Umgeroutet
20. Dezember 2014 um 22:16 Uhr von Atari-Frosch
… oder warum es keine so gute Idee ist, seinem Router Tee zu geben. 😉
Ich hatte mir kurz nach 19:00 Uhr einen feinen Tee gekocht, und auf dem Weg von der Küche ins Zimmer mit der sehr vollen Tasse im Flur ein wenig davon, ähm, verloren. Kein Problem, kann man ja wieder aufwischen. Aufgefangen hatte den Tee-Schluck allerdings nicht der Fußboden, sondern mein Draytek Vigor 2600 (Router mit DSL-Modem). Und offenbar steht der nicht so auf Tee.
Jedenfalls fiel um 19:12 Uhr mein Internet-Zugang aus. Ich hatte erst das OpenVPN und damit meinen Server in Verdacht, aber auch nach dem Abschalten des OpenVPN-Clients war nichts mehr erreichbar. Also sah ich draußen im Flur nach und fand die Bescherung.
Es war nicht mal viel gewesen, was er abgekriegt hatte, aber offenbar genug, daß es ins Innere des Gehäuses gelaufen war. Als Router funktionierte er sogar überwiegend noch, aber das DSL-Modem wollte sich nicht mehr verbinden.
Obwohl ich schon von der Installation dieses Routers vor ein paar Jahren her wußte, daß der eigentlich nicht mit dem originalen DSL-Modem der Telekom, einem schon recht betagten Teledat 300 LAN, sprechen will, das ich noch habe, schaltete ich über die Konfiguration das interne Modem ab und klemmte das Telekom-Modem zwischen Router und Splitter. An der Abneigung des Draytek gegen das Teledat hatte sich aber offenbar nichts geändert: Am Modem gingen nur zwei Lichter an, das für die Verbindung zum LAN blieb aus.
Zum Glück lag hier aber noch ein Router herum, und zwar ein D-Link DI-524. Den hatte ich mal vor längerer Zeit bekommen, um WLAN zu testen, war nie dazu gekommen und hatte den auch schon fast vergessen. Nun war es Zeit, sich dran zu erinnern. Ich klemmte also den Draytek ab und schloß dafür den D-Link an. Nach kurzem Herumprobieren stellte ich fest, daß er auf die übliche IP 192.168.0.1 reagierte. Allerdings nicht ganz so, wie ich erhofft hatte: Er hatte nämlich noch ein gesetztes Paßwort.
Jetzt hätte ich Internet gebraucht, um nach dem Default-Paßwort bzw. danach zu suchen, wie man das Ding in den Auslieferungszustand (factory settings) zurücksetzt. Etwas ungünstig, wenn man genau dazu den Zugang zu diesem Router braucht. 😉
Ich rief schließlich LadyLoria an, die mir nicht nur die Information heraussuchte, wie man den D-Link zurücksetzt, sondern auch, daß er dann gar kein Admin-Paßwort mehr hat. Dazu war es nötig, das, was sich an dem Gerät Reset-Schalter nennt, für 10 Sekunden einzudrücken und dann kurz zu warten, bis er sich rebootet hat. Der „Reset-Schalter“ am D-Link ist so ein Büroklammer-Reset, das heißt, man muß mit einer aufgebogenen Büroklammer in ein Loch reinpieken und darin einen winzigen Schalter eindrücken.
Die Prozedur war zweimal notwendig, dann endlich konnte ich mit dem Browser aufs Interface. Der Rest war einfach.
Der kleine, angenehme Nebeneffekt dabei: Ich habe jetzt auch noch mein eigenes WLAN. 🙂
21. Dezember 2014 at 23:26
Danke für die Warnung Frau Frosch!
Ich habe die Angewohnheit, mit feuchten Flossen herumzulaufen, direkt am Wlan-Router vorbei. Dachte schon öfters ob das auf Dauer gut geht? Wer einmal gesehen hat, das ein einziger Tropfen Wasser einen 1000 Euro Monitor platt machen kann, fürchtet fortan jeden Tropfen!:D
Natürlich ein Gerät vor der Flatscreenzeit, die Dinger sind ja in der Regel nicht mit Riesenlüftungsschlitzen 50, 60 cm in die Tiefe, Breite und Höhe ausgestattet. War zum Glück nicht mein Gerät.
Es reichte ein herübergereichtes Glas Wasser für den Exitus aus und ich hege trotzdem die Hoffnung mein Router überlebt meine tropfenden Flossen und stirbt eines würdigen betagten Tages an seiner unerträglichen Empfangs-Signalschwäche 🙂
Schöne Woche!