Nein zu BILD
10. Oktober 2010 um 23:40 Uhr von Atari-Frosch
Das nenne ich doch mal eine sinnvolle Aktion. Zwei Ladenbesitzer in Hamburg verkaufen seit letztem Monat keine BILD mehr und machen damit auch Werbung. Das könnten gerne noch viel mehr Ladenbesitzer mit einem Zeitungsangebot unterstützen! Schließlich bieten viele ja auch keine Nazi-Zeitungen an, also warum sollten sie die (Leute für) BLÖD verkaufen? Der Verlust hält sich offenbar in Grenzen.
Schließlich scheint der Sinn und Zweck dieses Blattes ausschließlich die Verbreitung von Lügen, Hetze und Falschmeldungen zu sein. Warum sollte man so etwas verkaufen und damit unterstützen wollen?
Wer sich an der Aktion beteiligen möchte, findet bei kopperschlaeger.net dieses und weitere Motive für die Bewerbung des Boykotts in verschiedenen Auflösungen. (Tip: Umwandeln der .gif-Dateien nach .png macht ohne Qualitätsverlust kleinere Dateien draus, habe ich hier auch gemacht). Ich würde mich jedenfalls freuen, in Düsseldorf bald auch solche Schilder zu sehen. Das wäre mal ein echtes Zeichen.
Und nein, es ist keine Zensur, wenn ein Verkäufer darüber entscheidet, welche Waren er anbieten möchte und welche nicht. 🙂
11. Oktober 2010 at 8:33
Ich lese selber nicht die BILD und finde diese „Zeitung“ auch eher schlecht als Informativ.
Was man jedoch trotzdem sagen muss, ist das die BILD-Zeitung die erfolgreichste in Deutschland ist, weil Sie genau das eine richtig macht: Das schreiben was die Leute lesen wollen!
Nicht umsonst kauft die Mehrheit der Bevölkerung diese Zeitung. Die BILD hat das System verstanden und ausgenutzt. Ich freue mich über die Kioskbesitzer die sich weigern die Bild in Ihrem sortiment zu haben, glaube aber auf kurz oder lang wird dies nichts bringen.
just my 2 cents
Tobsen.
11. Oktober 2010 at 11:30
@Tobsen: Nein, nicht was sie lesen wollen, sondern sollen. Was daran gewollt ist, sind die extreme Vereinfachung und die Kürze der Artikel. „Hat man schnell gelesen und weiß dann Bescheid, was so passiert” — habe ich mehr als einmal gehört als Grund, dieses Blatt zu kaufen. Ach ja, und relativ billig im Vergleich zu anderen Tageszeitungen ist sie ja auch noch. Das dürfte der Erfolgsgrund sein und nicht ihr Inhalt. Der kommt hinterher und wirkt auf Dauer meinungsbildend, ganz im Sinne von neoliberalen und ausländerfeindlichen Politikern insbesondere aus der CDU/CSU.
11. Oktober 2010 at 12:12
@ frosch
Eher wollen und sollen. Nichtumsonst hat sich BILD damals leser herangezogen die bei der Artikelauswahl mitbestimmen sollen.
21. April 2011 at 11:58
@Tobsen: „Die Mehrheit der Bevölkerung…“? haha, seit wann hat Deutschland denn nur noch 5 Mio. Einwohner?
1. Mai 2011 at 16:07
@Pacha:
Zwar nicht die Mehrheit, aber so klein wie sie scheint ist die Zahl dennoch nicht. Auflage ist nicht gleich die Anzahl der Leser. Ein verkauftes Exemplar wird im Schnitt von mehr als einer Person gelesen. Die Zahl der Leser ist also um einiges größer als 5 Mio. Hinzu kommen die Leute, die die Zeitung gar nicht kaufen, sondern dieses (un)Wissen von der Bild-Website oder anderen Menschen erfahren. Unterm Strich erreicht die Bild-„Zeitung“ somit leider sehr viele Menschen.
Zum Topic:
Ich denke auch, dass das nichts ändern wird. Der Verlust durch den nicht-verkauf der Zeitungen mag begrenzt sein. Die Anzahl der Kundschaft, die morgens nun woanders die Zeitung und den mit dem Einkauf verbundenen anderen Kram somit ebenfalls woanders kauft, wird sich imho schon bemerkbar machen.
Dass durch diese Aktion viele Leute die Erkenntnis erlangen, dass man die Bild-„Zeitung“ nicht für voll nehmen sollte, halte ich ebenfalls für unwahrscheinlich.