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Im Netz aufgefischt #394

9. Dezember 2018 um 13:24 Uhr von Atari-Frosch

Mal so 'ne Frage: Liest das hier eigentlich jemand? Ich überlege nämlich, diese doch recht zeitaufwendige Rubrik zum Jahresende einzustellen.

„Besorgte Bürger“

„Besorgte Bürger“: Demos und Veranstaltungen

„Besorgte Bürger“: #keinfußbreit

Feuerwerk

Gefängnis

Geflüchtete

Gesundheit

Hambacher Forst

Häusliche Gewalt, Beziehungsgewalt

Ist das noch Fußball oder kann das weg?

Menschenrechte

Obdachlosigkeit

Rape Culture

Schußwaffen

Tierquälerei

Überwachung / Vorratsdatenspeicherung

Verkehrspolitik & Stadtplanung

Ganz zum Schluß


History

5 Kommentare zu “Im Netz aufgefischt #394”

  1. Daniel Rehbein quakte:

    Ich bin so ein „Jemand“, der das hier liest. Ich fühle mich allerdings in den vergangenen Monaten zunehmend erschlagen von der Vielzahl der Polizeimeldungen, zwischen denen die Links zu journalistischen Texten und zu Blogbeiträgen zu suchen sind.

    Was ist der Sinn der Auflistung der Polizeimeldungen? Überwiegend steht in den Meldungen: Es ist irgendwo in der Bundesrepublik Deutschland eine Straftat passiert, die örtlich zuständige Polizei ermittelt und sucht Zeugen. Wo ist nun der Informationsgehalt für mich als Leser dieser Linkliste? Welche Erkenntnisse ziehe ich aus diesen Polizeimeldungen?

    Die Polizeimeldungen stehen unter verschiedenen Überschriften. Zum Beispiel steht da „Rape Culture“ für Straftaten gegen die sexuelle Selbstbestimmung. Wenn unter dieser Überschrift viele Einträge stehen, ist das dann ein gutes Zeichen, weil mehr solche Taten zur Anzeige gebracht und die Täter verfolgt werden? Oder ist es ein schlechtes Zeichen, weil mehr solche Taten passieren als früher?

    Ich stehe da ziemlich ratlos vor den Listen mit den Polizeimeldungen und frage mich: Was bedeutet das denn nun? Was folgt aus dieser Auflistung?

    Ich erfahre aus den Polizeimeldungen nichts Neues. Es passieren Straftaten in der Bundesrepublik Deutschland, und offensichtlich funktioniert die Gewaltenteilung, so daß die Polizei diese Straftaten aufnimmt und verfolgt. So soll es sein!

    Interessant sind dagegen die Links zu Presseartikeln und Blogbeiträgen. Da gibt es meist neue Aspekte zu Sachverhalten, neue Gedankengänge und Zusammenhänge. Leider sind diese Links zwischen den Polizeimeldungen inzwischen deutlich in der Minderzahl.


  2. Anonymous quakte:

    Ich lese es gelegentlich, insbesondere den besorgte Bürger Teil. Insgesamt sind es mir aber zu viele geballte negative Nachrichten auf einmal, viele davon auch wirklich nur mit einem sehr regionalen Bezug, insbesondere die Polizeimeldungen. Es geht mir wie Daniel, interessanter sind Artikel und Kommentare, die auch etwas Hintergrund enthalten


  3. Atari-Frosch quakte:

    Der „Sinn“ ist … ähja … das ist halt alles, was ich, wie ich das in den Ankündigungen auf Twitter etc. auch immer schreibe, was ich in der jeweiligen Woche gelesen habe. Das sind keine Empfehlungen, und wie Ihr merkt, schreibe ich nur ganz selten einen kurzen Kommentar dazu.

    Ich muß dem auch nicht immer zustimmen. Gerade bei den Nachrichten aus dem Polizeiticker muß man immer im Hinterkopf haben, daß die Polizei auf manche Dinge eine, hm, sagen wir, andere Sicht hat. Das betrifft ganz besonders den Bereich Geflüchtete, gilt aber auch teilweise in anderen Bereichen.

    Und ja, ich erfahre aus den Polizeimeldungen was Neues. So habe ich festgestellt – und das kann man nur, wenn man das Thema ein paar Wochen bis Monate lang verfolgt –, daß bei den meisten Überfällen, die mit Schußwaffen ausgeführt werden, nicht geschossen wird. Sobald sich Widerstand zeigt – von Anschreien bis zum Versuch, dem Täter die Waffe wegzunehmen, oder wenn der Täter einfach ignoriert wird, dann brechen sie ihren Überfall oft ab und rennen weg. Erst in dieser Woche habe ich zum ersten Mal seit Monaten davon gelesen, daß ein Schuß abgegeben wurde – und das nicht auf Menschen.

