11 + 1 = Urlaub
17. Oktober 2015 um 2:46 Uhr von Atari-Frosch
… oder: Warum soziale Medien manchmal wirklich sozial sind.
Der eine oder die andere hat es schon mitbekommen: Ich war gerade für eine knappe Woche mal so richtig in Urlaub, und zwar in Greifswald in Mecklenburg-Vorpommern. Das ist nun nichts, was ich mir mal so eben leisten könnte. Daß es trotzdem möglich war, habe ich einer netten Familie dort in Greifswald und 11 „Sponsoren“ zu verdanken.
Der Reihe nach:
Am 12. September postete Rainer Sokoll ein paar Fotos von einem Ausflug nach Vierow, so richtig mit Strand und Meer (Ostsee). Daraufhin meinte ich so, ich müsse ihn mal besuchen. Von Rainer kam ganz trocken: „Wir haben ein Gästezimmer.“ 😉
Das half mir ja erstmal nichts, denn Greifswald, wo er wohnt, ist von Düsseldorf ca. 530 km Luftlinie entfernt. Das ist also kein Katzensprung. Und das Beamen wurde ja leider immer noch nicht erfunden. Rainer fragte allerdings, ob ich eine BahnCard habe (letzte Antwort im G+-Posting).
Nachdem ich das bejaht hatte, machte er einen privaten Kreis auf und veranstaltete unter Menschen in seinem Umfeld ein, wie er es nannte, „Kickstarter, Community-Edition“. Daraufhin meldeten sich 11 Personen, die bereit waren, etwas zu den Fahrtkosten von rund 130 € dazuzugeben. Als ich dann in den Kommentaren des geschlossenen Kreises erwähnt wurde und damit auf diesen Zugang hatte, war ich völlig perplex – aber durchaus im positiven Sinne 😉
Das eingesammelte Geld überwies mir Rainer dann mit einem eindeutigen Verwendungszweck auf mein Konto. Der Zweck muß da eindeutig sein, denn bei einer Überprüfung meiner Kontoauszüge – die mir jederzeit durch das ARGE ins Haus stehen kann – muß klar sein, daß dieses Geld Fremdgeld mit Zweckbindung und nicht für etwas vorgesehen ist, was ansonsten vom Regelsatz gedeckt würde (wie zum Beispiel Lebensmittel oder Kleidung). Die Einladung sollte ja nicht zur einer Kürzung meiner Leistungen führen.
Dann ging alles recht schnell. Da Rainer und seine Familie an den Wochenenden im Rest-September und am ersten Wochenende im Oktober keine Zeit hatte, vereinbarten wir als Ankunftstag den 8. Oktober und die Rückfahrt für Dienstag (13.) oder Mittwoch (14.) danach. Damit war das Wetter zwar nicht mehr so warm, aber wärmer wird's ja dieses Jahr sowieso nicht mehr. Somit war klar, wenn ich nicht so bald wie möglich fahre, muß ich die Reise auf nächstes Frühjahr oder so verschieben. Denn bei Eiseskälte bringt's das ja auch nicht.
Atari-Frosch @AtariFrosch
n8-quak. Und morgen zu einem Kurzurlaub nach Greifswald & an die Ostsee. Sponsored by privates Crowdfunding.
Also saß ich am Donnerstag, dem 8. Oktober im IC 2216, der praktischerweise von Düsseldorf aus via Dortmund, Münster, Osnabrück, Hamburg, Bremen und Rostock bis nach Greifswald durchfährt. Um die lange Fahrt gut zu überstehen, hatte ich mir zum Smartphone, das ja auch als MP3-Player dienen kann, die geschlossenen Kopfhörer und eine kleine Powerbank, die ich kürzlich geschenkt bekam, mitgenommen. Der Akku des HTC Desire hält sowas nämlich mit einer Ladung nicht durch. – Die Powerbank brauchte ich dann gar nicht, weil ich tatsächlich eine funktionsfähige Steckdose am Platz hatte. Die Musik brauchte ich allerdings wohl; der Zug war bis Hamburg ziemlich voll und zwischen Duisburg und Münster oder Osnabrück sogar extrem voll, weil eine Flüchtlingsgruppe zugestiegen war, die auf diesem Wege wohl zu den zugewiesenen Unterkünften geschickt worden war. Und teils recht aktive Kinder waren auch noch mit im Zug. Das waren mir dann doch etwas zu viele Menschen, da war die Abschirmung dringend nötig.
