Warum ich CC-NC benutze
20. März 2014 um 15:05 Uhr von Atari-Frosch
Der Verein Digitalcourage (früher: FoeBuD) veröffentlichte heute einen Artikel unter der Überschrift Nutze nie NC, denn das tut uns weh!. Darin wird die Behauptung aufgestellt, daß die Lizenz CC-NC (Creative Commons – non commercial) ein Werk „nicht richtig frei“ machen würde. Ich möchte hier einmal meine Gründe darlegen, warum ich das für Unsinn halte und warum ich für meine veröffentlichten Fotos die Lizenz CC-BY-NC-SA nutze.
Zunächst einmal ist eine Nutzungseinschränkung ein relativ normaler Teil einer Lizenz – sonst könnte ich ein Werk auch direkt unter CC0 oder auch als „Public Domain“ herausgeben und somit auf nahezu jegliche Rechte verzichten. Auch der Lizenzteil SA – „share alike“ – ist eine Einschränkung: Geteilt werden darf nur unter gleichen oder vergleichbaren Bedingungen. Den Lizenzteil BY mag man nicht als Einschränkung sehen, denn es ist durchaus ohne weiteres zumutbar, die Lizenz selbst und den Hersteller eines Werkes zu nennen.
Digitalcourage führt als Argumente auf, daß zum einen nicht klar abgegrenzt werden könnte, ab wann eine Nutzung als kommerziell zu betrachten ist, und zum anderen der Lizenzteil SA den gleichen Zweck erfüllen würde.
Richtig ist, daß eine klare Definition dessen, was kommerziell ist, nicht vorhanden ist. Da sehe ich zwei Möglichkeiten: Die eine besteht darin, den Hersteller des Werkes einfach mal zu fragen oder umgekehrt, daß ein Hersteller entsprechende Anmerkungen macht. Die zweite besteht darin, grundsätzlich jede Verwendung auszuschließen, die auf die Einnahme von Geld ausgerichtet ist. Das kann im Zweifelsfall auch für eine Website gelten, auf welcher Werbeanzeigen zur Deckung der Serverkosten geschaltet werden.
Wenn der Hersteller eines Werkes sich für eine Lizenzform entscheidet, dann mag das für die Nutzer des Werkes unangenehm sein. Letztendlich erlaubt mir aber das Urheberrecht, darüber zu entscheiden, in welchem Umfang und mit welchen Nutzungsrechten ich ein Werk anderen zur Verfügung stellen will. Ich könnte es ja auch ganz bleibenlassen.
Das „frei“ in „freier Lizenz“ steht übrigens nicht dafür, den Nutzern eines Werkes einseitig Freiheiten einzuräumen; wollte man das, gibt es wie gesagt die Möglichkeit, ein Werk unter Public Domain (Gemeinfreiheit) zu stellen. Primär steht das „frei“ in freien Lizenzen dafür, daß diese Lizenztexte, für die man sonst bei einem Anwalt viel Geld bezahlen müßte, frei verwenden kann.
Im Gegensatz zur Behauptung von DigitalCourage verhindert CC-SA juristisch gesehen keine kommerzielle Verwertung. Im Gegensatz zur ungenauen Definition von CC-NC gibt „share alike“ überhaupt nichts zum Thema Geldverdienen her. CC-SA verhindert also (rein rechtlich gesehen) überhaupt nicht, daß sich andere an meinen Werken bereichern. Natürlich wird das jemanden, der die Lizenz generell nicht beachtet, erstmal nicht jucken; zumindest nicht, solange ich ihn nicht erwische. Aber unter der Prämisse könnte man auch alle Gesetze abschaffen, denn sie können ja in der Praxis gebrochen werden.
