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Im Netz aufgefischt #197

25. Januar 2015 um 14:28 Uhr von Atari-Frosch

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7 Kommentare zu “Im Netz aufgefischt #197”

  1. Küstennebel quakte:

    19.01.2015 Spiegel Online: Schlafrhythmus: „Für einen 16-Jährigen ist 8 Uhr Schulbeginn unzumutbar“ (via +Daniel Weuthen)

    Klar, wenn 16 Jährige bis 24 Uhr fernsehen oder bis 2 Uhr Facebooken…

    Wer körperlich und geistig gesund ist, der kann sich an diese Anforderung anpassen. Das ist die Kunst des Norma-Seins, nämlich Anpassungsfähigkeit. Nur weil es Triebkonstellationen oder Störungen gibt, die das unterminieren können, heißt das nicht, das es besser wäre, auf einen fixierten Schulbeginn zu verzichten.

    Der Biorythmus ist kein fixes System, sondern anpassungsfähig. Der Mensch ist nicht Opfer seines Bio-Rythmus sondern kann im breiten Spektrum sein Gestalter sein. Die Frage ist vor allem: Was will der Mensch? Ist er bereit seine biologischen Regelsysteme seinem Willen zu unterwerfen, oder will er sich von seinen biologischen Regel-Systemen steuern lassen?

    Dieser ganze Materialismus des Beobachtungsbasierten Prüfungsverfahrens übersieht, das die Fähigkeiten des Menschen aus der Summe seiner Teile erst entstehen und seine Grenzen nicht die Grenzen eines Teilsystems sind, das einen eigenen Takt im Spektrum seiner Funktionalität hat.

    Geht einfach vor 22 Uhr ins Bett, während der besten Film und Fernseh, Chat und Zock-Zeit, dann seid ihr auch morgens um 5-6 Uhr schon wieder fit und dann frühstückt sorgfältig etwas und am besten geht ein Stückchen zur Schule, oder wer kann fährt mit dem Rad dann ist der Kopf auch aufnahmefähig und der Körper schon wach, wenn man in der Schule sitzt :o)

    So eine Nachricht ist für Journalisten natürlich ein gefundenes Fressen, denn das ist genau das was eine Mehrheit, insbesondere die Junge Bevölkerung, lesen will, hehe. Was Wirklich WAHR ist? Interessiert das heute in der Aufmerksamkeits-Ökonomie überhaupt noch?

    Tatsache ist das der Mensch ein spezifisches horomonelles Regelsystem hat, das den Schlaf steuert und die Wachheit. Darauf kann man eben durch genug Schlaf, durch solide Tagesstrukturen und einen fixierten Lebensrythmus Einfluss nehmen. Dazu gehören auch ausgeglichene Emotionen, eine gute Stressregulation und ausreichend Bewegung, regelmäßige Essenszeiten.
    Erst wenn aus irgendwelchen Gründen dieser Kreislauf gestört ist, dann passt sich das System neu an und erzeugt die Verzerrungen, die in solchen „Studien“ gemessen werden und dann durch solche halbgaren Journalismusmythologie im Medienzeitalter die Runde machen.

    Und wer meint ich könne nicht mitreden: Ich weiß nach Jahren schwerer Schlafstörungen, durch ADHS bedingte Hyperaktivität und durch die Asperger-Störung, die auch Einflüsse darauf ausübt, allgemeine Antriebsprobleme und Burn-Outs, Depressionen etc. sehr genau worüber ich rede.

    Ich kenne das System aus eigenem Erleben und desto besser der Rahmenfaktor Lebensrythmus und Tages-Struktur-Ordnung eingestellt ist, desto besser funktioniert das System.

