Zehn Jahre Depressionen
20. Februar 2012 um 21:16 Uhr von Atari-Frosch
Heute ist ein trauriger Jahrestag für mich. Denn heute vor 10 Jahren, am 20. Februar 2002, habe ich in meinem Tagebuch erstmals notiert, daß ich wohl Depressionen habe. Meine Situation war zu dem Zeitpunkt – wieder – sehr prekär.
Im Januar 2002 war ich zu einem Computerkassen-Kurs für eine Tankstellen-Kette eingeladen worden. Dieser Kurs fand in Sankt Augustin in einem Hotel statt. Der Veranstalter zahlte alles, Hotel, Fahrt, Essen, Unterrichtsmaterial. Nach der zweiwöchigen Ausbildung sollte ich als selbständige Computerkassen-Trainerin (oder so ähnlich) zu Tankstellen fahren und dort das Personal in den Kassen schulen. Aber nach der ersten Woche hieß es dann auf einmal, der Kurs wird halbiert, und ich war bei denen, die nicht weitermachen durften. Das war nach längerer Zeit die erste echte berufliche Chance, die sich mir eröffnet hatte, und die hatte sich damit zerschlagen.
Anfang Februar 2002 erfuhr ich dann, daß ich keinen Ehegatten-Unterhalt mehr bekommen würde. Natürlich ohne Vorbereitung und erst an dem Tag, an dem das Geld hätte eingehen sollen – dabei wußte mein Ex das schon einen guten Monat länger. Ich hatte am Monatsanfang notiert:
Wenn ich das früher gewußt hätte, hätte ich mich über Arbeits- und Sozialamt absichern können. So stecke ich in der Tinte: Konto ist leer, Miete kann ich nicht bezahlen - zumindest nicht rechtzeitig. Und da liegt noch eine Rechnung von $provider, und $vereinskassierer hat sich auch schon über einen fehlenden Beitrag für Januar beschwert. Von der Nebenkostenabrechnung über fast 200 Euro reden wir da noch gar nicht.
Vor allem bedeutete es, daß ich wieder zum „Sozialamt“ mußte. Also zu dem Amt, dessen Angestellter mir bereits im November 2000 erklärt hatte, daß Grundrechte für mich nicht gelten würden, weil ich bedürftig bin. Zu der Behörde, die von mir für den ersten Sozialhilfeantrag (bevor ich den Unterhalt bekam) massenweise unnötige Unterlagen verlangte und auch öfter mal eine Dokumentenkopie „verlor“. Diese Erkenntnis war dann wohl der letzte Tropfen, der ein Faß zum Überlaufen brachte.
Ein Brief meiner Mutter setzte dann auch noch was drauf:
Heute mittag fand ich einen Brief in meinem Briefkasten. Von meiner Mutter. Sie schreibt, daß mein Vater nach seinem Herzinfarkt im Spätherbst am 9. Januar viel kränker als zuvor aus der Kur kam: Nieren arbeiten nicht richtig, akute Leukämie, „kleiner“ Schlaganfall mit Blutgerinnsel im Kopf links (d. h. rechte Hand kann fast nichts mehr halten, und er ist reiner Rechtshänder), miserabler Kreislauf, ständig Übelkeit, eine anstehende Lungenentzündung – und der Kurarzt will nichts davon gemerkt haben, obwohl mein Vater über Kreislaufprobleme und eine Mandelentzündung klagte – die der Arzt nicht mal durch einen Blick in den Hals überprüfte, sondern gleich mit Tabletten behandelte.
Ich stand mit meinem Vater nie gut, aber die Nachricht war dann doch heftig (er starb einige Monate später).
