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Autofahrer-Frechheit

1. Februar 2017 um 18:16 Uhr von Atari-Frosch

Biene (München) berichtete vorhin auf GNUsocial von einem Vorfall, der mir mal wieder den Mund offen stehen ließ. Ich zitiere das hier ohne Links, denn auf GNUsocial bleiben Einträge nicht ewig stehen, sondern werden nach einiger Zeit aus der Datenbank gelöscht, so daß die Links danach ins Leere gehen.

Ha! Heute habe ich gegen einen Autofahrer gewonnen, der mir auf dem Radweg (!!!) entgegen kam \o/. Ich war schonmal in ner ähnlichen Situation, da wär ich beinahe verprügelt worden.

Daß Autofahrer auf Radwegen parken, ist ja leider nichts Neues. Auf dem Gehsteig hab ich hier in Düsseldorf an der Kreuzung Helmholtz-/Hüttenstraße auch schon einen herumfahren sehen – und mußte mich dumm anmachen lassen, als ich den Fahrer bat, auf die Fahrbahn zu fahren. Aber Bienes Erlebnis schlägt echt alles:

Hehe, nö, ich habe passiven Widerstand geleistet. Ich bin einfach auf dem Radweg stehen geblieben, wo er lang wollte, hab mich beschimpfen lassen und ihm gesagt, daß er hier nix zu suchen hat. Er meinte ich soll weggehen, da sagte ich nö. Dann sagte er, dann bleiben wir eben hier stehen, und ich sagte ja, und hab mir erstmal eine Zigarette angezündet. Dann ist er rückwärts doch auf die Staße gefahren, schimpfenderweise. Ich kann schon stur sein, und im Zweifelsfall hab ich mehr Zeit.

Der kam aus einer Ausfahrt und dem war es zu blöd zu warten, bis ihn jemand einfädeln lässt, der wollte wohl über den ganzen Block auf dem Geh_/Radweg zur nächsten Straße fahren, wo es leichter geht. Da müssten Rentnerinnen und Kinderwägen ihm auswichen, das war mir echt ne Nummer zu frech.

Sie hatte wohl kein Handy dabei, sonst hätte sie direkt die Polizei rufen können – aber nach meiner Erfahrung wäre die viel zu spät gekommen, ist ja nix Dringendes, wenn ein Autofahrer Platz beansprucht, auf den er kein Recht hat.

Ich schrieb dazu:

Boah ey 🙁 Aber das kommt bei der ganzen Autogeilheit der Städte und ihrer Ordnungsbehörden raus – Autofahrer meinen, sie hätten schon qua Karre das Recht, alles zu tun, was ihnen das Leben bequemer macht. 🙁

Biene antwortete:

Ja, das ist für die total selbstverständlich. Wenn ich denen auf der Straße mit dem Rad entgegenkommen würde, da wär aber was los. Wahrscheinlich würden die mich zwangseinweisen.

Ich ergänzte dann noch:

Wegen auf der Straße mit dem Rad – ich hatte schon mehrfach auch „laut“ überlegt, was passieren würde, wenn ich mein Fahrrad einfach mal neben einem Radwegparker quer auf die Fahrbahn stellen würde. Während der Doofparker maximal ein „Knöllchen“ bekäme, würde ich vermutlich in Handschellen abgeschleppt wegen gefährlichen Eingriffs in den Straßenverkehr …

Das kennt man in München offenbar auch:

ja. Und es gibt voll nette Leute, die dringend zum Termin müssen, und auf dem Radweg parken, weil sie einfach keinen Parkplatz finden, und voll normale Leute, die nur schnell beim Pizzaservice reingehen, und so lange auf dem Radweg parken...das ist schon ein strukturelleres Problem als nur ein paar Arschlöcher. Die regelmäßig 7 illegal parkenden Autos auf dem Gehweg vor der Stadtbibliothek sind bestimmt voll nette Mütter und Väter mit voll netten Kindern, die nur schnell ein paar Bücher holen....

@hoergen meinte dazu:

@einebiene auch voll nette Mütter und voll nette Väter mit voll netten Kindern, die "eben nur mal schnell ..." sind Arschlöcher. Regeln gelten nun mal für alle, auch für sonst "voll nette". Und wenn sich diese "voll netten" entscheiden sich arschlochmäßig zu verhalten und meinen Regeln brechen zu müssen, worauf sich alle anderen verlassen, dann sind es eben benamte Arschlöcher. Rote Ampel? Ach, gilt nicht für mich. Zack Tote. Ich empfinde eine Gemeinschaft als solche, die sich gegenseitig achtet und die gemeinsamen Regeln beachtet. Da ist die, hier viel zu oft gebrauchte Bezeichnung, noch sehr milde ausgedrückt.

Biene erklärte:

Solche Gedanken habe ich auch regelmäßig, aber mein Fahrrad ist viel zu teuer, als daß ich riskieren könnte, daß es umgefahren wird.

Und:

Also ich fahre nicht mehr an solchen Situationen vorbei, ohne was zu sagen oder zu machen. Ich hab die Nase total gestrichen voll.

Tja, hier heißt es dann schulterzuckend vom Ordnungsamt, man habe einfach kein Personal, um sich um die Doofparker zu kümmern. Also, offiziell. Stattdessen stellen sich Polizei und Ordnungsamt auch gern mal selbst mit dazu.

Wie es heute auf dem Fürstenplatz aussieht? Na, zugeparkt, natürlich. Und ich bin die doofe Meckertante. Wahlweise auch mal Blockwart.

Nun kann man ja fast drauf warten, daß Autofahrer hier auch den „Trick“ mit „wir fahren halt mal auf dem Gehsteig/Radweg entlang, bis das Einfädeln einfacher ist“ kommen. Immerhin haben sie ja bereits gelernt, daß sie hier quasi alles dürfen. Danke auch, Ordnungsamt und Polizei Düsseldorf.


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Ein Kommentar zu “Autofahrer-Frechheit”

  1. Franz quakte:

    Der Zweck der Radwege ist schließlich, den Autofahrern „freie Fahrt“ zu sichern, ohne dass sie von Radfahrern gebremst werden oder sie sonst irgendwie berücksichtigen müssen ..

    Da hat sich halt eine Autofahrerin an den ursprünglichen/eigentlichen/wesentlichen Zweck von Radwegen erinnert und etwas weiter interpretiert ….

    😉


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