Atari-Frosch @AtariFrosch
moin-quak. Wer hat denn den Regen bestellt? 🙁
Das Wetter auf der Fahrt war recht trübe und um Hamburg herum sogar neblig, so daß ich befürchtete, es würde in den nächsten Tagen wohl auch nicht anders aussehen. Aber überraschenderweise hatten wir dann außer Dienstag ein prächtiges Wetter mit meist strahlend blauem Himmel und viel herbstlicher Sonne.
Atari-Frosch @AtariFrosch
Jetzt: #ic2216, sogar ziemlich pünktlich. Fährt zwar etwas anderen Weg als normal, aber ich will ja bis zum Endbahnhof. 🙂
Atari-Frosch @AtariFrosch
#ic2216 hat 20 min Verspätung, weil alle in zwei bestimmte Wagen einsteigen wollten ...
Das war vermutlich die Flüchtlingsgruppe gewesen, die – aus durchaus verständlichen Gründen – zusammen bleiben wollte. Aber es nützte ja nichts, die Wagen waren einfach zu voll. Die Zugbegleiterin wies mehrfach darauf hin, daß weiter hinten in den Wagen noch viele Sitzplätze frei waren, aber ich vermute, daß diejenigen, die es betraf, die deutschsprachigen Durchsagen gar nicht verstanden haben.
Atari-Frosch @AtariFrosch
@QuerDenkender Oje. Gruß aus dem #ic2216 ganz ohne Ruhebereiche, dafür mit vielen Kindern ...
Atari-Frosch @AtariFrosch
Runrig im geschlossenen Kopfhörer macht die Fahrt gleich angenehmer.
Atari-Frosch @AtariFrosch
Kurzen Blick auf Stralsund geworfen. Sieht auch nett aus. #ic2216
Rainer holte mich am Bahnhof Greifswald ab, und ich stellte fest, daß sein Haus nicht zentral in Greifswald steht, sondern in einem eingemeindeten 200-Seelen-Dorf; auf dem Hof nebenan liefen sogar Hühner und Gänse herum. Es ist dort also außerordentlich ruhig. Mein Schlaf fand das dann auch sehr gut. 🙂
Atari-Frosch @AtariFrosch
Angekommen in Greifswald.
Andere hätten mich wohl auch gern da am Bahnhof abgeholt:
FBM @FBMri
@AtariFrosch Was machste denn hier?
Atari-Frosch @AtariFrosch
@FBMri Sowas wie Urlaub. Ostsee gucken am WE, Geocaching, Seele baumeln lassen.
FBM @FBMri
@AtariFrosch Dann hast du ja Glück, dass wir dich nicht gleich vom Bahnhof abgeholt und zum Stammtisch gefahren haben 😛 #Piraten
😉
Freitag, 1. Urlaubstag
Rainer mußte arbeiten, hatte also nicht sooo viel Zeit, aber es reichte, um einen Ausflug in den Ortsteil Wieck zu unternehmen. Dort gibt es eine historische Klappbrücke, die leider derzeit außer Betrieb ist, weil sie renoviert wird. Und es gibt dort „Gurke“, einen Verkäufer von Fischbrötchen, der, wie Rainer mir glaubhaft versicherte, quasi Kult ist und bei dem man unbedingt mal ein solches Fischbrötchen gegessen haben muß. Ich muß zugeben, das Lachsbrötchen, das ich dort hatte, war wirklich sehr gut:
Atari-Frosch @AtariFrosch
Frisches Lachsbrötchen gehabt mit Salat, Zwiebeln und feinem Senfdressing. Mjammi.

