Sind nur die Gesetze schuld?
22. Mai 2011 um 12:11 Uhr von Atari-Frosch
In der Frankfurter Rundschau ist heute zu lesen, daß Gewerkschaften die Schuld an den Todesschüssen von Frankfurt bei den Hartz-Gesetzen suchen. Außerdem würde allgemein die Gewalt gegen Polizisten ansteigen.
Ich verstehe zwar, daß die Gewerkschaften versuchen, ihre Klientel zu schützen. Aber hier läuft die Verteidigung der Angestellten im ARGE völlig fehl. Das fängt damit an, daß sie aufgrund von vorgegebenen Sanktionsquoten ihre Ermessensspielräume grundsätzlich gegen die Hilfsbedürftigen auslegen. Die beste Schulung im Umgang mit den „Kunden” hilft nichts, wenn das Ziel darin besteht, diese Kunden nach Möglichkeit schnell und billig loszuwerden. Keine noch so große Freundlichkeit wird einen Menschen beruhigen, dem man gerade gesagt hat, daß er dringend benötigtes Geld, um sich auch nur Lebensmittel kaufen zu können, jetzt einfach mal nicht erhalten wird.
Aber damit ist es ja nicht getan, die Angestellten treiben es ja noch viel weiter. Da war zum Beispiel die Frau im Hochtaunus, die ausflippte, als man wegen einer unüberprüften Verwechslung der ganzen Familie sagte, wenn sie kein Geld mehr haben für die Miete, müssen sie halt in ein Obdachlosenheim gehen. Bestraft wurde übrigens nicht etwa der Angestellte des Repressionsamtes, nein, sondern die Frau.
Oder der kürzliche Datenschutz-Skandal von Wiesbaden. Nach meiner eigenen Erfahrung ist zu befürchten, daß der Angestellte dort nicht bestraft wird. Denn wenn Angestellte der faschistischen Repressionsämter Straftaten begehen, dann sind das halt einfach mal keine Straftaten. Behörden schützen Behörden, die eine Krähe und die andere, wissenschon.
Nein, Leute, wenn Ihr wollt, daß die Leute nicht mehr ausrasten, dann müßt Ihr etwas ganz neu lernen, was Euch offenbar völlig abhanden gekommen ist: Diese Menschen da haben Rechte. Ihnen steht die Menschenwürde zu. Sie kommen nicht zum Amt, weil sie Spaß dran haben, sich nackt auszuziehen und sich schikanieren zu lassen, sondern weil sie finanziell mit dem Rücken an der Wand oder sogar schon halb in der Wand drin stehen und in echter Not sind. Ja, ich weiß, die BILD, Eure übliche Morgenlektüre, sagt Euch sicher was anderes. Aber nicht die BILD ist Eure Handlungsanweisung, sondern als erstes das Grundgesetz und danach (!) das SGB (sofern nicht gegen das Grundgesetz verstoßend). Und dann erst, sofern nicht gegen die ersten beiden verstoßend, hausinterne Anweisungen. Und gleich mal überhaupt nicht Sanktionsquoten.
Die Gewerkschaften machen es sich hier wirklich zu einfach. Ja, das sogenannte SGB ist tatsächlich Scheiße, und seine Verfassungskonformität ist in vielerlei Hinsicht anzuzweifeln. Aber dann einfach zu sagen, diejenigen, die es durchsetzen und dabei auch noch um einiges darüber hinaus gehen, könnten nichts dafür, das ist einfach zu billig. Damit könnt Ihr das Verhalten der Angestellten dort nicht rechtfertigen. („Ich habe nur Befehle befolgt” — woher kennen wir das?)