Man kann nun also versuchen, den Hersteller eines Werkes davon zu überzeugen, sein Werk unter eine Lizenz zu stellen, die es Nutzern erlaubt, es zu republizieren, weiterzuverarbeiten oder sogar in gleicher oder veränderter Form zu verkaufen. Ich habe aber schon mehrfach erlebt, daß – wie hier im Artikel von Digitalcourage – versucht wird, auf die Hersteller von Werken sozialen Druck auszuüben, um Nutzern mehr Rechte einzuräumen. Das kann's ja nun nicht sein.
Natürlich wäre es toll, wenn wir alles an digitaler oder digitalisierbaren Musikwerken, Fotos, Videos etc. unter CC-BY haben könnten. Aber letztendlich muß die Entscheidung beim Hersteller bleiben, diese Entscheidung liegt nicht beim Nutzer.
Meine Fotos lade ich, sofern sie nicht privaten Charakter haben oder Persönlichkeitsrechte verletzen würden, seit einiger Zeit bei Picasa hoch. Das ist nicht optimal, weil der Dienst zu Google gehört, und irgendwo auf meiner ToDo findet sich auch der Punkt, das mal irgendwann™ selbst zu hosten. Dort habe ich die Lizenz CC-BY-NC-SA angegeben. Das meiste mögen Fotos sein, die qualitativ für andere nicht interessant sind. Aber ich bilde mir ein, daß ich da auch das eine oder andere Schätzchen dabei habe.
Warum erlaube ich nun also nur eine rein private, nicht kommerzielle Nutzung? Nun, ganz einfach: Solange ich selbst nicht in der Lage bin, die Fotos zu Geld zu machen, obwohl ich seit vielen Jahren zwangsverarmt bin und mir sowas wie Teilhabe überhaupt nur leisten kann, weil ich an nötigen Dingen spare, sehe ich überhaupt nicht ein, anderen (zumindest mit der Lizenz) das Recht einzuräumen, mit meinen Fotos Geld zu machen – sei es durch Abzug als Postkarte oder Poster (wobei ich dem auch damit entgegenwirke, daß ich die Bilder nur in der relativ geringen Auflösung von 800 x 533 bzw. 800 x 600 veröffentliche), sei es durch die Verwendung auf einer kommerziellen Website oder sonstwie. Und sollte sich das jemand trotzdem erlauben, behalte ich mir das Recht vor, demjenigen juristisch auf die Finger zu klopfen und den Gewinn daraus einzukassieren.
Bei privaten Websites, Blogs etc., die nur Flattr benutzen und vielleicht noch ein paar Werbeanzeigen schalten, mag das noch gehen, da würde ich aber erwarten, daß vorher gefragt wird. Alles, was darüber hinaus geht, geht nach derzeitigem Stand der Dinge einfach mal gar nicht.
Oder, in Twitter-Kürze ausgedrückt:
Atari-Frosch @AtariFrosch
@digitalcourage Schafft ein BGE, und ich nehme NC von all meinen Fotos weg. Solange ich zwangsverarmt bin, bleibt NC stehen.
20. März 2014 at 15:12
Anstatt Blogbeiträge zu verfassen, wäre es sinnvoller, Bewerbungen zu schreiben. Du willst ja als 70-jährige nicht auf ein Leben in Hartz 4 zurückblicken.
20. März 2014 at 17:23
Wer bist Du, „Das Nuf“, daß Du glaubst, mir sagen zu dürfen, was ich als sinnvoll anzusehen habe und daß ich mich jetzt schon für Blogartikel rechtfertigen soll?
20. März 2014 at 19:16
Derzeit lebst du ja auf unser aller Kosten. Dieser Zeitraum sollte möglichst klein sein.
20. März 2014 at 21:25
Der wäre sehr kurz gewesen, hätte es da nicht die lustige Kleinigkeit in meinem Leben gegeben, daß das faschistische Repressionsamt mit dem lustigen Eigennamen „Sozialamt“ mir 2002 die Existenz zerstört und dauerhaft meine Gesundheit kaputt gemacht hat (und es gab später noch ein paar weitere Versuche, meine Existenz zu Ende zu bringen). Aber ich weiß schon, was jetzt kommt: Daran muß ich wohl selbst schuld gewesen sein, ne? Klar, hab ich mir alles selbst rausgesucht. Nicht.