In den Tagen vor diesem 20. Februar 2002 hatte ich noch sehr viel Streß mit einem Drucklauf für den Düsseldorfer Tauschring. Damals lief ja fast aller Papierkram des Tauschrings mitsamt Ausdrucken über mich. Mein Rechner hatte Probleme, der HP-Laserjet III Si, den der Tauschring geschenkt bekommen hatte, spackte nur rum, wir schleppten einen PC eines anderen Tauschers heran und kämpften dann mit Windows-NT-Treibern und zwei Druckern, dem III Si und meinem Brother HL-8e. Und es gab eine Deadline. Nachdem die technischen Probleme gelöst waren, druckte ich in der Nacht vom 18. auf 19. Februar 2002 stundenlang auf meinem HL-8e, bis das Ozon im Zimmer unerträglich geworden war (der Drucker war zu der Zeit schon über 10 Jahre alt).
Am 20. Februar 2002 notierte ich schließlich unter anderem:
Allein der Gedanke, zum Sozialamt zu müssen, macht mir Bauchschmerzen, und das nicht nur im übertragenen Sinne. Zum Sozialamt, wo mir so eine Pfeife wieder die Grundrechte abspricht und damit de facto auch noch Recht hat, denn die dem GG untergeordneten Gesetze schaffen für Arme die Grundrechte auf Menschenwürde, Freiheit, Vertragsfreiheit, Aufenthalt und weitere ab. Angeblich kann man sich dagegen nicht mal vor dem BVerfG wehren, zumal ich dort mit Sicherheit sowieso nie hinkomme – das ist nur für Leute mit Geld …
(Die Reihenfolge war: Erst Arbeitsamt für die Arbeitslosenhilfe (AlHi), dann „Sozialamt“ für die ergänzende Sozialhilfe.) Und einen Tag später:
Eigentlich müßte ich jetzt zum Arbeitsamt gehen, aber ich kann nicht. Ich kann einfach nicht. Natürlich wird man mir dort wieder sagen, daß ich faul sei, daß ich gefälligst auch selbst was tun müßte, daß ich … was weiß ich. Irgendwas Beleidigendes, Runterdrückendes wissen die doch immer. Aber das kann ich jetzt nicht gebrauchen.
Erst am 26. Februar 2002 war ich etwas weiter:
Nun hab ich es endlich geschafft. Der Lohn für zwei Stunden warten: ein Fetzen Papier, der AlHi-Antrag. Den konnte ich nicht vor Ort ausfüllen, weil die Bedürftigkeitsprüfung dermaßen viele Details wissen will, daß ich mich hier erst nochmal drum kümmern muß.
Der Arbeitsvermittler konnte mir natürlich nichts vermitteln, was interessant gewesen wäre. Eine Firma sucht eine Bürokraft für einfache Arbeiten in der Registratur, aber bitte männlich. Eine andere sucht auch eine Bürokraft, aber in Monheim. Daß ich sofort und in Düsseldorf was brauche, was mich ernährt, hat der Typ nicht kapiert. Langzeitarbeitslosigkeit sollte Grundvoraussetzung für Arbeitsvermittler werden!
Er hat auch nicht kapiert, daß ich in der IT-Branche überhaupt keinen Fuß mehr in die Tür kriege, wenn ich jetzt wieder als Tippse arbeite. Aber was ist von Festangestellten einer Behörde, die sich über sowas nie Gedanken machen mußten, auch schon anderes zu erwarten.
Das heißt also, ich muß die Papperdeckel noch ausfüllen und morgen wieder dort antreten. Das heißt auch, daß ich frühestens am Montag zum Sozialamt gehen „darf“, denn den Rest der Woche haben die ja zu. Wir sind ja soooooo sozial <kotz>.
Aber am selben Abend noch wurde ich krank, und damit mußte ich den Weg zum Arbeitsamt wieder verschieben. Trotz der offenen Mietzahlung.
Ich finde im Tagebuch keine entsprechende Notiz, aber zum Arbeitsamt bin ich dann wohl erst im März gekommen. Und zum Sozialamt erst im April. Und damit ging der Tanz erst richtig los.