Extrem plump und billig ist es dann, daraus auf eine (übrigens laut diversen Medien seit Jahren) steigende Gewaltbereitschaft gegen die Polizei überzuleiten. Die getötete Frau in Frankfurt war offensichtlich nicht „gewaltbereit” wie ein Hooligan, sondern verzweifelt. Man hatte ihr gesagt, sie würde Geld per Überweisung bekommen. Wer die Überweisungszeiten der Ämter kennt, dem ist klar, daß das für die Frau heißt, mindestens eine Woche lang hungern zu müssen, wenn sie gar nichts mehr hat. Und wenn sie Pech hat, noch länger, weil die Akte mal wieder „vergessen” wird.
Wer erwartet in so einer Situation, daß sie brav nach Hause geht und eine Woche lang von Leitungswasser lebt? Sie hat sich massiv gewehrt, weil sie das Haus nicht verlassen wollte, natürlich nicht! Denn sie brauchte ja unbedingt Geld. Um weniger als 50 € ging es, so wird berichtet.
Hier muß nach den bisherigen Berichten dem Angestellten eine Mitverantwortung gegeben werden. Denn natürlich hätte er das Geld bar ausbezahlen können (so wie das bei mir auch funktionierte, als ich nach einer vierwöchigen Verschleppung einen Barvorschuß bekam; und das waren deutlich mehr als 50 €). Außerdem gibt es da ja wohl auch noch Lebensmittelgutscheine. Daß der Angestellte auf eine Überweisung bestand, von der ihm klar gewesen sein muß, daß sie zu spät kommt, muß ich als reine Schikane einstufen.
Spätestens, als die Frau laut wurde, hätte er mit einem solchen Angebot deeskalieren können. Warum hat er es nicht getan? Stattdessen wollte er sie rauswerfen; die übliche Masche, wenn ein Angestellter keinen Bock mehr auf Diskussionen hat. Wer wundert sich dann noch, daß sie sich mit allen Mitteln wehrt? Daß da auf einmal ein Polizist stand statt eines Repressionsamtsangestellten, um sie rauszuwerfen, hat für sie nichts geändert. Der Polizist stellte sich vor den schikanierenden Angestellten und bekam ab, was sonst vielleicht jener abbekommen hätte: Die ganze Wut und Verzweiflung der hilfesuchenden Frau.
Wenn die Gewerkschaften daraus „Gewalt gegen die Polizei” konstruieren, sollten sie vielleicht mal einen Realitätsabgleich durchführen. Bei diesen Ämtern arbeiten Leute, die Gewissen und Moral an der Garderobe abgegeben haben und die Hilfesuchende schamlos belügen, erpressen, ihnen ihre Rechte verschweigen, ihre Unterlagen verloren gehen lassen (oder auch mal eine ganze Akte), denen der Datenschutz scheißegal ist und die es einen Dreck interessiert, ob Menschen ihre Wohnung behalten oder verlieren. Sie sind nur am Geld sparen und am Abwimmeln von Menschen interessiert. Und ja nicht daran denken, daß es in unserem Staat sowas wie ein Grundgesetz gibt.
Guckt Euch Eure Klientel also mal genau an, bevor Ihr sie verteidigt, liebe Gewerkschaften. Ihr könntet auf der falschen Seite stehen.
22. Mai 2011 at 15:14
Und wieder ein Beitrag von dir, der zeigt, wie sehr du unter Verfolgungswahn leidest.
Dafür, dass du nicht vor Ort warst, weißt du verdammt gut Bescheid. Die arme, arme ach so arme Harz4-Empfängerin und die bösen, superbösen AA-Angestellten.
Vielleicht gab es einen Grund, dass sie das Geld nicht bar bekommen hat. Vielleicht hätte es sie gleich zum nächsten Dealer getragen. Aber das ist in deinem Weltbild absolut unmöglich, weil alle Harz4-Empfänger doch Opfer, unschuldig und hilflos deiner konstruierten Behördenwillkür ausgeliefert sind. Das Fehler passieren liegt nun mal in der Natur der Sache. Dafür ist die AA zu groß und deren Aufgaben zu vielfältig. Daraus aber einen Vorsatz herzuleiten ist krank.