So. Des weiteren werde ich in diesem Leben keine Bewerbungen mehr schreiben, weil ich einem normalen Arbeitsverhältnis nicht mehr gewachsen bin. Ich habe mich stattdessen selbständig gemacht (Nerd4U UG (haftungsbeschränkt)). Das wiederum nur aus Notwehr gegen ein „Sozial“-System, dem die Nützlichkeit von Menschen wichtiger ist als ihre Grundrechte. Die Firma läuft zwar noch nicht, aber das wird sicher noch.
Pinkelst Du eigentlich jeden Erwerbslosen auf diese Weise an, der es wagt, aktiv (also schreibend) im Netz unterwegs zu sein?
20. März 2014 at 22:39
Hallo zusammen,
nun aber mal langsam und vor allem mal halb lang. Ich wundere mich sehr über die Kommentatoren hier und möchte zunächst mal eine Sache klar stellen. Wenn jemand in seinem Blog private Dinge schreibt, dann ist das ganz prima und als Leser kann man dankbar sein für diese freiwillig hergegebenen Informationen.
Wie man aber auf das dünne Brett kommt, sich in das Leben der Blogschreiber einzumischen und zu meinen, in einem _derart_ besserwisserischen Ton hier auf den Blogschreiber einreden zu müssen. Um es mal klar zu sagen, ob, warum, wie lange und warum Atari-Frosch was macht, geht zunächst mal niemanden etwas an und ist Privatsache. Dann aber auch derartig unreflektierte Forderungen loszulassen, nach dem Motto, „du solltest Bewerbungen schreiben statt Blogartikel“ finde ich eine unglaubliche Frechheit. Sagen Sie das auch Leuten, die gerade einen Spaziergang machen? Sagen Sie dann auch „Sie sollten mal arbeiten statt hier so rumzuspazieren?“
Ich möchte mal die Reaktion von „Das Nuf“ sehen, wenn sich jemand derart in ihr/sein Leben einmischt, noch dazu von Leuten, die nur ein paar Artikel seines Blogs oder ein paar Tweets gesehen haben.
So und auf die CC-NC-Sache gehe ich gar nicht erst ein. Das ist lächerlich.
Boah, aber manchmal treibt es einem wirklich den Schweiß auf die Stirn, wenn man liest, was so kommentiert wird.
Einen schönen Abend allerseits,
Viele Grüße, Stephan
21. März 2014 at 7:36
@Frosch: „Schafft ein BGE“
es muss heißen, schafft das AUSREICHENDE bge. andernfalls wird deutschland mit BGE noch asozialer als es eh schon ist.
… und auf die CC-NC-Sache gehe ich AUCH gar nicht erst ein 😉
obwohl … , etliche meiner küstlerisch wie auch technisch erstklassigen [;-)] fotos sind – noch – bei flickr. alle rechte vorbehalten. was aber wirklich lachhaft ist, weil ich missbrauch nicht feststellen und höchstwahrscheinlich auch nicht einklagen könnte.
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„Das Nuf“ quakte:, nein, „ES“ kotzte aus: „Anstatt Blogbeiträge zu verfassen, wäre es sinnvoller, Bewerbungen zu schreiben. Du willst ja als 70-jährige nicht auf ein Leben in Hartz 4 zurückblicken“ und dann noch, schon deutlicher (braun) „Derzeit lebst du ja auf unser aller Kosten. Dieser Zeitraum sollte möglichst klein sein“
@ „das Nuf“: wer so denkt, ist schlicht bl…., wer das dann auch noch schreibt, ist ein asoz….. mi.., „DAS“ allergrößter wahrscheinlichkeit nach vielfach mehr auf kosten von uns ALLEN lebt, als es selbst aktiv kriminelle hartz4 opfer (die soll es vereinzelt ja auch geben, obwohl es „nichts“ einbringt) jemals könnten.
