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DHL-Paket-App

27. August 2020 um 11:46 Uhr von Atari-Frosch

Erst kürzlich habe ich mir den Zugang zu den Packstationen zusammengeklickt. Ich fand den Anmeldeprozeß unglaublich kompliziert – noch komplizierter war es dadurch geworden, daß ich mittendrin den Tarif bei blau.de von Prepaid auf Vertrag wechselte, weil das endlich günstiger geworden war als Prepaid, und dadurch eine neue Nummer zugeteilt bekam. Das hatte ich nicht beabsichtigt gehabt und war mir bei der Bestellung des Tarifs auch nicht angezeigt worden, daß die Mitnahme der bisherigen Nummer nicht vorgesehen ist. Nun denn. Seit Ende letztem Monats ging das also, und ich konnte Lieferungen an die Packstation bestellen und sie dort mit Kundenkarte und App abholen.

Heute nun bekam ich über die App erst eine Mitteilung darüber, daß eine Lieferung für mich heute ins Zustellfahrzeug geladen worden sei. Das ist eine kleine Bestellung bei Ikea, wo man es offensichtlich nicht für nötig hält, Kunden die Angabe einer Packstation zu erlauben – auch wenn man keine Möbelstücke bestellt. Als ich die Mitteilung öffnete, landete ich jedoch nicht auf der Website von DHL, sondern bekam angezeigt, daß die App ein Update haben möchte.

Ich erlaubte das Update. Es kam aber nicht, stattdessen wurde mir angezeigt, daß die neue Version mit meinem Gerät nicht mehr kompatibel sei.

Ey, DHL, wollt Ihr mich verarschen?

Mein Smartphone ist vier Jahre alt und läuft unter Android 5. Zugegeben, ich hätte zu der Zeit bereits eines mit Android 6 haben können; daß es ein 5er wurde, war ein Fehler meinerseits gewesen. Das Doogee X6pro hätte nur wenige Euro mehr gekostet, aber ich hatte mich vertan. Ich hatte mir sogar ein X6pro auf eBay markiert gehabt und dann wohl einfach nicht aufgepaßt. Trotzdem: Das X5pro war offenbar noch aktuell genug, um es regulär und nicht als Ramsch-Ware anzubieten.

Und nun sagt Ihr, DHL-Paket, Eure App unterstützt das nicht mehr.

Was soll das jetzt heißen? Kunde, kauf Dir gefälligst ein neueres Smartphone, obwohl Dein bisheriges einwandfrei funktioniert? OK, ab und zu geht das WLAN einfach für 'ne Minute aus, aber das scheint beim X5pro eine generelle Macke zu sein, so wie ich das mitbekommen hatte. Aber sonst ist da nix dran.

Wißt Ihr, was das heißt? Menschen, die sich nicht mal einfach ein neues Smartphone kaufen können, können damit automatisch auch keine Packstation mehr nutzen. Oder kotzt Euch unsere Armut einfach nur an? Sind Packstationen nur für wohlhabende Menschen vorgesehen?

Macht Eure App gefälligst wieder zu Android 5 kompatibel. Oder kauft mir ein neues Smartphone. Aber mich wegen eines vier Jahre alten Geräts einfach so rauszuwerfen, geht gar nicht.

[Update 2020-09-10 17:30] DHL hatte nach mehreren Mails und Hinweisen die Rücksendung der Lieferung gestoppt und ließ mir am Montag einen Abhol-Code zukommen. Via SMS. Geht doch. [/Update]


History

5 Kommentare zu “DHL-Paket-App”

  1. Peter Rietzen quakte:

    Laut Wiki kam Android 5.0 (Lollipop) vor 6 Jahren raus, vor 4 Jahren Android 7.0 (Nougat).

    Ich denke mal, wie in dem Artikel angedeutet, haettest du die Chance gehabt eine spaetere Version von Android zu bekommen die hoeher als 5.x gewesen waere.

    So gerne ich auch, Abwärtskompatiblitaet mag, kann man nicht von DHL (oder dem Programmierer von der DHL App) erwarten, das diese permanent bei weiterer Entwicklung gewaehrleistet ist.

    Im uebrigen bekommen diese alten Android Versionen keine Sicherheitsupdates mehr von Google, somit ist das Smartphone nach einiger Zeit offen wie ein Scheunentor.

    Neuere Smartphones mit halbweg aktuellem Android bekommt man schon gebraucht ab 35 Euro.

    Gruss, Peter

    Bevor man mit der Argumentation ankommt..“Ja, aber die 35 Euro muss man erstmal haben“…einige haben ueberhaupt kein Smartphone wegen ihrer finanziellen Lage..

    Weiter recherchiert (korrigiere mich bitte) fand ich folgendes wenn die mtan nicht empfangen werden kann durch die APP (weil sie halt inkompatibel ist), kann diese via email gesendet werden (die Info war von August 2019), ob das noch moeglich ist bei dir, muesstest du schauen.

    PS: Interessantes Blog, mach weiter so 🙂


  2. Daniel Rehbein quakte:

    Wenn von DHL keine Abwärtskompatibilität zu erwarten ist, dann sollte man dies aber zumindest begründen. DHL sollte gegenüber seinen Kunden zumindest darlegen, warum überhaupt ein Update notwendig ist, und warum dieses Update Funktionalitäten voraussetzt, die es unter Android 5 nicht gibt.