Es begann mit der Feststellung, daß meine Miete um 100 Mark zu hoch sei und ich doch unbedingt auszuziehen habe. Ich hatte vorgeschlagen, sie sollten mir doch den normalen Satz zahlen, den Rest lege ich drauf, aber darauf ließ man sich nicht ein. Das gehe mal üüüüberhaupt nicht.
Es ging weiter mit monatelangen, systematischen Verschleppungen durch die Anforderung von größtenteils überflüssigen, aber teils schwer bis unmöglich zu beschaffenden Unterlagen. Das natürlich nicht zum selben Termin, sondern immer schön nach und nach, so im Abstand von zwei bis drei Wochen. Währenddessen wurden die eingereichten Unterlagen immer wieder, teils mehrfach, verloren gegangen. Kaltblütig wies man mich auf die Mitwirkungspflicht hin. Ich hatte es einfach zu akzeptieren, daß das Zeug verschwand, und stoisch immer wieder alles zu kopieren (auf eigene Kosten natürlich, damals gab's noch keine frei zugänglichen Kopierer im Amt), was sie haben wollten.
Beispiele von überflüssig gefällig? Man wollte meine Grundschulzeugnisse haben, weil man mich sonst angeblich nicht in Arbeit vermitteln könne. Mit 34 Jahren, ist klar, da wollen Arbeitgeber unbedingt die Grundschulzeugnisse sehen. Zum Glück hatte ich sie tatsächlich noch. Und für meinen Netzwerker-Kurs von 1997/98 wiederum wollten sie eine Teilnahme-Bescheinigung, obwohl ich ein Zwischenzeugnis, ein Abschlußzeugnis und zwei externe Prüfungszeugnisse vorlegte. Nein, ohne die Teilnahme-Bescheinigung könne man meinen Antrag nicht bearbeiten. Ich forderte die Bescheinigung bei der Dekra in Mannheim an, bekam aber nicht einmal eine Antwort.
Zum Schluß, als den Angestellten nichts mehr einfiel, was sie noch fordern oder verlieren könnten, schickten sie mich zu einer „Haushaltsberatung“ bei einer „Auswegberaterin“. Das sollte im selben Gebäude stattfinden, das war damals noch Kasernenstraße 1, nur im 5. statt im 3. Stock. Am selben Tag, als ich dort war – wir sind jetzt schon bei Anfang Mai 2002 – wurde mir das Telefon gesperrt, weil ich meine Telefonrechnungen nicht mehr bezahlen konnte.
Und dann hörte ich vom Amt nichts mehr.
Im Juli 2002 flatterte mir die Wohnungskündigung ins Haus. Ich schrieb sofort eine Mail an das Amt, zu Händen der „Ausweg-Beraterin“, die dann für mich zuständig sein sollte:
Guten Tag,
ich wollte höflich dran erinnern, daß ich schon vor einiger Zeit einen Antrag auf Sozialhilfe gestellt habe. Bislang habe ich keinen Bescheid bekommen. Wollen Sie den Antrag aussitzen, bis ich auf der Straße stehe?
Ich finde es beschämend, daß ich in einem Staat, der sich „sozial“ nennt, von 80 Euro pro Woche AlHi überleben soll. Die Wohnung wurde mir bereits gekündigt, weil ich keine Miete mehr bezahlen kann.
Man hatte es nicht nötig, darauf zu antworten.
Im August rief ich beim Amt an und landete schon wieder bei einer anderen Person, die jetzt zuständig sein sollte, und fragte, wann ich endlich den Bescheid bekäme. Die Antwort: „Wie? Wir haben nichts von Ihnen vorliegen.“
Sie hatten meine Akte „verloren“.
Sie hatten meine Akte einfach verschwinden lassen.
