ARGE, Teil 4
16. Dezember 2009 um 14:28 Uhr von Atari-Frosch
Nachdem bis gestern Abend immer noch weder Bescheid noch Geld bei mir angekommen waren, sammelte ich die wichtigsten Unterlagen zusammen, holte mir einen aktuellen Kontoauszug und ging — nein, nicht zur ARGE, sondern direkt zur Rechtsantragsstelle des Sozialgerichts. So hatte ich es bei der ARGE auch angekündigt: Bei Verschleppungs-Tendenzen bin ich sofort beim Gericht.
Und als der Rechtspfleger dort bei der ARGE nachfragte, stellte sich tatsächlich heraus, daß meine Akte eigentlich schon längst bearbeitet sein sollte und wohl „irgendwie liegengeblieben” ist. Aaaah ja.
Bei der Gelegenheit erfuhr ich dann auch, daß meine Akte nach dem Gespräch am 20.11. schon am 04.12. zur Leistungsabteilung gegangen war. Man hatte sie also erstmal zwei Wochen lang einfach liegen gelassen. Und bei der Leistungsabteilung war sie dann wohl einfach weiter liegengeblieben. Ich unterstelle mal, wenn ich nicht mit Hilfe des Sozialgerichts nachgehakt hätte, würde sie da noch bis zum Sankt-Nimmerleins-Tag liegen.
Jedenfalls konnte ich mir heute einen nicht ganz so kleinen Vorschuß abholen. Dafür mußte natürlich erst wieder eine Wartemarke gezogen werden, und ich finde es überhaupt nicht witzig, die Nr. 174 zu bekommen, wenn die angezeigte aktuelle Nummer die 77 ist. Nach einer guten Stunde war klar: Das dauert noch. Man schaffte nämlich nur 10 bis 15 „Kunden” pro halber Stunde.
Also ging ich dann erst nochmal nach Hause, machte mir einen heißen Cappu und aß ein paar Bissen, denn mein Frühstück war schon ein paar Stunden her gewesen. Als ich gegen 12:15 Uhr zurückkam, stand die Nummernanzeige bei 157. Gegen 12:45 Uhr war ich dann endlich dran: Ausweis vorzeigen, ja, der Vorschuß ist angekündigt, gehen Sie zur Leistungsabteilung in Wartezone soundso. Wie — nochmal warten???
Nein, erstaunlicherweise war ich dort schon aufgerufen, noch bevor ich die Treppe oben war (ein Stockwerk höher). Ich kann mich doch nicht durch die Decke beamen. Der Bearbeiter entschuldigte sich höflichst für das Versehen ... sorry, mit Euch hab ich schon so viel Scheiße erlebt, da ist mehr als eine Entschuldigung fällig, wenn ich das glauben soll.
Nachdem ich meinen Personalausweis vorgelegt hatte, sollte ich nochmal warten, und nach einer Viertelstunde bekam ich eine Chipkarte ausgehändigt. Mit der konnte ich dann an einem speziellen Geldautomaten den Vorschuß einlösen, direkt in bar. Früher gab's in solchen Fällen einen Verrechnungsscheck. Dafür muß man sich („wie an Geldautomaten üblich”) filmen lassen, die Aufzeichnungen werden laut schriftlicher Belehrung 7 Tage lang aufgehoben.
Den Rest soll ich dann nächste Woche bekommen. Man benötige dafür 6 Werktage, weil das „über Nürnberg” laufen müsse. Wie krank ist das denn? Eine Online-Überweisung dauert heute maximal einen Tag. Ich hoffe, wenigstens das kriegen sie dann ohne weitere Verzögerungen gebacken.
16. Dezember 2009 at 14:58
Na, immerhin. Endlich hat sich deine Hartnäckigkeit ausgezahlt.
Was die ARGEn da abliefern, ist nicht mehr feierlich.
6. Juli 2012 at 0:25
[…] die Mitarbeiter beim Umgang mit den Zwangsverarmten von sich auf andere schließen. Weil sie selbst einfach Akten liegenlassen, Informationen verschweigen und auch gern mal lügen (oder auch direkt die Arbeit verweigern) und […]