Letztendlich sind wir alle nur Menschen, die nicht jeden Tag immer gleich gut funktionieren.
Wenn ich mich recht entsinne, führst du aber genau das an, um dir nicht Arbeit suchen zu müssen. Jedoch verlangst du von anderen, dass sie perfekt funktionieren. Anspruchsdenken! Du hast eindeutig zu viel Zeit und viel zu wenig zu tun. Statt dir Gedanken zu machen, wie du zukünftig dein Lebensunterhalt erwirtschaften kannst, ohne auf die Unterstützung deiner Mitmenschen angewiesen zu sein, ergehst du dich in Verschwörungstheorien und in Hasstiraden.
Der Brüller ist, dass du jetzt auch noch die Gewerkschaften mit in deinen Topf des Irrsinns wirfst. Wenn du nicht den Eindruck erwecken würdest, an das zu glauben, was du da zusammen schreibst, könnte man das als tägliche Portion Humoreske betrachten, die man konsumiert, belächelt und dann vergisst.
22. Mai 2011 at 15:53
Habe mir erlaubt den Artikel bei IKN zu verlinken.
lg
22. Mai 2011 at 16:42
@seben Ich darf darauf aufmerksam machen, daß ich in den letzten > 10 Jahren schon ein paarmal bei Repressionsämtern persönlich vorstellig war und mir der dort übliche Umgang mit Hilfsbedürftigen sehr wohl geläufig ist. Meine Schlußfolgerungen ziehe ich sowohl aus den Pressemeldungen als auch aus meinen eigenen Erfahrungen.
Vorsatz ist vielleicht das falsche Wort, System paßt besser. Das ganze hat System. Den Verfolgungswahn unterstellst Du dann vermutlich auch den Autorinnen Brigitte Vallenthin („Ich bin dann mal Hartz IV”) und Gabriele Gillen („Hartz IV. Eine Abrechnung). Und wievielen anderen noch, die ähnliche Erfahrungen machen mußten?
Und weiterhin unterstellst Du mir, arbeitsfähig zu sein. Dann sag ich es mal klar: Du lügst. Und ich akzeptiere nicht, daß Du auf meinem Blog weiterhin über mich herumlügst. Überleg Dir also, was Du hier schreiben willst und ob Du hier weiter schreiben willst.
22. Mai 2011 at 16:47
@seben
„Vielleicht gab es einen Grund, dass sie das Geld nicht bar bekommen hat. Vielleicht hätte es sie gleich zum nächsten Dealer getragen.“ Genau das ist es. Wenn ich unterstellen darf, dann darf ich auch mit Leistungsempfängern umgehen wie ich will. Kein Geld mehr zahlen (wird ohnehin in Alkohol umgesetzt), keine Unterstützung mehr für die Ernährung (wofür gibts Tafeln), keine Unterstützung mehr in Sachen Kleidung (wer eh nur zuhause vor der Glotze sitzt braucht auch keine Schuhe). Na seben, wie wärs, keine Leistungen lassen sich so doch prima rechtfertigen. Werden doch eh alle missbraucht. Und das findest du jetzt richtig so?
Und noch eine Frage: Die Wasserwerferschlacht am Stuttgarter Hbf, war das auch ein Fall von „Fehler passieren“ und „daraus einen Vorsatz herleiten wäre krank“?
Nicht dass dir deine Aussagen irgendwann mal ganz böse auf die Füße fallen.
22. Mai 2011 at 17:33
Die Angestellten im Jobcenter beschweren sich, dass ihnen von seiten der Antragsteller häufig mit Gewalt gedroht wird. Dass ihr eigenes Verhalten dem Antragsteller gegenüber auch eine Form von Gewalt ist, da sie ihm durch Leistungskürzungen den Zugang zu Lebensmitteln verweigern, nehmen sie offenbar gar nicht war.