Danach spazierten wir noch am Ryck entlang bis zur Mole, einem ins Wasser des Greifswalder Bodden ragenden, befestigten Steg, an dessen Ende eine kleine Plattform ist. Dort soll sich auch ein Geocache befinden, den wir aber leider nicht gefunden haben (Romantisches Wieck, nur für Premium-Mitglieder).
Bei diesem Ausflug mußte ich bereits feststellen, daß meine Füße echt schonmal längere Strecken geschafft haben. Noch vor zwei Jahren waren 10 km durchaus mal drin gewesen, wenn auch mit heftig schmerzenden Füßen am Schluß. Aber ich bin seitdem nicht mehr so viel rausgekommen, und darunter hat die Kondition doch ziemlich gelitten. Mehr als 3 km sind daher derzeit nicht drin, danach sagen die Knöchel schon Aua. Aber gut, es sollte ja Urlaub sein, da muß ich ja keine Rekorde aufstellen.
Samstag, 2. Urlaubstag

Am Samstag ging's dann richtig los. Zuerst fuhren wir, Rainer und ich, zur Klosterruine Eldena. Dort konnte ich dann gleich mal einen Geocache loggen (Klosterruine Eldena), der mir außerdem bei Geocaching.com das „Souvenir“ für Mecklenburg-Vorpommern einbrachte.
Nach ausführlicher Besichtigung der Klosterruine ging es dann auf die Insel Usedom und dort in den Ort Heringsdorf. Die dortige Seebrücke ist wohl die längste der Ostsee. Diese besuchten wir zuerst und gingen bis zum Ende raus. Da ist zwar ein Restaurant, aber das war uns dann doch etwas zu teuer; also gingen wir zurück und suchten uns oben was günstigeres zu essen. An einem Stand besorgten wir uns Thüringer Bratwürste, das reichte auch erstmal.
Danach spazierten wir erst einmal oben auf der Promenade weiter und schauten uns teils sehr alte, teils neue Häuser an, die dort größtenteils für Touristen als Ferienresidenzen angeboten werden – nichts, was sich normale Leute leisten können, aber gucken kann man ja mal. 😉

Seebrücke in Heringsdorf auf Usedom
Zurück ging es dann wieder unten am Strand entlang. Ich atmete da oft sehr tief durch, denn diese Luft hat schon was Besonderes. Das pustet so richtig die Lungen durch. Das hat mir Stadtkind richtig gut getan.
Bevor wir zum Parkplatz zurückliefen, setzten wir uns noch ein wenig in ein „Terrassen-Kaffee“. Allzu lange konnten wir da aber nicht sitzen bleiben, denn der Parkschein hatte eine begrenzte Geltungsdauer.
Insgesamt war dieser Tag der schönste – und wegen der Ostsee war ich ja vor allem hergekommen. 🙂
Sonntag, 3. Urlaubstag

Zunächst stand ein Besuch der Greifswalder Altstadt mitsamt Museumshafen auf dem Plan. Dort spazierten wir ein gutes Stündchen herum, und ich lernte ein wenig über vergangene und aktuelle Geschichten zu Greifswald und Fischerbooten. Geocaches konnte ich dabei keine einsammeln, denn leider sind die meisten Geocaches in Greifswald Mysteries, bei denen man also erst vorher die Koordinaten erraten muß. Außerdem behaupteten alle Apps auf dem Desire, also auch c:geo, es sei kein Netz da, obwohl mir das Gerät etwas anderes anzeigte, sodaß ich auch keine Umkreissuche starten konnte. Nunja, dann eben nicht.
