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Im Netz aufgefischt #273

17. Juli 2016 um 16:15 Uhr von Atari-Frosch

Neben all den aktuellen Nachrichten um Nizza und die Türkei sollte nicht vergessen werden, daß wir hierzulande auch noch ein Problem mit Rechtsextremismus haben. Dazu bei den Besorgten Bürgern: Besorgte Nachrichten, KW 28/2016.

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6 Kommentare zu “Im Netz aufgefischt #273”

  1. Erdogan will Putschisten töten: “Warum sollten wir die Putschisten Jahre lang durchfüttern?” | Blauer Bote Magazin quakte:

    […] Im Netz aufgefischt #273 17.07.2016, 16:20 Uhr. Froschs Blog – blog.atari-frosch.de – Neben all den aktuellen […]


  2. Neue Meldungen zum Nizza-Attentat | Blauer Bote Magazin quakte:

    […] Im Netz aufgefischt #273 17.07.2016, 16:20 Uhr. Froschs Blog – blog.atari-frosch.de – Neben all den aktuellen […]


  3. Daniel Rehbein quakte:

    Es ist erschreckend: Wenn ich in Urlaub fahre, passieren so viel in der Welt. Letztes Jahr im März war ich in der Schweiz und bin mit dem Glacier-Express gefahren, als Andreas Lubitz eine Euroings-Maschine in den französischen Alpen zum Absturz gebracht hat. Da stand ich in Zermatt an der Talstation der Gornergrat-Bahn und habe im Kiosk die Zeitungsaushäge gesehen „4U 9525: Es war Selbstmord“.

    Und in der vergangenen Woche war ich in Świnoujście (Swinemünde) an der Ostsee. Auf der Rückfahrt sitze ich im ICE von Berlin ins Ruhrgebiet und surfe im ICE-Portal der Deutschen Bahn. Und da lese ich plötzlich von einem Putschversuch in der Türkei und von Reaktionen auf Ereignisse in Nizza.

    Es ist ja richtig schwierig, zwei Tage später überhaupt erst mal herauszufinden, was eigentlich passiert ist. Die Webportale der Zeitungen sind voll mit Reaktionen, Analysen, Politikermeinungen, Leserumfragen, Berichte aus Krankenhäusern, etc. Aber nirgends eine Antwort auf die grundlegende Frage „Was ist eigentlich passiert?“. Ich habe schließlich einen informativen Artikel bei Wikipedia gefunden.

    Erschreckt ist aber auch, wie schnell bei dem Täter von Nizza von Terror gesprochen wird. Bei Andreas Lubitz wurde nicht von einem Anschlag und von Terror gesprochen. Dabei sind beide Fälle doch durchaus vergleichbar: Beide hatten psychische Probleme, beide haben ihre Tat vorher geplant, sich gut vorbereitet und einen passenden Moment für die Ausführung abgewartet. Und beide haben eine große Zahl anderer Menschen mit in den Tod genommen.

    Das fehlt mir bei den diversen Berichten und Analysen: Daß man die Tat in Nizza auch mal aus der Betrachtung „Erweiterter Suizid“ betrachtet. Daß man überhaupt mal in Erwägung zieht, daß es so etwas war!

    Daß Menschen mit Fahrzeugen in Menschenmassen rasen, ist doch nicht neu. In den vergangenen Jahren hatte ich den Eindruck, daß solche Fälle eher zunehmen. Und ich erinnere mich auch an Berichte bereits aus den 70ern oder 80ern, daß Menschen Suizid begehen, in dem sie als Geisterfahrer auf die Autobahn fahren und dabei noch andere mit in den Tod nehmen. „Die Gesellschaft hat mir nur Böses angetan, ich zahle Euch das jetzt heim, indem ich noch ein paar Familien mitnehme.“ – Das ist doch keine neue Erscheinung. Und vor allem gehört es nicht in den Zusammenhang Anschlag und Terror.