Und weil das nicht genug war, gab es noch Nachschlag: Kackfrech erklärte mir diese Person am Telefon, ich könne ja gern einen neuen Antrag einreichen, bitteschön mit allen geforderten Unterlagen, mit der üblichen Bearbeitungszeit sei zu rechnen. Was bisher aufgelaufen sei an Schulden (mehrere Monate Miete, Telefon, Strom; Heizung war bei dieser Wohnung Teil der Miete), das sei mein Problem, das werde man nicht übernehmen.
Ich wollte nur noch schreien … und hatte keine Kraft dafür.
Nervenzusammenbruch.
In meiner winzigen Wohnung, die ich krankheitsbedingt massiv vernachlässigt hatte, war nichts mehr auffindbar. Schon gar nicht der Durchschlag des ersten Antrages, mit dem ich hätte beweisen können, daß mein Anspruch schon seit April galt.
Den neuen Antrag stellte ich dann etwa Anfang September. Das Spiel begann von vorn. Unterlagen wurden angefordert, schön nach und nach, und dann wieder verloren. Und immer wieder.
Bis die Wohnung auch garantiert weg war.
Ich hatte noch gegen die Kündigung geklagt, weil es ja nicht an mir lag, daß ich nicht zahlen konnte. Aber beim Amtsgericht meinte der Richter, das sei mein Problem, einen Kündigungs- oder Räumungsschutz könne ich damit nicht erwirken. An diesem Tag zweifelte ich zum ersten Mal ernsthaft an unserem Rechtsstaat.
Ein Bekannter, der gerade seine WG auflöste, weil er auch die Wohnung verlor, ergriff die Initiative und schlug mir eine neue WG vor. Ich bin kein WG-Mensch, aber na gut, besser als auf der Straße zu sitzen. Wir fanden schließlich im Dezember die Wohnung, in der ich heute noch wohne. Meinen Kautionsanteil bekam ich von meiner Mutter, aus einer Lebensversicherung meines mittlerweile verstorbenen Vaters. Ein neuer Antrag mit dem neuen Mietvertrag wurde vom Amt dann auf einmal anstandslos durchgewunken.
Ab Mitte Dezember fingen wir an, unsere Sachen in die neue Wohnung zu schaffen. Was ich nicht transportieren konnte, holte der Gerichtsvollzieher mit einer Spedition ab und ließ es bei dieser einlagern. Erst 2003 war ich in der Lage, die Sachen abzuholen; die letzten Monatsgebühren für die Einlagerung mußte ich dann schon wieder selbst bezahlen.
Daß mir ein paar Tage nach dem Einzug vor dem Haus mein Handwagen geklaut wurde und mir die Spedition oder ihre Angestellten einen guten Küchenschrank zertrümmert und eine elektrische Schreibmaschine sowie vermutlich noch zwei Umzugskartons mit Perry-Rhodan-Heften gestohlen hatten, waren ja nur so kleine materielle Nebeneffekte der Aktion.
Mein Mitbewohner zog im November 2003 wieder aus, seitdem bin ich in der Wohnung alleine und muß natürlich auch die Miete voll bezahlen. Aber zu dieser Zeit war ich bereits so schwer depressiv, daß mir von einem Arzt Umzugs-Unfähigkeit bestätigt wurde. Die Ämter zahlen die Miete für die gut 60 qm bis heute anstandslos. Daß sie dazu verpflichtet sind, haben sie sich selbst eingebrockt.
Die Depression ist chronisch, die dadurch verursachte Arbeitsunfähigkeit vermutlich dauerhaft (auch wenn zwei unwissenschaftliche „Gutachten“ was anderes behaupten).
Und jetzt versteht Ihr vielleicht auch, warum ich diese Behörde mittlerweile ein faschistisches Repressionamt nenne. Bedürftigen und kranken Menschen systematisch die Existenz zu zerstören, um sich Geld und Arbeit zu sparen (und diese „Überflüssigen“ loszuwerden?), ist nicht mehr einfach nur menschenverachtend. Wenn eine solche Vorgehensweise nicht nur vereinzelt vorkommt, sondern systematisch gegen eine große Bevölkerungsgruppe vorgegangen wird – und die Hinweise mehren sich, daß es sich hierbei um systematische Schikanen handelt –, dann ist das nicht mehr einfach nur menschenverachtend. Es ist faschistisch.