(Als Grund stellte sich später heraus, daß sich das Desire gelegentlich merkt, daß es mal gar keinen Empfang hatte; bei Rainer zu Hause war das Signal von E-Plus regelmäßig bei oder gegen Null. Dann erzählt es das den Apps selbst dann noch, wenn eigentlich schon längst wieder ein Signal vorhanden ist und es das sogar anzeigt. Nur durch Reboot läßt sich das Problem beheben.)

Von der Greifswalder Altstadt aus ging es dann nach Stralsund. Die schönen alten Backsteingebäude dort waren mir schon bei der Durchreise aufgefallen. Wir parkten auf dem Neuen Markt und liefen von dort aus zum Alten Markt, dem Rathaus und der Nikolai-Kirche (nicht Marien-Kirche, wie ich in einem Tweet geschrieben hatte, das hatte ich mit selbiger in Greifswald verwechselt). In einem Café/Bistro gönnten wir uns Räucherlachs mit Ofenkartoffeln. Danach besichtigten wir noch die Nikolai-Kirche von innen.
Schließlich wollten wir uns dort noch an einem Geocache versuchen, aber den haben wir leider wieder nicht gefunden (Die verschwundenen Stadttore). Die Ecke war allerdings auch ziemlich vermuggelt (Muggel – der Begriff kommt aus den Harry-Potter-Romanen – werden beim Geocaching Leute genannt, die da eben auch rumlaufen, aber nichts mit dem Spiel zu tun haben oder zumindest nicht danach aussehen; ein vermuggelter Ort ist einer, an dem viele Muggels rumlaufen, die man ja nicht unbedingt auf den Cache aufmerksam machen möchte).
Atari-Frosch @AtariFrosch
Stralsund hab ich damit auch mal gesehen. Für Museumsbesuche hat's allerdings nicht gereicht.
Dann gab's noch ein Lob:
FBM @FBMri
@AtariFrosch Hauptsache Fischbrötchen.
Atari-Frosch @AtariFrosch
@FBMri Das hatte ich am Samstag schon in Wieck, bei „Gurke“.
(Das habe ich später auf Freitag korrigiert; war wohl ein wenig durcheinander gekommen.)
FBM @FBMri
@AtariFrosch Alles richtig gemacht!
😉
Montag, 4. Urlaubstag
Nun wollte ich auch mal alleine losziehen. Rainer mußte ja wieder arbeiten. Also suchte ich mir Informationen zusammen, wie und wo in Greifswald (immerhin 60.000 Einwohner) öffentlicher Nahverkehr existiert. Es gibt drei Buslinien, und mit einer davon kann man direkt in die Altstadt fahren. Die nächste Haltestelle ist allerdings etwa einen Kilometer von Rainers Haus entfernt, und es ist nicht die, die offensichtlich direkt an der Hauptstraße (Anklamer Landstraße) liegt.
Einen Liniennetzplan oder sowas bietet die Website der Stadtwerke Greifswald nicht an, zumindest habe ich keinen gefunden. Google Maps kennt wiederum nur die Haltestellen der Überland-Buslinien, die mir da jetzt nicht so viel nützten; die Haltestellen der drei lokalen Buslinien sind da nicht eingezeichnet. Das wäre ja auch alles zu einfach. – Immerhin kam ich zu der Erkenntnis, daß die Busse von dieser Haltestelle in einem Kilometer Entfernung tagsüber im Halbstundentakt fahren.

Separater Fuß-/Radweg entlang der Anklamer Landstraße, Greifswald
Ich lief also einfach mal los und suchte diese Haltestelle namens „Elisen Park“ (ja, mit Deppen Leerzeichen). Dazu mußte ich ein ganzes Stück weit die Anklamer Landstraße entlang laufen. Immerhin ist die Strecke so gerade, daß sich selbst so ein Anti-Orientierungs-Spezialist wie ich nicht verlaufen kann. Der Elisen-Park ist kein Park, wie der Name vermuten läßt, sondern stellte sich als großes Einkaufszentrum heraus, auf dessen Gelände ich denn auch die gesuchte Bushaltestelle fand. Nach einer Weile kam dann auch der Bus der Linie 3, und zwar äußerst pünktlich. Ich kaufte eine Tageskarte, weil ich neben dem erneuten Besuch der Mole in Wieck auch noch zum Bahnhof wollte, um mir Ticket und Reservierung für die Rückfahrt zu kaufen; Wieck und Bahnhof liegen nochmal ein paar Kilometer auseinander.