es gibt neben vielen anderen ehrbaren kriminellen, auch einen ehrbaren kriminellen fussballtrainer und eine ehrbare emanzentante, von all denen kannst du du…. „DAS“ noch viel lernen. dann hast du es auch nicht mehr nötig dumme kommentaren in blogs zu schreiben
—
schon mal dran gedacht, (nein nicht du, „DAS“, das wär eh viel zu hoch für dich), dass die wahren sozialschmarotzer, also diese viel zu reichen !kriminellen! subjekte allesamt mitschuld sind, am tod vieler hartz4-ler und anderer bettelarmer menschen? wär´n die nicht so reich, weil die alles von allen anderen nehmen, wären die meisten armen nicht arm und viele noch nicht tot. im grunde ist es noch immer so: http://www.dhm.de/lemo/objekte/pict/pli02843/ man schreibts nur nicht mehr so deutlich auf plakate
21. März 2014 at 13:57
@Das Nuf
Was ist denn das für eine Einstellung? Wer ist dieses ominöse „Wir“ und warum soll sich jemand da zugehörig fühlen? Und selbst bei Zugehörigkeit: Mit welchem Recht kann man irgendwem Vorschriften machen wie er/sie zu leben hat, was er/sie zu tun hat?
Umgedreht müsste man bei der gleichen Logik auch sagen:
„A mindless worker is a happy worker! So shut up and do your job!“
Diese Einstellung, anderen etwas vorzuschreiben, verstößt eklatant gegen die Grundgesetze der Bundesrepublik Deutschland. Jemanden etwas vorzuschreiben ist KEINE Meinung und kann daher nicht unter der Meinungsfreiheit geführt werden. Machen Sie also bitte Ihre Meinung in Zukunft als solche kenntlich und vergreifen Sie sich nicht im Ton. Das gehört zur Netiquette.
@Atari-Frosch
Vielen Dank für deine Erklärung! Ich bin ähnlicher Meinung wie du, jedoch halte ich die CC-Lizenzen bei Fotografien für generell eher ungeeignet – sofern es um den Bereich „kommerzieller Verwertung“ geht. Ich halte es für zu kompliziert, wie bei CC-lizenzierten Fotos überhaupt eine kommerzielle Verwertung möglich ist.
22. März 2014 at 13:22
Hallo
Nur vorweg: Natürlich ist es deine entscheidung welche Lizenz du nutzt.
Die Aussage:
Das „frei“ in „freier Lizenz“ steht übrigens nicht dafür, den Nutzern eines Werkes einseitig Freiheiten einzuräumen; wollte man das, gibt es wie gesagt die Möglichkeit, ein Werk unter Public Domain (Gemeinfreiheit) zu stellen. Primär steht das „frei“ in freien Lizenzen dafür, daß diese Lizenztexte, für die man sonst bei einem Anwalt viel Geld bezahlen müßte, frei verwenden kann.
Ist falsch, freie Linzenzen kommen von den freien Software Lizenzen. Diese garantieren folgende 4 Freiheiten die Richerd Stallman formuliert hat:
0: Das Programm zu jedem zweck zu nutzen
1: Das Programm zu untersuchen und zu verändern
2: Das Programm zu verbreiten
3: Die Änderungen zu verbreiten
Das bedeutet die einschrenkungen NC und ND führen zu einer nicht freien Lizenz.
