Odyssee eines Postpakets
8. Juni 2015 um 14:54 Uhr von Atari-Frosch
Ich hatte in meinen Berichten vom #nospiritofhealth nebenbei erwähnt, daß der Akku in meinem Smartphone, obwohl er relativ neu ist, einen solchen aktiven Tag nicht durchsteht, selbst dann nicht, wenn ich versuche, sparsam zu sein. Daraufhin hat mir Markus Kleinbölting via Google+ freundlicherweise eine PowerBank angeboten, also einen größeren Akku, um kleinere Akkus unterwegs aufzuladen. Dieses Gerät wollte er mir als Paket schicken, mit DHL.
Wenn Postpakete über ihre Reisen bloggen könnten … dieses hier ist jedenfalls auf einer sehr eigenartigen Reise.
Beginn der Reise: 30. April 2015 in Bremen.
DHL-Paketverfolgung:
Do, 30.04.2015 11:48 Uhr | Die Sendung wurde vom Absender in der Filiale eingeliefert. | |
Do, 30.04.2015 20:10 Uhr | Bremen | Die Sendung wurde im Start-Paketzentrum bearbeitet. |
Fr, 01.05.2015 02:05 Uhr | Krefeld | Die Sendung wurde im Ziel-Paketzentrum bearbeitet. |
Mi, 06.05.2015 10:02 Uhr | Düsseldorf | Die Sendung wurde in das Zustellfahrzeug geladen. |
Mi, 06.05.2015 16:34 Uhr | -- | Der Empfänger ist unbekannt. |
Bis hierhin ist das korrekt (wobei ich mich frage, warum das Paket von Krefeld nach Düsseldorf fünf Tage brauchte, während es von Bremen nach Krefeld binnen eines Tages transportiert wurde). Der Absender hatte zwar meine Adresse aus dem Impressum hier gezogen, aber weil ich auf Google+ unter meinem Mädchennamen auftrete, diesen genommen. Der steht weder am Klingelschild noch am Briefkasten.
Do, 07.05.2015 16:25 Uhr | Rücksendung eingeleitet Die Sendung wurde im Start-Paketzentrum bearbeitet. |
|
Fr, 08.05.2015 03:58 Uhr | Bremen | Die Sendung wurde im Ziel-Paketzentrum bearbeitet. |
Fr, 08.05.2015 09:48 Uhr | -- | Die Sendung wurde fehlgeleitet und konnte nicht zugestellt werden. Die Sendung wird umadressiert und an den Empfänger weitergeleitet |
Der Absender hatte DHL die korrigierte Anschrift mitgeteilt. Es konnte also nochmal losgehen. Und damit fing der eigentliche Spaß an:
Fr, 08.05.2015 20:38 Uhr | Bremen | Die Sendung wurde im Start-Paketzentrum bearbeitet. |
Sa, 09.05.2015 02:19 Uhr | Krefeld | Die Sendung wurde im Ziel-Paketzentrum bearbeitet. |
Di, 12.05.2015 10:00 Uhr | Düsseldorf | Die Sendung wurde in das Zustellfahrzeug geladen. |
Wieder dauert der Weg vom Krefelder Paketzentrum zum Düsseldorfer Paketfahrzeug mehrere Tage, aber immerhin diesmal „nur“ drei und nicht fünf wie beim ersten Mal. Aber das nur so nebenbei.
Genau am 12. Mai erinnerte ich mich daran, daß ich ja noch ein Paket erwarte, und fragte nachmittags beim Absender nach. Das war etwa um 15:20 Uhr gewesen. Ich war also um diese Zeit zu Hause.
Die DHL-Sendungsverfolgung wurde da gerade um eine neue Zeile ergänzt:
Di, 12.05.2015 15:11 Uhr | -- | Der Empfänger ist unbekannt. |
Ähm, wat? Meine Klingel ist gut lesbar beschriftet, und der Name stimmt ja jetzt. Oder sollte.
Der Absender hakte nach. Am selben Tag kam aber keine Antwort mehr.
DHL-Sendungsverfolgung:
Mi, 13.05.2015 17:14 Uhr | Krefeld | Die Sendung wurde im Paketzentrum bearbeitet. |
Am 19. Mai fragte ich nochmal nach, weil sich noch nichts getan hatte und auch weiterhin nichts angekommen war. Der Absender meinte, er habe auch noch keine richtige Rückmeldung bekommen. Die korrigierte Adresse habe er zweimal übermittelt, auf sein Ticket aber nur eine Standard-Antwort erhalten. Am selben Tag rief er bei DHL an, offenbar ohne Ergebnis.
Die DHL-Sendungsverfolgung erhielt am nächsten Tag einen sehr interessanten neuen Eintrag:
Mi, 20.05.2015 21:46 Uhr | -- | -- |
Ja, der sieht wirklich so aus.
Am 22. Mai 2015 teilte mir der Absender auf Google+ mit:
„Es wird immer absurder.
Bitte entschuldigen Sie, dass ich Ihre E-Mail erst heute beantworte.
Die Sendung wurde eingelagert.
Ich bitte Sie den anliegenden Nachforschungsauftrag auszufüllen und die folgenden Nachweise und Informationen mitzuliefern:
• Sendungsinhalte oder vermisste Gegenstände und die Höhe Ihrer Ersatzforderung
• eine Kopie Ihrer ursprünglichen Rechnung an den Empfänger oder einen anderen Nachweis über den Wert des Inhaltes der Sendung
• eine Kopie Ihrer Versandunterlagen zu o. g. Sendung (Einlieferbeleg/Einliefernachweis, der vom Abholfahrer, Zusteller quittiert wurde bzw. Quittungsbeleg der Filiale)
Da arbeiten scheinbar nur doofe Menschen.“
Ich merkte an: „Wenn die Sendung eingelagert wurde, müssen sie doch wissen, wo? Dann braucht's keinen Nachforschungsauftrag, sondern jemanden, der seinen Arsch da hinbewegt und das Paket bei demjenigen in das Auto wirft, der hier Pakete ausliefert. m(“
Einige Zeit später am selben Tag, nach einem Telefonat mit DHL, teilte er mit: Er habe erst 15 Minuten in einer Warteschleife verbracht und dann mit einem Mensch gesprochen, der nicht zuhörte und stattdessen wohl auch noch unverschämt wurde (Details habe ich keine). Der Absender wurde aufgefordert, einen aufwendigen Nachforschungsauftrag anzuleiern, um herauszufinden, was mit dem Paket passiert ist und wo es sich befindet.
Zwischenstand 8. Juni 2015: Das Paket ist nicht da, DHL hat nicht mehr geantwortet, die Sendungsverfolgung ist immer noch auf dem Stand vom 20. Mai bzw. eigentlich vom 13. Mai. To be contintued …
Oh, übrigens sind wir damit offenbar nicht alleine. Felix Schwenzel kann auch lustige Dinge berichten: der marktführer.
8. Juni 2015 at 13:16
@atarifrosch Bei mir ging einmal meine im Internet bestellte Brille von Hongkong nach Hamburg. Da die Firma anscheinend die Adresse falsch ausgefüllt hatte, ging es daraufhin nach Hongkong zurück, damit sie die Adresse korrigieren konnten und es erneut losschicken konnten. Das dauerte dann mehrere Wochen.
Aber Deine Odyssee ist echt krasser.