Der Umstieg an der Rigaer Straße war dann ein bißchen doof, weil der 3er-Bus :25 ankommt, der 2er-Bus, den ich erreichen wollte, aber :20 und :35 abfährt. Aber gut, hab ich dort halt auch noch ein bißchen fotografiert.

In Wieck mußte ich dann feststellen, daß „Gurke“ montags und dienstags Ruhetag hat. Schade, ich hätte gern nochmal so ein Lachsbrötchen genossen. Also ging ich direkt raus auf die Mole. Da war jetzt wenig los, und mehr Zeit hatte ich auch; gefunden habe ich den Geocache aber trotz ausführlicher Suche wieder nicht. Nach fast einer Stunde brach ich die Suche ab, auch, weil mir ziemlich kalt war. Ich war an dem Tag ohne Anorak, nur im Hoodie, losgezogen, und sobald man mal aus dem Windschatten der letzten Gebäude heraus ist, ist es da draußen doch ziemlich zugig.
Ein Fischbrötchen bekam ich dann doch noch, denn da gab es noch einen anderen Verkauf. Ich wählte diesmal Seelachsschnitzel – keine gute Idee. Das Zeug ist ziemlich salzig, und das mag ich eigentlich nicht so. Gut, daß ich mir auch gleich noch was zu Trinken dazu gekauft hatte.
Dort fiel mir dann schon ein, daß ich das Bargeld, das ich gebraucht hätte, um den Fahrschein aus dem Automaten zu ziehen, nicht im Geldbeutel, sondern noch in einem separaten Briefumschlag stecken hatte. Den hatte ich natürlich nicht mitgenommen, er lag noch in Rainers Gästezimmer. Da ich den Kilometer von der Bushaltestelle nicht noch zweimal extra laufen wollte, fuhr ich trotzdem erstmal zum Bahnhof weiter in der Hoffnung, dort einen passenden Geldautomaten zu finden. Den gab es dort aber nicht. Das heißt, es gab dort natürlich Geldautomaten, aber nicht vom für mich richtigen Bankenverbund, sodaß ich für das Abheben hätte extra Gebühren bezahlen müssen.
Aber gut, daß ich die Tageskarte gekauft hatte. Ich fuhr also mit dem nächsten passenden Bus zum Marktplatz, wo es eine Volksbank gibt. Dort holte ich dann nochmal Geld und fuhr dann wieder zum Bahnhof zurück. Dann konnte ich endlich meinen Fahrschein und die Reservierung ziehen.
Interessanterweise zeigte mir dieser Automat eine Verbindung an, die mir die Website vorher verschwiegen hatte. Auf der Website der Bahn hatte ich noch gesehen, daß es mit dem IC 2217 einen direkten Gegenzug zum IC 2216 gibt, mit dem ich hingefahren war. Auch der IC 2217 fährt direkt durch, allerdings mit der Abfahrtszeit 07:04 Uhr; das war mir dann doch etwas zu früh. Ansonsten hatte ich da nur Verbindungen mit Regionalbahnen nach Berlin und von dort aus mit ICE nach Düsseldorf gesehen, die natürlich auch mehr kosten. Der Automat zeigte mir nun auf einmal den IC 2213 an, der allerdings nicht ab Greifswald, sondern erst ab Stralsund startet. Von Greifswald nach Stralsund wurde mir eine Fahrt in der Usedomer Bäder-Bahn (UBB), einer halb-privaten Regionalbahn (100%ige DB-Tochter), angeboten. Abfahrt in Greifswald: 10:07 Uhr. Das klang nicht nur sinnvoller, sondern ist auch günstiger. Der IC 2216 fährt in Stralsund um 11:27 Uhr ab, sodaß es auch mit Verzögerungen nicht mit dem Umstieg knapp wird (Fahrzeit der UBB: ca. 30 Minuten).