22. Mai 2011 at 18:01
@ Senfberg
Vielleicht gab es Absprachen mit dem Vormund oder dem Betreuer vom Sozialamt, kein Geld bar auszuzahlen. Was wissen wir denn? Aber was wir wissen ist, dass alles Schikane und böswillig Absicht des AA ist. Richtig?
Ihr seid lächerlich.
Keine Ahnung was am Stuttgarter Bahnhof passiert ist. War zu weit weg um mich zu tangieren. Ich hab mich nur gewundert, was die Leute nur an diesen hässlichen Klotz von Bahnhof finden. Alles andere wäre doch ein gewaltiger Sprung nach vorn. Aber naja, man muß nicht alles verstehen….
22. Mai 2011 at 18:04
Es gibt leider eine Entwicklung die dazu führen wird das es mehr Leute wie der Seben geben wird. Schafe die Schäfchen bleiben wollen, keine negative Laute hören möchten, ihre Augen schliessen und nichts mit der bösen Aussenwelt zu tun haben wollen. Denn jegliche änderung ihres Weltbildes macht ihnen Angst.
„Der Brüller ist, dass du jetzt auch noch die Gewerkschaften mit in deinen Topf des Irrsinns wirfst. Wenn du nicht den Eindruck erwecken würdest, an das zu glauben, was du da zusammen schreibst, könnte man das als tägliche Portion Humoreske betrachten, die man konsumiert, belächelt und dann vergisst.“
Genau das meine ich. Verneinen, nicht hingucken und wehe wenn jemand darüber schreibt, sofort als Übertreiben oder besser noch Lügen herabspielen damit die eigene heile Welt ja nicht in gefahr kommt.
Meine Frage ‚Troll oder Volltrottel‘ ist hiermit beantwortet. Ich bin der Meinung das deine Aussagen dich zum letzteren machen.
22. Mai 2011 at 18:13
@ Frosch
Nehmen wir mal an, deine Aussage, auf Grund von Depression eingeschränkt arbeitsunfähig zu sein, ist war, unterstelle ich dir trotzdem wenigstens ein Mindestmaß an Arbeitsfähigkeit. Immerhin schaffst du es doch dich hier mit mir auseinander zu setzen. Wenn du tatsächlich, wie du selbst sagst, so kreativ bist, wirst du sicher eine Beschäftigung finden, die dich nicht überfordert, die dich sogar ausfüllt und dein Lebensunterhalt sichert. Deine von dir genannten Autorinnen haben jedenfalls genug Kreativität bewiesen, unabhängig des substanziellen Wertes ihrer Publikationen.
22. Mai 2011 at 18:20
@ Tonnie
Danke für die Blumen.
„Es gibt leider eine Entwicklung die dazu führen wird das es mehr Leute wie der Seben geben wird. Schafe die Schäfchen bleiben wollen, keine negative Laute hören möchten, ihre Augen schliessen und nichts mit der bösen Aussenwelt zu tun haben wollen. Denn jegliche änderung ihres Weltbildes macht ihnen Angst.“ – Genau diesen Eindruck vermittelst du mir von dir.
22. Mai 2011 at 18:28
@ Frosch
Ich zweifle grundsätzlich an Menschen, die von sich behaupten nicht arbeitsfähig zu sein. Es sei denn, es ist offensichtlich.
22. Mai 2011 at 18:28
@seben Genau diese Kombination gibt es nicht. Wenn doch, dann zeig mir einen solchen Arbeitsplatz. Nur einen. Nicht vollzeitig, Ausfälle einplanbar, ohne Druck und Diskussionen, passend zu meinen Fähigkeiten — und dann so gut bezahlt, daß ich vom Amt unabhängig werde. In Düsseldorf oder Umgebung. Viel Spaß beim Suchen.
22. Mai 2011 at 18:30
@ Frosch
Ich dachte du wolltest unabhängig vom Arbeitsmarkt sein?