    Beweise? Nun ja, in der Tierhaltung ist die enorme Bedeutung der externen Einflüsse auf den Biorythmus bereits klar. Insbesondere mit Licht kann man vieles steuern und regulieren. Das ist auch eines der Kernprobleme in der Moderne: Überall ist das Kunstlicht ein Faktor, auch ein Stressfaktor, der das Leben über die „natürliche“ Grenze des Tageslichts hinaus dehnt. Bis zu einem gewissen Grade ist das tragbar, aber die ständige dauernde Beleuchtung insbesondere durch Bildschirme ist ein großes Problem.

    hier übrigens ein Programm, das die Auswirkungen der abendlichen Bildschirmeinflüsse etwas reduzieren hilft:

    https://justgetflux.com/

    Ja, dann mal gute Nacht und erholsamen Schlaf allen, damit es auch am allnächtlichen Ende zu Recht heissen kann: GUTEN Morgen :o)

    MFG


  2. Atari-Frosch quakte:

    @Küstennebel:

    Klar, wenn 16 Jährige bis 24 Uhr fernsehen oder bis 2 Uhr Facebooken…

    – dann liegt das ja vielleicht genau an ihrem natürlichen Tagesrhythmus. Wären sie zu müde dafür, dann würden sie das auch nicht tun.

    Geht einfach vor 22 Uhr ins Bett

    – und liegt dann stundenlang wach, weil es nunmal einfach die falsche Zeit zum Schlafen ist, dann seid Ihr morgens ganz bestimmt fit, ja ne is klar …

    Du denkst mir manchmal zu sehr in Schablonen und Schubladen.


  3. Küstennebel quakte:

    Ne, ich weiß das das geht. Ich habe das jahrelang selbst praktiziert. Das Problem ist, das ich in dieser Zeit körperlich auch ausgelastet war, dann auch schon richtig müde. Das sorgt für einen ausgeglichenen Hormonhaushalt. Da ging ich diversen Sportlereien nach und dann klappt das.
    Oder wer körperlich hart arbeitet, der kann das.

    Vor 22 Uhr ins Bett gehen ist ja auch daran geknüpft, das man morgens zeitig aufsteht. Es geht hier um langfristige Gewöhnungseffekte, der Biorythmus stellt sich um / ein. Bzw. die hormmonellen Regelsysteme passen sich an.
    Es gehört auch dazu, das man 2-4 Stunden vorher nichts mehr ißt, keine süßen Sachen vor allem. Es gehört dazu, das man sich abendliche Rituale schafft, die Bildschirme aus bleiben am Abend, die Beleuchtung zurückgefahren wird – werden kann. Dafür muss der Raum halt dunkel sein, damit die Melatoninproduktion ungestört laufen kann.

    Das das bei Ihnen nicht klappt, ist etwas anderes. Wenn in dem System Biorythmus erstmal der Wurm drin ist, dann bleibt er es auch. Lesen Sie mal

    http://de.wikipedia.org/wiki/Melatonin
    http://www.aok.de/baden-wuerttemberg/gesundheit/langschlaefer-39879.php
    http://de.wikipedia.org/wiki/Cortisol

    Da sind viele Störungen aufgezählt. Das ist relatives „Fachwissen“ und kein Schablonendenken was ich schrieb.

    Wer aber durch Streß einen gestörten Cortisolspiegel hat, bekommt dann Probleme mit dem Melatoninspiegel am Abend, setzt sich länger der künstlichen Beleuchtung aus, ist zu müde und schlapp für Sport, man hat ja schon genug Streß! Sport hilfst aber dann den Cortisolspiegel abzubauen / Stress abzubauen und erlaubt erst den Melatoninstoffwechsel in Gang zu setzen.
    Dafür braucht der Mensch aber einfach ausreichender Reserven. Die haben viele Schlafgestörte nicht mehr und Depressive etc auch nicht. Da ist dieses System durcheinander und bleibt es auch solange etwaige Ursachen für Depression / Schlafstörungen nicht beseitigt werden (können).

    Es muss nicht Sport sein, das kommt auf die individuellen Stoffwechsel an. Manche brauchen Entspannung (lockerer Spaziergang, Kopf frei bekommen), andere brauchen Anspannung (Sport, Auspowern) um das Ungleichgewicht durch Streß in den Griff zu bekommen. Das ist eine individuelle konstitutionelle Frage.

    Es genügt schon abends Fernseh zu schauen, das ist eine für den Organismus widersprüchliche Tätigkeit, denn man kann nicht wirklich entspannen, sondern man sitzt in einem tranceartigen Zustand vor dem TV und wird gleichzeitig durch die Bilder und Gewaltdarstellungen bzw. „Spannende“ emotionale aufwühlende Filme mit Streß überzogen.

