Kommentar-Plugin für GNUsocial jetzt auch in deutsch
1. Mai 2015 um 19:04 Uhr von Atari-Frosch
Um bei Freier Software zu helfen, muß man kein Programmierer sein. Ich habe heute „mal eben“ die Sprachdatei für ein nettes WordPress-Plugin übersetzt, das ich hiermit auch gleich mal teste. Das Plugin heißt WP-GNUsocial und ermöglicht es, mit neuen Blogartikeln direkt unter dem eigenen Account einen Beitrag auf einer GNUsocial-Instanz zu posten. Umgekehrt werden dort veröffentlichte Kommentare zu diesem Beitrag auf das eigene WordPress kopiert und erscheinen auch dort.
Das Plugin bräuchte allerdings noch mehr Übersetzungen! Wer sich also dazu berufen fühlt, darf gern weitere Sprachen anbieten. Der Haken ist nämlich, wenn die Sprache des Blogs selbst nicht als Sprachdatei für das WP-GNUsocial vorliegt, wird automatisch Esperanto gewählt, was ich etwas, ähm, unglücklich finde.
Die Übersetzung geht recht einfach, die Sprachdatei hat auch nur etwa 4 kB. Wenn man fertig ist, kann man die neu erzeugte .po-Datei (unter Linux) entweder mit einem Tool namens msgfrmt msgfmt (in gettext) erzeugen oder das Angebot unter po2mo.net nutzen. Ich habe erstmal die zweite Variante gewählt, weil ich das Tool bei mir im Repo nicht gefunden habe.
Die deutschen Sprachdateien liegen auch hier:
[Update 2016-03-13] Die Dateien auf den aktuellen Stand gebracht. [/Update]
1. Mai 2015 at 17:10
@atarifrosch Great! thanks! Your contribution is very important! We have already tested your translation locally now we are uploading it to the #WordPress plugin repository. Yes! we need more translations 🙂
2. Mai 2015 at 2:15
Das Tool heißt msgfmt (ohne r) und steht in den Repos meist unter gettext (zum dem das Tool gehört).
2. Mai 2015 at 11:58
@SackOhneSenf: OK, war ein Vertipper. Allerdings sehe ich im Debian-Repo (Wheezy) nur:
:~$ apt-cache search msgfmt
liblocale-msgfmt-perl – pure Perl reimplementation of msgfmt
ruby-gettext – gettext for Ruby
Nur wenn ich direkt nach gettext suche, bekomme ich (unter anderem) auch das eigentliche gettext-Paket angezeigt. So kann man es natürlich nicht finden, wenn man nur msgfmt als Suchbegriff hat.
2. Mai 2015 at 14:32
Hi Frosch!
Habe ja noch meinen alten identi.ca Account, den ich zurzeit seit etwa vier oder fünf Jahren nicht benutze. Da GNUsocial offenbar mit identi.ca verheiratet worden ist: Wie kann ich meinen alten Account mit GNUsocial verknüpfen um dieses Plugin zu benutzen?
Also Kommentare von Twitter, Facebook oder GNUsocial möchte ich nicht in meinen Blog kopieren. Denke, dass mein Blog bereits eine Kommentarfunktion hat. Grundsätzlich versteht es sich von selbst, Inhalte da zu kommentieren, wo sie stehen. Dir folge ich auch auf Twitter und dennoch bevorzuge ich es, dir einen echten Kommentar zu schreiben. 😉
Viele Grüße
2. Mai 2015 at 14:45
@dunkelangst: identi.ca nutzt mittlerweile ein anderes Protokoll namens pump.io. Eine Verknüpfung von Accounts ist schon zwischen GNUsocial-Instanzen meines Wissens nach (noch) nicht möglich. Du müßtest wohl in GNUsocial einen eigenen Account aufmachen, zum Beispiel auf der Instanz, die ich derzeit auch mitnutze: StopWachingUs Heidelberg.
Ich gehe ansonsten davon aus, daß das Plugin für eine Verknüpfung mit dem pump.io-Protokoll angepaßt werden müßte. Meines Wissens nach sind pump.io und GNUsocial nicht so wirklich kompatibel zueinander. Näheres kann Dir sicher Manuel sagen.
Was Deinen letzten Absatz angeht: Ich sehe oft sowohl bei mir als auch bei anderen, daß Blogartikel eben leider nicht im Blog, sondern auf der Plattform kommentiert werden, über die sie verbreitet werden. Diese Kommentare auch ins Blog zu holen, wäre aber durchaus sinnvoll. Insbesondere auch deshalb, weil die Kommentare kopiert werden, das heißt, auch noch dann im eigenen Blog vorhanden sind, wenn sie von der Ausgangsplattform gelöscht werden oder, in diesem Fall, wenn die GNUsocial-Instanz verschwindet.