Nach dem erfolgreichen Kauf von Fahrschein und IC-Reservierung fuhr ich dann nochmal zum Marktplatz zurück und besuchte dort das Caféhaus Marimar. Dieses befindet sich in einem auffälligen, alten Backsteinbau (Markt 11 (Greifswald) auf Wikipedia) von Anfang des 15. Jahrhunderts. Ich bestellte mir eine heiße Schokolade (wenn ich noch im Bus oder Auto fahren muß, trinke ich besser keinen Kaffee, das mag mein Magen nicht so) und konnte mich dann aber nicht entscheiden, welche Torte ich da mal probieren wollte. Also bestellte ich einfach die „Empfehlung des Hauses“. Das ist im Marimar eine mit Vanillecreme gefüllte Kuppeltorte mit Himbeersauce. Köstlich! Und für die Qualität ist das Café auch recht günstig: 2,20 € kostet die Tasse heiße Schokolade, 4,20 € das Kännchen; das Stück Torte lag bei 2,90 €. Kann ich also nur empfehlen.
Atari-Frosch @AtariFrosch
Heute nochmal alleine eine Tour durch Greifswald gemacht – und mit Bedauern den Fahrschein für die Heimfahrt am Mittwoch gekauft.
Prompt gab's noch einen Tip:
FBM @FBMri
@AtariFrosch Morgen müsste Markt sein. Ich empfehle noch ein Backfischbrötchen bei Fischer Erk Lange. (weiß-blauer Wagen ggü. Fritz/Marimar)
Und die sonstige Erkenntnis des Tages:
Atari-Frosch @AtariFrosch
Ostsee-Strand-Sand, das ist übrigens der, den Du nach drei Tagen und dreimal Duschen immer noch zwischen den Zehen hast. 😉
Dienstag, 5. und letzter Urlaubstag
Atari-Frosch @AtariFrosch
moin-quak. Und weg ist der strahlend blaue Himmel, wer hat den denn geklaut? 🙁
Erst war ich unschlüssig, ob ich nochmal raus oder besser einfach im Zimmer sitzenbleiben sollte. Aber immerhin regnete es nicht, und da war ja auch noch der Tip von @FBMri gewesen, auf dem Markt zum zweitbesten Fischbrötchen-Verkäufer von Greifswald zu gehen. Schließlich raffte ich mich dann doch noch auf.
Diesmal reichten mir zwei Einzelfahrscheine, denn ich wollte wirklich nur zum Markt in der Altstadt und hatte keine weiteren Touren mehr vor. Und diesmal zog ich dann doch den Anorak an, denn es war nicht nur trübe, sondern auch nochmal kühler geworden.

Der Backfisch (mit Kartoffelsalat) von Fischer Langer war dann recht gut, kam aber IMHO nicht an den feinen Fisch von „Gurke“ heran. Und danach und nach einem kleinen Spaziergang konnte ich es mir nicht verkneifen, nochmal ins Marimar zu gehen. Diesmal gab's ein Kännchen heiße Schokolade und einen Apfelstrudel mit Vanillesauce.
Da sich das Desire nach dem Reboot jetzt bequemte, den Apps wieder Netz zur Verfügung zu stellen, versuchte ich es nochmal mit einer Umkreissuche nach Tradis. Gefunden wurden erstmal nur zwei: Der eine war durchgestrichen, also derzeit nicht verfügbar, und der andere …
Atari-Frosch @AtariFrosch
#geocache Owner, die ihre Beschreibung in blau auf schwarz ausgeben, … nee, ich sag nix. m( (War mobil unlesbar, daher keine Chance.)
Ähm, ja. Also keine Cache-Suche mehr am letzten Tag.