21. Februar 2012 at 2:21
Hallo Frosch!
Ich lese deinen Blog schon seit langer Zeit einfach nur leise mit. Vieles von dem, was du ansprichst, sehe ich genau so… vor allen Dingen fuehlt man sich meist so ausgeliefert, wenn man einmal in diese Behoerdenraeder geraet… wer in Deutschland krank, arm oder am „besten“ beides ist, der ist auf Dauer gut beraten, sich die Kugel zu geben…
Denn „Unproduktives“ ist ja Dreck, und Dreck ist eklig. Und was eklig ist, muss weg.
Ich bin mir fast sicher, wenn es sich ausgehen wuerde, die meisten Menschen wuerden alles „Unproduktive“, besser gesagt „nicht Lebenswerte“ am liebsten wieder in die aeusserst praktischen Verbrennungsoefen befoerdern, johlend und kreischend.
Wer nicht brav und artig die Schnauze haelt, am besten die eigene Arbeitskraft fuer einen Korb mit Lebensmitteln feilbietet, mit den unterm Strich stagnierenden Loehnen/Gehaeltern, nach Abzug der auch schon horrenden Lebenskosten, wie beknackt sinnlos konsumiert, und ansonsten nach unten tritt und nach oben buckelt, ja, der hat gute Chancen bis zur Grundsicherung durch zu kommen.
Manchmal hat man ja noch die Illusion, wenn es kracht, dann werden sich Menschen besinnen… aber auch nur manchmal, denn mMn ist die soziale Kaelte in den letzten 10+ Jahren zusehends schaerfer geworden, man muss nur mal in die Gesichter der Menschen sehen, und nein, es liegt nicht nur am momentanen Winter, denn Hass und Verbitterung steht vielen ins Gesicht geschrieben.
Ja, ich weiss, ich bin polemisch.
Nacht Frosch, und auch wenn es dir sicherlich am Popo vorbei geht was irgendso ein Typ aus dem Internet labert:
Mach‘ weiter, solange du die Kraft hast, egal wie.
21. Februar 2012 at 19:10
Hallo Colonel Faulkner 🙂
Nein, es geht mir nicht am Popo vorbei, was Du schreibst. Und Du hast ja auch völlig recht. Daß die soziale Kälte gestiegen ist, ist wissenschaftlich belegt: Studie „Deutsche Zustände“: Deutschland wird ein bisschen toleranter (Frankfurter Rundschau vom 13.12.2011).
Die „meisten” sind das wohl (noch?) nicht, die uns johlend umbringen würden, obwohl es auch da möglicherweise ein gewisses Potential gibt. Eher läuft es wohl bei gleichbleibender Politik darauf hinaus, daß es in den nächsten 8 – 10 Jahren wieder Arbeitslager geben wird. Ungarn hat ja schonmal damit angefangen, und die deutschen und anderen europäischen Politiker sind erstaunlich still zu diesem Thema. Bei uns würde man die Lager dann sicher anders nennen, aber im Neusprech sind die Berufspolitiker der Altparteien und die Wirtschaftsvertreter ja geübt.
Polemik, Satire, Sarkasmus und Zynismus sind manchmal die einzigen Ventile, die in unserem Pseudo-Rechtsstaat und Pseudo-Sozialstaat noch bleiben, wenn man sich als friedlichen Menschen einstuft. Finde ich völlig legitim.
8. November 2012 at 13:38
Hallo, ich bin zufällig auf der Suche nach was anderem hier gelandet.