    Bis zu dem Update hat ja offensichtlich der Zugriff des Kunden auf die Packstationen auch mit Android 5 gut funktioniert. Nun hat sich das Prinzip der Packstationen doch überhaupt nicht geändert! Warum funktioniert es plötzlich unter Android 5 nicht mehr? Und warum wird das dem Kunden nicht wenigstens vorher angekündigt?

    Man sollte außerdem auch sehen, daß ein Smartphone ein Kommunikationsgerät ist, so wie ein klassisches Telephon oder wie ein Radio. Und da darf ich doch als Kunde erwarten, daß es langfristig funktioniert.

    Ich kann heute noch mein altes Wahlscheibentelephon anschließen und damit weltweit Gespräche führen. Es funktioniert also nicht nur in einer abgeschotteten heimischen Umgebung, sondern wirklich weltweit im Netzwerk. Ich kann auch mein altes Handy wie das Nokia 6100, das mit seinen kompakten Abmessungen wunderbar in die Hosentasche passt, weiterhin zur Kommunikation mittels Sprache und Textnachrichten (SMS) verwenden. Warum soll ich dann ein Smartphone schon nach wenigen Jahren wegwerfen?

    Nun kann man natürlich argumentieren, daß ein Smartphone viel mehr kann als ein altes Handy und erst recht viel mehr als mein altes Wählscheibentelephon, und daß in diesem „viel mehr“ Sicherheitslücken stecken, die geschlossen werden müssen. Aber was ist, wenn ich dieses „viel mehr“ gar nicht benötige, sondern es nur deswegen kaufe, weil mir DHL für den Zugriff auf die Packstationen nicht anderes anbietet?

    Außerdem ergibt sich ja die seltsame Situation, daß Sicherheitslücken in Software doch eigentlich mit Software geschlossen werden sollten, ich tatsächlich aber dauernd neue Hardware kaufen soll. Was soll der Mist?


  3. Daniel Rehbein quakte:

    Noch eine Ergänzung zu den Wählscheibentelephonen und den alten Handys: Ich habe das tatsächlich noch alte Wählscheibentelephone, diese sind angeschlossen, und ich kann damit wirklich nach draußen telephonieren.

    Ich habe hier ein Video, das ich im Januar 2016 gedreht habe. Etwa ab Minute 35 hole ich mein altes Sony CM-DX 1000, also einen richtigen alten Handy-Knochen, und ein schönes orangenes Wählscheibentelephon hervor, und ich kann damit tatsächlich von dem einen das andere Gerät über das öffentliche Fernsprechnetz anwählen:

    http://www.bilderbein.de/brinkmann.html


  4. Atari-Frosch quakte:

    @Daniel: Das Prinzip der Packstationen hat sich natürlich nicht geändert. Ich vermute die Änderung beim Login, oder, nach weiterer Überlegung, eher bei der gesamten API. Wenn sie die neu organisiert haben und die alte nicht mehr parallel dazu laufen lassen (können), kann die bisherige App natürlich nicht mehr funktionieren. Umso wichtiger wäre es gewesen, wie bereits im Artikel geschrieben, das Update mit Vorlauf anzukündigen und nicht einfach rauszuhauen, ohne vorher was zu sagen.

    Derzeit ist die DHL-App die einzige bei mir installierte, die auf Android 5 nicht mehr laufen will. Die App von TooGoodToGo und alles andere, was ich drauf habe, stört sich, soweit ich das sehen kann, nicht an der alten Android-Version. Sie bekommen zwar keine Updates mehr, aber sie laufen weiter – und werden das auch tun, solange die jeweiligen Anbieter ihre API nicht verändern.

    Übrigens, ich habe heute Vormittag überraschend ein Update von Google hereinbekommen. Ich konnte aber nicht erkennen und kann im Nachhinein auch nicht herausfinden, wofür das jetzt genau war. Interessant ist dabei vor allem, daß überhaupt noch mal eins kam.


  5. Atari-Frosch quakte:

    @Peter: Ich meine, es ist nicht Aufgabe der App-Anbieter, mich von der Benutzung einer App auszuschließen, wenn ich ein veraltetes Betriebssystem habe. Das wäre eher der Job des Betriebssystem-Herstellers, von wegen Nachhaltigkeit. Der App-Anbieter ist nur dafür zuständig, seine App sicher zu gestalten und mir entsprechende Updates zukommen zu lassen.

    Ansonsten ist das meiner bescheidenen Meinung nach meine Sache und mein Risiko, ob und inwieweit ich mich traue, ein „unsicheres“ System zu benutzen. Da ich das Smartphone nicht ständig im Netz eingeloggt habe, sondern nur, wenn ich es tatsächlich aktiv nutze, sehe ich das Risiko zumindest eingeschränkt. Zudem habe ich einen sicheren Browser am Start (glaub‘ ich zumindest ) und betreibe keinen Mail-Client auf dem Gerät; letzteres schon aus Prinzip.

    Wie bereits betont, wäre es der Job von DHL gewesen, den App-Nutzenden vorher, und zwar mit ordentlich Vorlauf, mitzuteilen, daß es für die Benutzung eine Deadline gibt, statt mir die Nutzung von jetzt auf eben unmöglich zu machen. Erst recht in so einem Fall, da davon auszugehen ist, daß möglicherweise gerade noch Lieferungen an die Packstation unterwegs sind, wie es hier ja auch der Fall war.


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