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Das Wäscheständer-Drama

22. Dezember 2020 um 21:53 Uhr von Atari-Frosch

1. Akt, 9. Dezember

In welchem ich stürzte und dabei versehentlich meinen alten Wäscheständer so dermaßen verbeulte, daß an eine Reparatur nicht zu denken ist. Also klickte ich mir am selben Tag einen neuen bei eBay und bezahlte direkt anschließend per Überweisung.

2. Akt, 15. bis 17. Dezember

In welchem es um den Lieferanten geht, bei dem ich mir den neuen Wäscheständer geklickt hatte. Angekündigt war die Lieferung bis spätestens (!) 15. Dezember.

Ratet, was am 15. Dezember nicht da war. Es war nicht einmal die Ankündigung der Einlieferung bei DHL in der App, geschweige denn die Mitteilung, daß ich das Paket aus der Packstation holen könnte. Dabei wäre es so praktisch gewesen, weil ich am 16. sowieso wegen zwei anderer Lieferungen zur Packstation gegangen war.

Es war schwer genug gewesen, einen passenden Wäscheständer zu finden, der die Kapazität des bisherigen bietet und an dessen Platz paßt. Und dann trödelt der Lieferant auch noch. Gut wäre gewesen, mich über die Verzögerung zu informieren; stattdessen mußte ich nachtreten. Am 16. teilte er mir mit, daß das Paket auf den Weg gehen würde; tatsächlich wurde es an diesem Tag erst bei DHL angekündigt und erst am Tag darauf tatsächlich eingeliefert. Praktischerweise kann man das ja im Verlauf nachsehen, wenn man eine Sendungsverfolgung hat.

3. Akt, 18. Dezember

In welchem das Paket zur Packstation geliefert werden sollte, es sich aber herausstellte, daß ein Wäscheständer-Paket nicht in eine DHL-Packstation paßt. Der DHL-Bote nahm sich dann die Freiheit, das Paket nicht etwa zu mir zu bringen oder mich gar zu fragen, was ich gerne tun wollen würde, sondern es in einem Kiosk abzuwerfen. Und nicht etwa in einem Laden in der Nähe der Packstation, nein, das wäre wohl zu einfach gewesen. Sondern von dort aus gut 3 km weiter und von mir aus gesehen in die Gegenrichtung zur Packstation, zwei Stadtteile von mir entfernt. Auf dem Weg dorthin hätte man es also tatsächlich an meine Wohnanschrift bringen können, und ja, DHL hat die über meine Postnummer, die man bekommt, wenn man sich für die Packstations-Nutzung anmeldet, und diese Postnummer steht ja auf dem Paket.

Ich mußte also über 2 km zurücklegen, um das Paket abholen zu können. Das war dann bereits der …

4. Akt, 19. Dezember

… in welchem es um die Abholung bei diesem Kiosk geht. Dafür fuhr ich mit der Rheinbahn zur Bilker Kirche und mußte von dort aus noch ca. 500 m laufen. (Ja, ich hätte auch den 726er-Bus nehmen können.)

In dem Kiosk trug das Personal keine Maske. Ich fragte rundheraus, warum keine Maske getragen wird, und wurde wenig freundlich darauf hingewiesen, daß man ja eine Plexiglas-Scheibe am Tresen hätte – sie war irgendwo zwischen A3 und A2 (Papiergrößen) groß und der Tüp stand nicht etwa dahinter, sondern daneben. Dann kam ein zweiter Tüp von hinten und blaffte mich, mich duzend, an, ich würde nicht genügend Abstand von einem weiteren Kunden halten, der sich mittlerweile neben mich gestellt hatte (immerhin mit Maske) und außerdem müsse ich ja nicht in seinem Laden einkaufen. Ähm, doch, muß ich schon, weil DHL mein Paket hier abgeworfen hat; das war ja nicht meine Idee gewesen.

Es dauerte dann eine Weile, bis sie das richtige Paket fanden, und dann konnte ich endlich diesen unfreundlichen Laden wieder verlassen. Ich werde da auch sicher nie mehr reingehen.

Als ich feststellte, daß das Paket zwar unhandlich, aber für mich nicht zu schwer ist, entschied ich mich dagegen, die Haltestelle des 726 zu suchen. Stattdessen lief ich zur Bilker Kirche zurück. Dort bahnte sich der nächste Akt an.

5. Akt, 19. Dezember

Laut Bahnsteig-Plan an der Bilker Kirche soll die Straßenbahn der Linie 707 in Richtung Hauptbahnhof und Unterrath an Bahnsteig 3 abfahren. Dieser befindet sich von meinem Ankunfts-Standort aus genau auf der anderen Seite der Kirche. Also lief ich um die Kirche herum zum Bahnsteig 3. Dort wurden aber nur die Straßenbahnen 706 und 709 angezeigt. Auch der Aushang-Fahrplan für diesen Bahnsteig wußte nichts von Linie 707.