    Das ist natürlich ein Stück weit positiv, weil niemand körperlich zu Schaden kommt. Mir sagt das aber außerdem, daß diejenigen, die andere mit einer Schußwaffe bedrohen, häufig entweder keine Munition drin haben, oder daß die Drohung leer ist, weil sie gar nicht auf Menschen schießen wollen. Drohen und Schießen sind halt doch zwei verschiedene Dinge. Ich finde das eine bemerkenswerte Erkenntnis.

    Bemerkenswert ist auch, daß die Staatsbürgerschaft von ausländischen Tatverdächtigen, egal bei welcher Straftat, immer besonders genannt wird, während sie bei deutschen Staatsbürgern nur vereinzelt erwähnt wird, auch dann, wenn nach dem Tatverdächtigen nicht gefahndet wird, weil sie ihn schon erwischt haben. Ich las schon mehrfach, die Polizei mache das, weil daran ein besonderes Interesse von Bürgern angemeldet worden war. Mich würde ja vielmehr interessieren, zum Beispiel gerade bei Körperverletzungsdelikten, welche Staatsbürgerschaft bzw. Hautfarbe das Opfer hatte. Das scheint ja nicht so interessant zu sein. Für mich stinkt das schon so ein Stück nach Rassismus.

    Was mich stört, ist, daß die Polizei gelegentlich Bezeichnungen für Tatverdächtige verwendet, die man durchaus als Beleidigung einstufen könnte. Ich denke nicht, daß die Begehung einer Straftat zur Folge haben darf, daß man sich von der Polizei beleidigen lassen muß.

    Abgesehen davon läßt sich feststellen, daß viele Personen, die bei der Polizei solche Meldungen verfassen, das Schreiben nicht gelernt haben. Also natürlich können sie schreiben, aber sie können sich nicht ordentlich ausdrücken. Bei manchen Meldungen fehlt sinnvoller Kontext, andere werden in der Gegenwartsform geschrieben, obwohl die Ereignisse in der Vergangenheit liegen, dazu kommen Tippfehler und gelegentlich ein eigenartiger Satzbau. Dabei sollte den Presse-Polizisten mittlerweile klar geworden sein, daß ihre Meldungen eher selten überarbeitet, sondern meistens 1:1 übernommen werden. Ist dann halt schon so’n bißchen peinlich.

    Ja, ich würde auch gern mal wieder längere Berichte und Hintergrundinfos lesen, aber habe dazu häufig nicht die Konzentration. Durch einiges an Veränderungen in meinem Leben habe ich auch nicht mehr so viel Zeit zum Lesen.

    Mir schwebt schon seit längerem ein Programmier-Projekt vor, das diese Rubrik ersetzen könnte. Also, wenn ich dazu käme, die Idee umzusetzen. Das wäre dann eine Art Linksammler, bei dem ich die URLs der gelesenen Artikel einkippe und verschlagworte, und auf dessen Website man sich dann nach Stichworten Artikel auflisten lassen kann. Aber ich komm‘ ja zu nix 😉


  4. ¯\_(ツ)_/¯ quakte:

    Ich habe deine Frage oben im Artikel gerade nur zufällig gelesen. Mir ist es zu viel, weshalb ich in tt-rss per Filter die Artikelreihe aus dem Debian-Planeten rausnehme. Nichts für ungut!


  5. Daniel Rehbein quakte:

    Diese Erkenntnisse, die Du aus den Polizeimeldungen ziehst, stellen sich bei mir allerdings nicht ein, wenn ich die langen Listen der Polizeimeldungen sehe. Die Texte der Links, unter denen die Polizeimeldungen verlinkt sind, sind meistens deren Überschriften. Nichts deutet in der Liste darauf hin, daß man die eine oder andere Meldungen beispielsweise deshalb anklicken sollte, weil darin eine besondere sprachliche Ausdrucksweise vorkommt.

    Es ging ja um die Frage „Liest das hier eigentlich jemand?“. Und ich bin so ein „jemand“, der das hier liest, sich aber von der Vielzahl der Polizeimeldungen erschlagen vorkommt, und der deshalb dazwischen die anderen Links sucht und liest.

    So, wie Du es jetzt beschreibst, sind die Polizeimeldungen eher als eine Materialsammlung zu sehen, aus der Du bestimmte Erkenntnisse ziehst. Dann wäre es meiner Ansicht nach sinnvoll, wenn Du nicht die Polizeimeldungen als unkommentierte Liste publizierst, sondern Du ab und zu einen Blogpost schreibst, in dem Du Deine Schlußfolgerungen beschreibst, und in dem Du dann einzelne (zu dem jeweiligen Thema besonders herausstechende) Polizeimeldungen als Belege verlinkst.

    Die Links zu journalistischen Texten oder zu persönlichen Blogposts würde ich gerne weiterhin lesen – und auch gerne mehr davon.


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