22. Mai 2011 at 18:34
@seben Meinst Du, Kunden eines Gewerbetreibenden setzen keine Deadlines? Oder glaubst Du, daß (kleine) Gewerbetreibende mit einer Arbeitszeit von zwei bis fünf Stunden am Tag und mit längeren Ausfallzeiten (bei akuten Depressionsphasen) überleben können? Träum weiter.
22. Mai 2011 at 18:46
@ Frosch
Deshalb sprach ich auch von Kreativität. Die, und viel Zeit hast du ja, um über dieses Problem nachzudenken. Und warum muß es unbedingt Dienstleistung sein, wenn du glaubst Termine nicht einhalten zu können?
22. Mai 2011 at 18:49
@seben: Ach weißt Du was? Ich hab genug von Deinen Entsolidarisierungsfantasien und ahnungslosen Unterstellungen. Da magst Du dann gern Zensur schreien: Deine Beiträge werden in Zukunft gelöscht. EOD.
22. Mai 2011 at 18:52
@seben Oh, eins noch, zu
Du müßtest mich also erst zusammenbrechen sehen, um das zu glauben? Und selbst dann würdest Du mir vermutlich noch Schauspielerei unterstellen. Mit „was ich mir nicht vorstellen kann, das gibt es einfach gar nicht”-Leuten habe ich mich in den letzten gut 9 Jahren genug herumgeschlagen, das muß ich hier nicht auch noch haben. Geh woanders trollen.
23. Mai 2011 at 10:52
also frosch ist durch ihre erfahrungen natürlich vorbelastet und das merkt man den artikeln auch an (z.b. faschistische repressionsaemter), aber trotzdem sieht sie die realität anscheinend besser als die meisten von euch „kritikern“. ich habe auch gerade 2 briefe mit terminen am selben tag und rueckdatiert und drei tage säter den dritten zugeschickt bekommen und soll nun weil ich diese termine verpasst habe mit 60 prozent für drei monate sanktioniert werden. das sind mal eben 139 euro pro monat. lebt mal davon….
ist nicht das erste kranke erlebnis und wenn es nicht das letzte ist und ich nicht verhungere bevor es das nächste mal passiert werde ich wahrscheinlich auch die „beraterin“ (nicht die poilzei) dafür zur rechenschafft ziehen.diese menschenverachtung mit der ich dort ständig konfrontiert werde ist unfassbar und nicht auszuhalten. ich bin weder dauerarbeitloser noch dumm,ungebildet oder unhöflich bzw. dreist. aber eben auch kein reines opfer . wenn mir also rechtlich nicht geholfen wird, helfe ich mir sebst.alleine die vorstellung das das auch einfacheren leuten oder z.b. alleinstehenden müttern mit kindern passiert verpflichtet mich dazu etwas zu tun.
mfg
johndoe
23. Mai 2011 at 15:05
Vor mehreren Jahren, als ich noch in der Ausbildung war,
war ich von Sozialgeld abhängig. Dann kam diese Umstellung zur Hartz4
Viele haben bis zu 6 Monaten kein Geld bekommen. Bei mir sogar
7 Monate. Die schicken eindfach Absage, oder sagen ich muss dieses und jenes noch vorbei bringen, aber mit Termin in paar Wochen, um bei nächsten Termin mir zu sagen, ich soll noch mehr Papiere besorgen,…oder verlieren einfach die Akten, und alles fängt von vorne los…
Ich könnte nicht mehr ins Berufsschulzentrum fahren
(in anderem Stadt, und mir blieb nur noch ein halbes JAhr, dann wäre ich mit der Ausbildung fertig), ich könnte auch meine Wohnung nicht mehr behalten.