    Erlaubt man also Kindern / Jugendlichen einen unpassenden Rythmus zu entwickeln, leben die Erwachsenen diesen ungesunden Rythmus vor, dann wird daraus erst ein Rythmus entstehen, der dann solche „Forschungs-Ergebnisse“ behauptet. Wobei ich jetzt nicht mehr weiß, ob die Behauptung nicht eher vom Journalisten stammen – Journalisten sind halt keine Wissenschaftler und deuten Studienergebnisse oft sogar ins Gegenteil der Aussagen, einfach weil es unwichtig ist was wirklich wahr ist, denn es geht um Auflage – Nicht um Tatsachenberichte. Die sind nämlich stinklangweilig. Journalisten jedoch müssen als Storyteller verstanden werden und die besten Stories sind diejenigen, die den Leuten gefallen und in den Kram passen.

    MFG


  4. Atari-Frosch quakte:

    Ne, ich weiß das das geht. Ich habe das jahrelang selbst praktiziert.

    Das muß heißen: „Ich weiß, daß ich das kann. Ich habe das jahrelang selbst praktiziert.“ – Ja, das ist ja schön für Dich, daß Du das kannst. Daraus zu schließen, daß das automatisch auch für alle anderen gelten muß, ist ein Fehler, den Du immer wieder machst. Übrigens oft auch in bezug zu Autismus.


  5. Fritz Alfred K. quakte:

    Küstennebel hat recht. Bei den meisten Menschen ist es so, dass wenn die früher aufstehen, die auch früher wieder müde werden. Oder anders gesagt: der Biorhythmus ist verschiebbar.


  6. Küstennebel quakte:

    Atari-Frosch quakte:

    11. Februar 2015 at 18:31

    Ne, ich weiß das das geht. Ich habe das jahrelang selbst praktiziert.

    Das muß heißen: „Ich weiß, daß ich das kann. Ich habe das jahrelang selbst praktiziert.“ – Ja, das ist ja schön für Dich, daß Du das kannst. Daraus zu schließen, daß das automatisch auch für alle anderen gelten muß, ist ein Fehler, den Du immer wieder machst. Übrigens oft auch in bezug zu Autismus.

    Das ist fast richtig Frau Frosch! Schön übrigens das Sie sich wieder etwas beteiligen. Ich hoffe es geht Ihnen gut!

    Es ist richtig wie Sie sagen, das es nicht richtig ist, das man sagt: Weil das bei mir geht, geht das bei „allen“ anderen.

    Aber dennoch ist die Tatsache, das man es als logisches Modell formuliert, dieses Modell beschreibt und als Beleg auch die eigene Erfahrung als Maßstab unterstützt, richtig.

    Dazu habe ich Links gesetzt.

    Ich sage ja selbst, Frau Frosch, da sind wir uns einig, das wenn das einmal kaputt ist, dann ist es schwer es zurückzufahren.

    Genau das kenne ich so und ich weiß das das für Sie nicht einfach klappt. Genausowenig klappt es heute für mich so einfach.

    Es geht aber für den Durchschnittlichen Menschen, der nicht an übermäßigem Streß leidet und allgemein sich einem „ordentlichen“ – im Sinne von alltagsordentlichen Takt – bewegt. Deshalb hat das früher mal geklappt bei mir, aber das kann jederzeit wieder gestört werden und bei einigen ovn uns, ihnen und mir, ist das System schneller aus dem Takt als bei Anderen.

    Insofern ist ihr Einwurf richtig. Man darf nicht pauschal aus einer eigenen Erfahrung die Richtigkeit einer Behauptung ableiten, aber das habe ich auch nicht so simplifizierend gemacht.

    Das Ihnen das nicht auffällt, liegt vielleicht auch an ihrer autistischen Wahrnehmung? Geht mir ja auch so, nur in anderem Setting.

    Beste Grüße und alles Gute

    Dank auch an Herr K für die Fürsprache!

    MFG


  7. Küstennebel quakte:

    zu schließen, daß das automatisch auch für alle anderen gelten muß, ist ein Fehler, den Du immer wieder machst. Übrigens oft auch in bezug zu Autismus.

    Fällt mir grad noch ein…

    Offenbar sind Sie nicht so interessiert an fachlichen Fragen und verstehen systematische und fachliche Generalisierungen in Bezug auf psychiatrische psychologische Betrachtungen nicht so, wie sie gemeint sind.

    Macht ja nix. Ist halt nicht jedermans Thema.


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