    Statt dessen hat Italien angekündigt, seine Grenzen wieder zu kontrollieren. Und Frankreich ruft die Bürger zu den Waffen. Was wollen die denn machen? Keine Lkw mehr fahren lassen? Als Reaktion auf Andreas Lubitz hat man doch auch nicht die Flughäfen abgeriegelt. Die Welt ist verrückt geworden.


  4. Atari-Frosch quakte:

    @Daniel: Ich kenne das, ein paar Tage ohne Netz zu sein, und dann bricht die ganze Nachrichtenflut auf mich herein. Aber ich denke, das ist zumindest zum Teil auch subjektiv: Die bricht auch so über uns herein, aber eben tagtäglich und nicht als Rückstau von mehreren Tagen binnen weniger Stunden.

    BTW: Von Swinemünde bzw. Greifswald oder Stralsund aus fährt man deutlich günstiger mit einem IC in Richtung Ruhrgebiet. Und so nebenbei geht es sogar schneller. Letztes Jahr im Oktober rausgefunden, als ich in Greifswald zu Besuch war 😉

    Was Nizza und die Spekulationen um die Motive des Täters angeht: Das hängt wohl auch mit der Herkunft des Täters zusammen. Wäre er ein „weißer“ Franzose gewesen, bin ich sicher, hätten die ersten Spekulationen vermutlich anders ausgesehen (ich habe bisher widersprüchliche Angaben darüber gelesen, ob er nun die französische Staatsbürgerschaft hat oder nicht). Da spielt auch viel Rassismus mit rein. Daß der Mann psychisch instabil war, ist da so ein bißchen untergegangen (nein, das ist natürlich keine Entschuldigung, aber könnte zumindest Teil einer Erklärung sein).

    Erweiterter Suizid ist relativ selten. Der Begriff bezieht sich auch nicht so sehr darauf, irgendwelche Fremden „mitzunehmen“ (das fällt dann eher unter „Selbstmordanschlag“), sondern vor allem Familienmitglieder, siehe Wikipedia Suizid/Erweiterter Suizid. Dort heißt es: Der Amoklauf mit abschließender Selbsttötung ist ein Spezialfall eines „erweiterten“ Suizids, bei dem häufig dem Täter nicht bekannte Menschen Opfer sind. – also ein Spezialfall eines eher seltenen Phänomens.

    Im Fall von Nizza ist nicht so wirklich klar, ob der Attentäter sterben wollte oder zumindest mit seinem Tod gerechnet hat – oder ob er einfach nur in einer Art Raserei losgezogen ist, ohne sich über sich selbst überhaupt Gedanken zu machen. Da können die Ermittler nur versuchen, zu rekonstruieren, was da abgelaufen ist. Daß der IS/Daesh das als Anschlag für sich beansprucht, muß ja erstmal nichts heißen, zumal der Täter offenbar nicht gerade als religiös bekannt war.

    Die Reaktionen sind – leider – die üblichen, hilflosen Maßnahmen, die vor allem die Freiheit der Gesellschaft noch stärker einschränken: Mehr Überwachung, Kontrolle, Abschottung.

    Ja, die Welt ist verrückt geworden. Und das wird auch gerade nicht besser, siehe Türkei.


  5. Daniel Rehbein quakte:

    Auf der Hinfahrt bin ich tatsächlich mit dem Intercity von Dortmund bis Seebad Heringsdorf durchgefahren, da fährt in den Sommermonaten Samstags der „Urlaubsexpress Mecklemburg-Vorpommern“ (Der startet in Köln um 08:38 Uhr, Abfahrt von Dortmund um 10:12 Uhr, Ankunft in Seebad Heringsdorf um 18:05 Uhr, dort Anschluß an die UBB nach Swinemünde, Ankunft dort um 18:22 Uhr). Das ist eigentlich der IC 2422 nach Ostseebad Binz, aber die letzten drei Wagen werden in Züssow abgekoppelt und verkehren dann mit einer vorgespannten Diesellokomative der Baureihe 218 als UBB 29499 ohne Halt bis Wolgast und von dort mit dem normalen Fahrplan der UBB mit Halt auf allen Bahnhöfen als UBB 24981 bis Seebad Heringsdorf.