Um mit dem Paket jetzt nicht nochmal um die ganze Kirche rumdackeln zu müssen, rief ich auf dem Smartphone die App transportr auf, bisher ein zuverlässiger Begleiter in Sachen was fährt wann wo und wie. Aber die Abfrage führte zu einer kilometerlangen Fehlermeldung: transportr konnte grade nich'.

Also mußte ich doch wieder loslaufen. Insgesamt war ich, bis ich den richtigen Bahnsteig fand, 1 ¼ Mal um die Bilker Kirche gelaufen. Dann konnte ich nach ein paar Minuten Wartezeit endlich nach Hause fahren und mein Paket die fünf Stockwerke hochtragen.

Dabei habe ich wohl tatsächlich noch Glück gehabt und dieses, ähm, Ereignis quasi verpaßt:

Aber es reichte noch nicht …

6. Akt, 19. Dezember

In welchem ich den Karton geöffnet, die Plastikfolie geöffnet und entsorgt und den Ständer aufgestellt habe – um dann festzustellen, daß eine der Stangen im Mittelteil auf einer Seite lose herumhängt … 😭

Menno, ich will doch nur meine Wäsche aufhängen!

7. Akt, 19. Dezember

In welchem ich versuchte, eine Reklamations-Meldung via eBay an den Lieferanten zu schicken und die Unter-Site von eBay, über die sowas geregelt wird, in einen Timeout lief.

Daher meldete ich das Problem über Twitter an @eBayDE mit der Bitte, die Site returns.ebay.de zu fixen. Stattdessen bekam ich kurze Zeit später eine DM von diesem Account mit der Bitte, eine Online-Umfrage auszufüllen. WTF? Ich antwortete schon ziemlich gereizt, daß ich keine Umfragen ausfüllen, sondern eine Reklamation loswerden will, und daß sie mich nicht noch mehr nerven sollen. Zu dieser Zeit war die Site bereits seit einer halben Stunde nicht für mich erreichbar.

Danach meldete sich auf dem eBay-Twitter-Account doch ein echter Mensch – ich vermute, die Umfrage wurde automatisch geschickt. Die Frau schrieb, was ich da angeklickt hätte, sei kein Link zu ihren Seiten (hä?). Stattdessen schickte sie mir einen Link zur eBay-Hilfe – die mich wieder genau an dieselbe Stelle brachte, nämlich zu dem Link, der ins Timeout führt.

Als nächstes wollte sie auf meinen Account gucken dürfen und erbat eine Freigabe. Das hatte ich allerdings erst nicht gesehen, denn irgendwann muß ich ja auch mal Essen kochen, ne? Freigabe erteilt gegen 21:00 Uhr. Dann passierte erstmal – nichts mehr.

Um 23:12 Uhr schließlich kam eine E-Mail: Eine Bestätigung, daß der „Rückgabe-Antrag“ angekommen sei und ich nun die Anweisungen des Lieferanten abwarten sollte.

Und um 00:34 Uhr erhielt ich eine DM von einer anderen eBay-Mitarbeiterin: Es habe technische Probleme gegeben. Ach schau. Die andere Kollegin hat das offenbar nicht gewußt oder gemerkt?

8. Akt, 20. Dezember

In welchem mir der Lieferant einen Rücksendungs-Schein per E-Mail schickte. Ich werd's aber vor den Feiertagen nicht mehr schaffen, den Ständer wieder einzupacken und auf den Postweg zu bringen. Macht erstmal nix: Er hat mir dazu Zeit bis 6. Januar eingeräumt. Das heißt: To be continued …


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Ein Kommentar zu “Das Wäscheständer-Drama”

  1. Daniel Rehbein quakte:

    Wie ist das korrekte Vorgehen, wenn man eine Postsendung abholen soll, aber in der Abholstation die einfachsten Hygieneregeln nicht eingehalten werden?

    Soll man sich dann an das Versandunternehmen (DHL) wenden und dort reklamieren, daß die Postsendung an eine Abholstation gegeben wurde, die man nicht betreten kann, ohne sich mutwillig in Gefahr zu begeben?

    Oder sollte man die Polizei rufen und den Sachverhalt schildern? Immerhin sind Hygieneregeln ja nicht beliebig vom jeweiligen Ladeninhaber ausleg- und dehnbar, sondern in Verordnungen mit Gesetzeskraft festgelegt. Ihre Einhaltung ist keine individuelle Privatangelegenheit, sondern dient im öffentlichen Interesse dazu, die Ausbreitung des Coronavirus einzudämmen und damit Menschenleben zu retten.

    Ich wäre vermutlich in der geschilderten Situation auch erst mal überrumpelt und würde nur zusehen, daß ich möglichst schnell meine Postsendung bekomme und den Laden wieder verlasse. Aber im Nachhinein stellt sich dann doch die Frage: Wie wäre eigentlich die korrekte Reaktion auf diese Situation gewesen?


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