Mittwoch, Heimreise
Rainer fuhr mich morgens zum Bahnhof, wo die UBB schon auf dem Gleis stand. Sie fuhr dann zwar auch pünktlich ab, blieb aber aus unerfindlichen Gründen etwa 10 bis 15 Minuten bei Miltzow stehen. Das störte mich aber nicht weiter, denn ich hatte ja genug Puffer, um den IC trotzdem zu erreichen.
Atari-Frosch @AtariFrosch
Moin-quak aus der UBB, die mich nach Stralsund bringen soll, wo ich in den #ic2213 umsteigen will.
In Stralsund fand ich einen Döner-Laden und versorgte mich dort mit einem frühen Mittagessen. Dann prüfte ich den Wagenstandsanzeiger, um gleich an der richtigen Stelle des Bahnsteigs zu sein, damit ich nicht mit dem überbreiten Trolly durch den ganzen Zug muß, um an meinen reservierten Sitzplatz zu kommen. Der Wagenstandsanzeiger meinte: Abschnitt E. Kurz vor Einfahrt kam dann prompt die Durchsage, daß die Wagenreihung umgekehrt war; „mein“ Wagen 6 kam damit ganz vorne in Abschnitt A an … also wieder zurückgedackelt.
Bis auf die Tatsache, daß der Wagen, in dem ich meinen Sitzplatz bekommen hatte, von, sagen wir, sehr aktiven Kindern bevölkert war, weswegen ich fast die ganze Zeit über die Kopfhörer in voller Lautstärke auf den Ohren hatte, war die Heimreise ab dem Zeitpunkt ziemlich unspektakulär.
Eines fand ich ja, ähm, interessant:
Atari-Frosch @AtariFrosch
#ic2213 hat wegen fehlender Fahrplanunterlagen in Dortmund weitere 9 min Verspätung und ist jetzt bei +15.
Da hat wohl der Drucker geklemmt oder so … trotzdem ziemlich peinlich.
Achja, und ein weiteres Problem des Desire ließ sich mal wieder nur durch Reboot lösen: Das Gerät drehte mir irgendwann die tatsächliche Lautstärke runter, obwohl die Anzeige immer noch auf 100 % stand. Den Reboot führte ich eigentlich durch, weil außerdem mal wieder der Empfang nicht an die Apps weitergegeben wurde – und danach stimmte dann auch die Lautstärke wieder. m)
Atari-Frosch @AtariFrosch
TIL: Es gibt kein Problem mit dem HTC Desire, das sich nicht durch Reboot lösen läßt. Die haben sich doch von M$ sponsern lassen.
(TIL = today I learned)
Was ich mitgebracht habe
391 Fotos, 2 „Videos“ (was das HTC Desire so Video nennt mit 5 fps), eine verdammt gute Laune und eine lang nicht mehr erlebte entspannte Grundstimmung.
Ein DANKE an Familie Sokoll und die elf Sponsoren scheint mir dafür zu wenig. Aber was anderes fällt mir gerade nicht ein …
[Update 2015-10-17 14:20] Rainer hat inzwischen auch kurz drüber gebloggt: Ein gelungenes Experiment, aus einer Laune heraus. [/Update]
17. Oktober 2015 at 11:38
[…] Die ganze Geschichte gibts beim Atari-Frosch. […]
21. Oktober 2015 at 0:06
Kennst du eigentlich bei openstreetmap.org den Verkehrskarten-Layer oder bei openstreetmap.de/karte.html die ÖPNV-Karte bzw. öpnvkarte.de? Vielleicht hätten die dir bei der Benutzung des Busses geholfen. Die Buslinien in Greifswald sind darin sichtbar.
21. Oktober 2015 at 13:44
@benediktg: Die kannte ich tatsächlich noch nicht. Generell habe ich mich mit Layern noch nicht befaßt, obwohl ich prinzipiell weiß, daß es sie gibt. Schau ich mir mal an, danke!