    In diesem Zug werden noch alte InterRegio-Wagen eingesetzt, so daß man unterwegs die Fenster öffnen kann, um zu filmen oder zu photographieren. In Berlin fährt der Zug allerdings nicht die Stadtbahnstrecke mitten durch die Stadt, sondern ohne Berührung des Hauptbahnhofs direkt von Spandau nach Gesundbrunnen.

    Da sich hinten am Zug weder ein Steuerwagen noch eine Lokomotive befindet, kann man während der Fahrt auch nach hinten heraus filmen und photographieren. Allerdings scheint die Deutsche Bahn AG keinen Wert auf die Sauberkeit der Schreiben in den Schiebetüren an den Stirnseiten der Waggons zu legen, die waren total dreckig. Da ich ja wusste, zwischen welchen Wagen der Zug in Züssow geteilt wird, bin ich kurz nach Pasewalk zu dem entsprechenden Wagenübergang gegangen und habe eine der beiden Scheiben der ab Züssow dann verschlossenen rückwärtigen Schiebetür geputzt. Wasser und nicht fusselndes Papier gab’s genug auf der Zugtoilette. Ja, solche Sachen mache ich beim Bahnfahren: Da stehe ich während der Fahrt zwischen den beiden Schiebetüren im holprigen Wagenübergang und putze eine Scheibe. Dafür habe ich dann aber auch eine schöne rückwärtige Filmaufnahme von der Fahrt über die Hubbrücke in Wolgast gemacht.

    Ohne Netz war ich nicht, ich hatte freies W-Lan im Appartment. Aber ich habe lieber abends aufgiebig den Sonnenuntergang am Strand genossen und dem rauschenden Meer gelauscht anstatt mich über Nachrichten zu informieren. Aber die Nachrichtenportale im Netz scheinen wirklich vorauszusetzen, daß man permanent auf dem Laufenden bleibt, schon zwei Tage nach einem Ereignis bekommt man keine grundlegenden Informationen mehr dazu, sondern nur noch Reaktionen und Stellungnahmen.

    Warum setzen die voraus, daß man schon alles weiß darüber, was vor zwei Tagen passiert ist? Man muß doch nicht immer aktuell informiert sein, so ein Ereignis läuft doch nicht weg. Als im Januar 2015 der Anschlag auf Charlie Hebdo war, da habe ich das auch nicht direkt verfolgt, dabei war ich zu der Zeit nicht im Urlaub. Ich bin abends nach Hause gekommen, habe kurz gelesen, daß etwas passiert ist, und mich dann aber anderen Dingen gewidmet. Die Überschriften waren da schon so sensationsheischend, dann gab es da irgendwelche Lifeticker, Pressekonferenzen, etc, so daß ich mir gedacht habe: Warte mal lieber einen Tag, und dann lies mal in Ruhe, was da los ist. Warum sollte ich jetzt irgendwelche Bruckstücke von Berichterstattung lesen? Ich muß zu dem Anschlag nichts entscheiden, ich muß keine Meinung äußern, ich bin da zu überhaupt nichts verpflichtet, ich habe Zeit.


  6. Daniel Rehbein quakte:

    Im meinem Kommentar vom Juli letzten Jahres habe ich davon berichtet, daß ich bei der Bahnfahrt zwischendurch die Scheiben geputzt habe, um hintenheraus während der Fahrt filmen zu können. Jetzt im März ist das dabei entstandene Video endlich online. Hier ist es zu sehen:

    https://www.youtube.com/playlist?list=PLN9zPLX2oZ6P81rtqXJrBU4rTUn15_oxr


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