Du meintest man könnte den Urheber doch fragen, ob man das Bild verwenden darf. Es ist aber meist ein sehr großer Aufwand den Urheber zu fragen. Was ist nach deinem Tod, die Lizenz gilt noch 70 Jahre, aber man kann dich nicht fragen. Wie siht es aus wenn aus meiner nicht kommerziellen Nutzung eine Kommerzielle wird etweder ich muss fragen oder ich schmeiß das Bild raus. Diese kleinen Probleme können dazu führen, dass das Bild nicht verbreitet wird und nur auf deiner Webseite steht. Einen Tatsächliche weiternutzung durch die Geselschaft kann dadurch erst 70 Jahre nach deinem Tod erfolgen.
Je größer eine Firma ist die deine Bilder verwenden möchte desto einfacher wird sie mit diesen Problemen fertig. Daraus Folgt Firmen werden mit etwas Aufwand und Geld deine Bilder Nutzen, aber kleine Blogs und Projekte werden einen Bogen um deine Bilder machen.
Nochmal ich will dich nicht dazu zwingen eine Bestimmte Lizenz zu nutzen, aber du soltest doch etwas mehr darüber nachdenken, warum du eine Lizenz wählst.
Philipp
22. März 2014 at 13:57
Ich wollte es eigendlich in dem Letzten Kommentar schreiben, der wurden dann etwas Länger.
Warum kann ich mit Copy-Left (SA) Lizenzen trotzdem Geld verdienen:
1. Viele Firmen können ein SA garnicht in ihr Werk einbauen, da ihnen die rechte an den anderen Werken fehlen.
2. Viele Firmen wollen auch nicht ihr neues Werk unter einer Copy-Left Lizenz veröffentlichen.
3. Vieleicht verdienst du nicht mit dem schon veröffentlichtem Bild Geld sondern mit einem zukünftigen, für welches du beauftragt wurdest.
Philipp
Ps: Manchmal fallen Firmen mit Copy-Left auf die schnauze siehe http://gpl-violations.org/
23. März 2014 at 1:13
Die Nutzungsbedingungen für deine Fotos mit deiner „Zwangsverarmung“ aufzurechnen halte ich für ziemlich kleinkariert. Nimm dich mal nicht so wichtig. So besonders sind deine Fotos nicht.
23. März 2014 at 2:08
@ Fozzi
Muss man denn dann gleich schon wieder beleidigend werden. Und wenn nicht beleidigen, dann wenigstens demotivieren?
„So besonders sind deine Fotos nicht.“
Können Sie das beurteilen? Toll, dann sind Sie sicher Fotograf oder -designer oder etwas in der Art. Allerdings sind die Fotos bisher nicht Bestandteil eines Wettbewerbs, bei dem Fotografen um ihre Meinung gebeten worden sind. Und wenn Sie schon Jury spielen, dann doch auch bitte etwas differenzierter. Welchem Genre Haben Sie die Fotos zugeordnet?
Aber, viel wichtiger: Nehmen Sie sich bitte künftig wichtiger. Anstelle hier und dort ein paar dampfende Haufen zu hinterlassen (hier passt Ihr Kleinkariert viel besser), könnten Sie viel mehr aus Ihrem Leben und aus Ihren Kommentaren machen.
Einen schönen Abend!
23. März 2014 at 12:02
Wäre ich in der Situation, Hartz 4 zu beziehen, würde ich versuchen, schnellmöglich aus dieser Situation herauszukommen, weil ich erstens nicht dauerhaft am existenzminimum leben möchte und zweitensnicht auf kosten der Erwerbstätigen. Mir dann mit einem Plakat aus dem dritten reich zu kommen, sagt viel über den Geisteszustand des „diskutanten“ aus. Das ist hier wohl die sozialhilfeempfänger-filterbubble.
24. März 2014 at 15:46
Boh, was ist denn hier los?
Wäre ich in der Situation, wie das Nuf, würde ich versuchen, schnellmöglich aus dieser Situation herauszukommen, weil ich erstens nicht dauerhaft am geistigem minimum leben möchte und zweitensnicht auf kosten der blogleser hier. Mir dann mit Ansichten aus dem dritten reich zu kommen, sagt viel über den geisteszustand des “diskutanten” aus. Das ist hier wohl nicht die diskriminierungs-filterbubble.