Letzteres gab es leider schon ein paarmal. Mindestens zwei, eine davon hier auf meinem Server, sind an Datenbankproblemen gestorben, da war dann plötzlich eine wichtige Tabelle verschwunden. Da das Problem bislang nur sporadisch auftrat, konnte noch niemand herausfinden, warum das passierte.
2. Mai 2015 at 19:11
Werde mich mal in Ruhe mit GNUsocial auseinander setzen, da ich eine Alternative zu twitter suche.
Da hast du wirklich alles zusammengefasst, was es dazu zu sagen gibt.
Aus diesen Gründen habe ich mir angewöhnt, die Menschen die mir Kommentare z.B. über Twitter schicken, mich zwar für diese freundlich zu bedanken, aber inhaltlich nicht auf diese einzugehen. Vielmehr weise ich freundlich daraufhin, dass die Kommentare von der Timeline geschluckt werden und ich mich sehr über einen Kommentar freuen würde, da dieser immer mit dem Artikel verbunden sein wird. Angenehmer Nebeneffekt bezogen auf Twitter: Meistens haben die Kommentare dann auch 300+ Wörter und nicht nur 140 Zeichen…
Viele Grüße
2. Mai 2015 at 19:15
@dunkelangst: Letzteren Vorteil hast Du auch bei GNUsocial. Je nach Instanz stehen 140, 250, 500, 640, 1000 oder unendlich viele Zeichen zur Verfügung. StopWatchingUs Heidelberg bietet 500 Zeichen, ich hatte meine Instanz auf 640 eingestellt gehabt. Die Zeichenanzahl kann man ja nutzen, muß es aber nicht.
2. Mai 2015 at 19:36
Hi Frosch!
Wie ich schon einmal in meinem Blog zum Ausdruck gebracht habe [1], finde ich 140 Zeichen bei Verwendung der deutschen Sprache zu kurz. Das ist in der Tat ein Vorteil von GNUsocial, mehr Zeichen zur Verfügung zu haben. Dennoch werde ich mir selbst treu bleiben und Diskussionen zu meinen Artikeln nur in meinem Blog führen. 🙂
Viele Grüße
[1]: http://dunkelangst.org/2014/02/sesamstrase/
9. Mai 2015 at 14:59
Hallo,
da hier viele engagierte mitlesen, ein Kurz-Howto zur Lokalisation:
Angewandt werden die GNU-Internationalisierungsprogramme, die beispielsweise in Debian im Paket „gettext“ enthalten sind.
Zuerst wird der Quelltext so modifiziert, dass er die GNU-gettext-Funktionen aufruft. Dies wird bei den meisten Programmiersprachen durch Wrappen der Strings erreicht, die durch gettext ausgegeben werden sollen.
Aus
print „example“
wird
print _(„example“)
was gleichbedeutend ist mit
print gettext(„example“)
Damit hat die Programmiererin eigentlich schon ihre Arbeit getan.
Nun folgt ein Dreisprung zur mo-Datei:
xgettext example.py -o example.pot
msginit -i example.pot -o example.po
msgfmt example.po
Im ersten Schritt muss es natürlich kein Python-Programm sein. Laut der schlauen Wikipedia (Gettext ist relevant) ist GNU gettext nicht nur C, sondern mittlerweile auch in C++, Objective-C, sh script, Bash script, Python, Ruby, GNU CLISP, Emacs Lisp, librep, GNU Smalltalk, Java, GNU awk, Pascal, Delphi, Gambas, wxWidgets, YCP, Tcl, Perl, PHP und Pike verfügbar. Man kann also selbst Shellskripte lokalisieren.
Beim zweiten Schritt wird nach der E-Mail-Adresse der Übersetzerin gefragt. In der Datei example.po sind die Übersetzungen mit dem jeweiligen Lieblingseditor vorzunehmen.
Nach dem dritten Schritt ist die entstandene .mo-Datei in das richtige Verzeichnis zu verschieben, z.B.: /usr/share/locale/de/LC_MESSAGES/.
Natürlich gibt es viele Feinheiten, die man im Laufe der Zeit lernen kann. Aber für die Person, die losslegen will, reichen diese Informationen zunächst.
Viel Spass bei der Übersetzung!
Gruß
Michael
6. Juni 2015 at 16:33
Wenn ich das Plugin aktiviere, überschreibt es mir auch das Kommentarfeld (comment_form) mit der Mitteilung, dass man auch über gnusocial kommentieren könnte. Scheint mir eine Doppelbenennung zu sein, kann ich das irgendwie wegkriegen?
6. Juni 2015 at 20:20
@Carsten: Kann ich hier nicht nachvollziehen; da ich nur die Übersetzungen gemacht und nichts mit der Programmierung zu tun habe, wendest Du Dich damit am besten – in Englisch oder Esperanto – an manuel (1. Kommentar hier).