Warst du mal bei einem guten Schilddrüsenspezialisten? Depressionen könnten ja auch ein Symptom einer körperlichen Krankheit sein. Das wird aber oft übersehen, weil ein Hausarzt in Sachen Schilddrüse nicht so gründlich arbeiten kann wie die Spezialisten. Und dann brütet natürlich jeder Arzt auf seinem Fachgebiet rum und denkt wenig übern Tellerrand.
8. November 2012 at 16:04
@Irene: Ja, wurde natürlich abgeklärt. Das ist es bei mir nicht.
8. November 2012 at 22:26
Dann ist ja gut, aber selbstverständlich ist das leider nicht…
9. Dezember 2012 at 10:50
10 Jahre Depressionen – da gehören sie wohl zu dir? Konntest du sie je annehmen? Hast du einmal überlegt, wozu Depressionen gut sind? Ja, ich weiß – es fühlt sich Scheiße an – aber nichts passiert ohne Grund. Wenn du heute immer noch depressiv bist, dann brauchst du diesen Schutz noch. Ich glaube Depressionen sind das letzte Mittel des Selbsterhaltungstriebes. Depressionen sind nicht nur schlecht. Ich wünsche dir alles Gute auf deinem Weg zurück ins Leben!
Frank
http://www.was-ist-depression.net
20. Januar 2013 at 6:43
Wegen abgefuckten Menschen wie Dir werde ich niemals Ruhe haben!
„Fange an dich damit abzufinden“ Akzeptiere es. Lebe damit. Komm damit klar dass du gebrochen worden bist. Die gesellschaft hat dich und du musst es maul halten! oder sie holen dich. ganz legal. die frage wer gestört ist nun ja
Was ist Depression?
Was das ist?
Das ist das Ergebnis von dieser abgefuckten Gesellschaft die dumm wie Brot ist! Gefühle und Charakter gibts schon lang nicht mehr! Liebe ist wegwerf Scheisse wie alles andere auch. Unterhalten ist schwer, niemand hat Hirn! Smartphone vor die Fresse! Facebook suchten. Die Kommentare über meine Bilder lesen. Der einzigste Ego boost am Tag.
Dumm 40h die Woche arbeiten. Für was? Geld? Achja das verstreht ja eh keiner. Buckelt euch krumm ihr Trottel, die Bank freuts!
Was für eine Last manche Menschen tragen ist für niemanden auch nru ansatzweise nachvollziehbar. Kaum redet man ein wenig ist man geistig gestört. Dabei sind die Lösungen meist leicht. Nicht mal eine Auszeit bekommt man. Therapie oder Klinik? Nichts, eine Auszeit. Dann ist man simulant und will nur urlaub.
7. März 2013 at 13:05
Sehr gut geschrieben hat mir geholfen
EDIT Frosch: Werbe-URL rausgenommen. Hier wirbt nur eine, und das bin ich.
26. März 2013 at 10:42
Es ist ganz wichtig, Depressionen von anderen Erkrankungen zu unterscheiden. Ich meine damit, dass du vielleicht nicht nur an einer Depression leidest sondern auch an einer anderen Erkrankung, die noch nicht erkannt wurde.
Das ist ein häufiges Problem und viele Ärzte behandeln nur die Depression ohne Erfolg und so besteht Jahrelang. Hast du an Psychoanalyse gedacht? Da kommt zum Beispiel alles von deiner persönliche Lebensgeschichte raus. Vielleicht hast du irgendwas in der Vergangenheit, das du noch nicht gelöst hast.
Ich habe Angst und Depression gehabt und sie waren aber Symptome von einem Trauma meiner Kindheit, die ich nie entdeckt hatte. Diese Teste haben mir teilweise geholfen und kurz danach habe ich einen Termin mit dem Psychotherapeut vereinbart aber man weiß wie lange die Vereinbarung eines Termins in Deutschland dauert… :S
Ich lasse euch die Teste, vielleicht kann auch was helfen und wünsch Dir alles Gute. Mach bitte weiter sofern du kannst, du gibts deinen Lesern Hoffnung und Stütze.