BIn in eine Abhägnigkeit von meinem Freund geraten, der mein Zustand damals
missbrauchte…und ich nicht mal von ihm weg gehen könnte…damals waren sehr schwierige
Zeiten…dann wieder geschafft Wohnung zu kriegen, aber ABO musste unterschreiben, dass die mir diese Wohnung auch bezahlen. Aber monatelang wieder nichts gekriegt, wieder Brief, ich soll die WOhnung bis zum beistimmten Tag verlassen…
Damals hat Einer auch bei ABO wandaliert. Der hat halbes Jahr nichts gekriegt,
das bedeutet grosse Schulden bei Freunden, Verwandten, Verlust der WOhnung… Der ist schon richtig ausgeflipt…
Und am nächsten Tag bekamen wir Barauszahlungen! Endlich! Bei mir nach 7 Monaten! 500
Aber vorher musste einer wandalieren. SOnst ginge es weiter so.
Ich bin leider kein Mensch der ausflippt, bei mir ist mehr so, dass ich versuche
mich slebst umzubringen, ohne dabei andere zu gefährden. Ich kann eben nicht auf andere
Menschen losgehen…nicht jeder ist ein Kämpfer…und zu dem Zeitpunkt war ich schon schwerst depressiv, und borderliner…
Und wenn ich hier Seben lese, wird mir schlecht. Weil er einfach keine
Ahnung hat. Von nichts.
23. Mai 2011 at 15:26
@tanja >
es sollte ja nun wirklich auch nicht nötig sein ein kämpferherz zu haben. ausserdem ist man in deiner situation auch auf hilfe angewiesen (sonst wäre man ja nicht da). und deine depression und borderline spielen denen vom amt natürlich gute karten zu. abwarten und abwimmeln und das problem löst sich von selbst (suizid).
@seben >
wer von uns beiden das alphamännchen in jeder einzelnen situation unseres lebens sein würde … da würdest du dich an mammis rockzipfeln ausweinen wenn du das sehen könntest. werde mal erwachsen und zu einem richtigen, fühlenden vielleicht sogar „grossen“ menschen. das wäre doch langsam an der zeit für so ein „projekt“, wenn ich dein photo anschaue wirst du ja nicht jünger.
23. Mai 2011 at 19:31
@johndoe: Ich weiß ja nicht, wie man bei Deinem zuständigen Sozialgericht so drauf ist, aber hier sind die Leute recht engagiert, siehe auch Arge, Teil 4: Ein Anruf vom Gericht, und es flutschte.
Das Problem ist, daß es die ARGEn etc. folgenlos auf eine Klage ankommen lassen können, weil ihnen dabei selbst keine Kosten (mehr) entstehen. Dazu gab es gerade heute eine Pressemitteilung der Hartz4-Plattform: Die Hartz IV-Klageflut würde zur Ebbe: Hartz4-Plattform fordert Aufhebung der Gerichts-Kostenbefreiung für Hartz IV-Behörden. Wenn sie wieder dafür löhnen müßten, daß sie die Leute massenweise zu den Gerichten treiben, würden sie sich das sicher öfter anders überlegen.
23. Mai 2011 at 19:40
@tanja Der Rat mit dem Sozialgericht ist auch für Dich. Man braucht dafür keinen Rechtsanwalt, und es kostet Dich nichts! Die Angestellten/Beamten dort dürfen zwar keine Rechtsberatung geben, aber sie helfen zum Beispiel bei der Formulierung einer Klage. Auch sagen sie Dir, welche Mittel in Deinem Fall am besten geeignet sind (zum Beispiel: nur zu klagen, oder, wenn es wirklich „brennt”, eine Einstweilige Verfügung zu beantragen).
Das ist gerade, wenn man gesundheitlich schon so stark eingeschränkt ist (und was das heißt, weiß ich ja selbst), die nervenschonendere Methode, um die Behörde zeitnah zu der Hilfe, zu der sie ja eigentlich verpflichtet ist, zu zwingen.