Sorry, zum Thema:
CC-NC ist wohl aus irgend einem Grund vorhanden. Wenn es für große Verlage okay ist wenn Rechte erworben werden müssen, dann geht das wohl auch für Frösche klar. Nicht? Zu kompliziert? Mag sein. Doch das ist lange kein Grund seine Schöpfungen beliebig zu verschenken. Für mich zum Beispiel geht es klar, wenn Kinder meine Lieder singen. Es geht nicht klar, wenn etwa der WDR das in seine Kindersendungen einbaut. Wollen die das, dann sollen die mit mir Reden und gegen eine kleine Spende an einen gemeinnützigen Verein spiele ich denen das Ding bei Bedarf sogar ein. Kindergärten kann ich gerne eine Pauschalvollmacht geben.
Wenn gerade „starke Urheberrechtsbefürworter“ sich mit dem Argument der Kompliziertheit gegen CC und insbesondere gegen NC stark machen, dann ist das nichts als eine Schere im Kopf und das Messen mit zweierlei Maß.
25. März 2014 at 15:23
[…] Froschs Blog: Warum ich CC-NC benutze, http://blog.atari-frosch.de/2014/03/20/warum-ich-cc-nc-benutze/. […]
8. April 2014 at 21:18
‚Das „frei“ in „freier Lizenz“ steht übrigens nicht dafür, den Nutzern eines Werkes einseitig Freiheiten einzuräumen; wollte man das, gibt es wie gesagt die Möglichkeit, ein Werk unter Public Domain (Gemeinfreiheit) zu stellen. Primär steht das „frei“ in freien Lizenzen dafür, daß diese Lizenztexte, für die man sonst bei einem Anwalt viel Geld bezahlen müßte, frei verwenden kann.‘
Leider stimmt beides nicht: Die GPL als Lizenztext ist beispielsweise nicht „frei“ im Sinne der GPL: “ … but changing it is not allowed.“
„Frei“ bedeutet bei „Freier Software“, dass dem Nutzer durch die Lizenz Freiheiten eingeräumt werden, die ihm sonst meist vorentahlten werden. Die Freiheit bespielweise, das Programm beliebig zu nutzen, auf beliebig vielen Rechnern und vor allem zu jeden Zweck.
Diese Freiheit, die neben den Freiheiten des Studierens, des Teilens und des Veränderns und in veränderter Form Verbreitens,ganz wesentlich ist – und selbst gegen beste (beispielsweise pazifistische) Absichten verteidigt wird – wird bereits durch eine „nc“-Klausel eingeschränkt. Das mag man für vertretbar erachten, aber es verwässert natürlich den Begriff „frei“ (im Sinne von „Freier Rede“).
Hinzukommt leider noch, dass die „nc“-Klausel nicht hinreichend bestimmt. Dieses wiederum schafft Rechtsunsicherheit. Letztere wiederum ist ein Feind der Freiheit. Nur der ist frei, der nicht im Ungewiisen darüber gelassen wird, was ihm verboten ist.
Man mag „pragmatisch“ dem entgegenhalten, man könne ja den Schöpfer eines Werkes in Hinblick auf den beabsichtigten Verwendungszweck befragen. Das mag in vielen Fällen auch gehen, aber nicht in allen. Abgesehen davon, dass die Emailadresse bouncen könnte, gibt es einige Fälle, in denen sich eine solche Kontaktaufnahme verbietet. Und einem „urheberrechtstreuen“ Oppositionellen beispielsweise im Iran möchte man wirklich nicht die Nutzung von Werken doch eine derartige Klausel verleiden.
Also: Eine klar und eindeutig formulierte „nc“-Klausel ist vertretbar, nur sollte man ein unter einer solchen Lizenz verbreitetes Werk nicht „frei“ nennen.
Gruß Michael