Test Ängste
Test Depression
LG, Rocío
26. März 2013 at 13:55
@Rocio: Ja, es gibt noch was zweites. Die Depression ist bestätigt. Nicht ärztlich bestätigt, aber für mich durch Vergleiche mit anderen Betroffenen quasi bewiesen, ist, daß ich auch Asperger-Autistin bin. Asperger-Autisten wiederum sind sozusagen anfälliger dafür, gemobbt und traumatisiert zu werden.
Von Psychoanalyse wurde von Depressiven, die das gemacht haben, schon mehrfach abgeraten (hab keinen Link da, das war auf einer Mailingliste, die ich schon länger nicht mehr beziehe). Generell bin ich nicht mehr scharf auf Therapien, unter anderem deshalb, weil Therapeuten mit der Kombination Asperger und Depression meist nicht umgehen können. Sie können entweder das eine oder das andere. Und auf Autisten muß man teils ganz anders eingehen als auf neurotypische (nicht-autistische) Menschen. Ansonsten hab ich, so glaube ich, durchaus genug Erfahrung mittlerweile, um selbst zu wissen, wie ich klarkomme; vorausgesetzt, Behörden usw. lassen mich …
19. März 2014 at 5:14
fast ein jahr ist seit dem letzten eintrag rumn … da geb ich noch schnell meinen senf bei 😉
„vorausgesetzt, Behörden usw. lassen mich … “
ich betrachte den psychoterrormarkt seit fast 20 jahren. meiner erfahrubng nach ist eindeutig, daß noch kein arzt, psychologe oder paychiater oder irgendeine ihrer „psycho(drogen)therapien“ jemals depressivität !DAUERHAFT! beseitigt hat. im gegenteil, sagten / schrieben fast alle, die sich nicht rechtzeitig in sicherheit gebracht hatten, daß es immer nur ein auf und ab warm aber immer schlimmer wurde und chronisch. und damit war nicht nur die fast obligarorische vergiftung durch antidepressiva und andere legale psychodrogen vom drogendealer in weiß gemeint. die meisten betroffenen, die nach langen jahren mit den bestenfalls als sinnlos bezeichneten, in der regel aber als extra schädlichen bezeichneten therapien abschlossen, verzeichneten erst dauerhaftere besserung, als sie, da passt dein zitat „vorausgesetzt, Behörden usw. lassen mich … “ und – so endet vielleicht auch dein unvollendeter schlusssatz, „sie geben falls erforderlich und ohne großes rumgezicke dann auch die dazu nötigen (geld)mittel“.
das ist dann nicht nur viel gesünder für betroffene, sondern auch viel billiger für die immer gerne genannte zahlende versichertengemeinschaft. freilich ist das nicht kompatibel mit religiösen „wangsarbeitssystemwahn“, unter dem hunderttausende geistig und psychisch „behinderte“ zur legalen, weil gesetzkonformen (wie schon unter hitler), zwangsarbeit gegen taschengeldbezug zwingt.
ps: vor einigen jahren hätte ich noch einen link zum „adfd-forum“ angehängt. leider erweckt es bei mir jetzt schon länger den eindruck, dass dort teile der moderation von der psychomafia gekapert wurden. deshalb kein link dahin. obwohl, empfehlenswert ist dort noch immer die wissensdatenbank und der alte forenteil.
pps: mir ist klar, dass ich bei „depressiven“, die !noch! an heilsame standard-therapie glauben äusserst stark anecke. ich kann damit leben.
19. März 2014 at 5:27
ähm…, die vielen fehler gehören zum 5-uhr-text 😉
19. August 2016 at 20:53
Oh, wow, 10 Jahre lamg Depressionen ist ganz schön heftig. Meine erste Depression dauerte insgesamt zwei Jahre und das kam mir schon lamge vor.