Bescheide müssen übrigens binnen drei Wochen nach Antragstellung bzw. nachdem alle nötigen Unterlagen vorliegen, ausgestellt sein. Wenn sie länger brauchen, kannst Du bereits zum Gericht gehen. Und wenn es nur darauf hinausläuft, daß ein Rechtspfleger mal dort anruft und freundlich nachfragt, das zieht einfach stärker, als wenn Du selbst anrufst (sofern Du überhaupt eine Nummer bekommen hast bzw. durchgestellt wirst). Laß Dich auch nicht von Erklärungen abwimmeln, man sei überlastet oder so. Das ist nicht Dein Problem, sonderen deren Problem! Wenn sie überlastet sind, sollen sie mehr Leute einstellen, fertig.
Ansonsten kennst Du ja vielleicht den Rat, niemals allein zu einer ARGE, zu einem JobCenter oder einem „Sozialamt” zu gehen. Wenn Du einen Zeugen dabei hast, erlauben sie sich schon so manches nicht mehr.
Lieben Gruß & viel Kraft
Frosch
23. Mai 2011 at 23:56
Danke für den Antwort.
Das war eine alte Geschichte.
Zur Zeit hab ich meine Ruhe, bis zur nächster
Überprifung meiner Arbeitsfähigkeit…
24. Mai 2011 at 8:24
@frosch >
danke auch von mir frosch
25. Mai 2011 at 10:13
Daß Leute auf dem Sozialamt ausrasten, ist nichts neues. Ich persönlich war schon vor 25 Jahren Zeuge gewesen. Auch wurde in der „Zeit“ schon Anfang der Neunziger – glaube ich – berichtet, daß Aggressionen gegen die Mitarbeiter in den Behörden immer weiter zunehmen und Sicherheitsmaßnahmen überdacht werden müssen.
Ich weiß nicht über die Hintergründe in Frankfurt Bescheid, aber fest steht, daß einem als Verhartzter wenig Achtung entgegengebracht wird. So wird man als „schwer vermittelbar“ eingestuft (anstatt als „ungewollt“ oder „diskriminiert“), werden Mißerfolge bei der Jobsuche ausschließlich auf den Arbeitslosen selbst zurückgeführt und besteht offenbar keine Verpflichtung seitens der Behörden, Anträge korrekt und zügig zu bearbeiten und eine einfach aufrecht zu erhaltene Existenz zu garantieren.
Dazu gehören auch kleinere Enttäuschungen. Ich bin für eine vorübergehende Beschäftigung im Nachbarkreis eingeteilt worden und muß zusehen, wie ich die Fahrtkosten aufbringe, da es keine sozialversicherungspflichtige Beschäftigung ist.
Es wurde übrigens verlautbart, daß die ARGE-Kunden zufrieden mit ihrer Behandlung sind (aber offenbar steck ein Haken hinter den Befunden):
http://www.gegen-hartz.de/nachrichtenueberhartziv/hartz-iv-ba-kundenzufriedenheitsumfrage-widerlegt-2330.php
Da fragt man sich, ob Unkenntnis darüber vorliegt, wie man eine Befragung ausführt, oder ob sie sich selber in die Tasche lügen wollen.
27. Mai 2011 at 22:34
oha kann man nur sagen, wenn man eure geschichten hier liest. aber macht euch keinen kopf. auch hier in göttingen werden alg-empfänger nicht wie menschen behandelt.
dieser trick mit dem mietspiegel kennen wir hier schon seit jahren. selbst ich bin mal am ausrasten gewesen, habe jedenfalls mal „freundlich“ eine aktion „büro-umstellen“ angekündigt, weil die spinner mir jeden monat neu 30 euro abgezogen haben, weil meine miete angeblich zu teuer sei. dabei zahlt göttingen IMMER unter den damaligen tabellen !
erfolg ? ja den hatte ich, die wollten mich glatt für 6 wochen in die heila einweisen lassen ! ABER : der arzt vom gesundheitsamt wusste von meinem neurologen um WAS es ging. somit war der „urlaub“ in der klapse abgesagt….
es ist nicht gut andere menschen zu verletzen, aber ich kann diese verzweifelten menschen nur zu gut verstehen …