Jahresrückblick 2020
31. Dezember 2020 um 17:53 Uhr von Atari-Frosch
In einem Wort: UFF.
OK, ich mach das ja üblicherweise etwas ausführlicher 😁, so here we go:
2020 fing erstmal so an, wie 2019 aufgehört hatte: Mit viel „geht nicht“ AKA exekutiver Dysfunktion.
- 26. Januar: Hofgarten und Rhein, 68 Fotos, Kamera: Canon EOS 750D
Ende Januar entdeckte ich die App TooGoodToGo. Obwohl ich gehofft hatte, darüber vor allem Obst und Gemüse günstig zu bekommen, blieb es in den ersten knapp drei Monaten zunächst bei Backwaren; Obst und Gemüse wurde nur wenig angeboten und war dann schneller ausverkauft, als ich am Smartphone wischen und klicken konnte. Damit änderten sich meine Frühstücks-Gewohnheiten: Statt Müsli habe ich nun meistens (aufgebackene) Brötchen oder Brot. Und damit konnte ich auch endlich die von meiner Mutter geerbten Marmeladen und Gelees verwerten, die in der Küche ein ganzes Regal belegten.
Im Februar glaubte ich endlich jemanden für mein Aufräum-Problem gefunden zu haben. Aber ich hatte gleich zweimal Pech: Der erste Kandidat kam einmal, versprach, am nächsten Tag weiterzumachen, verschob das dann telefonisch, kam zum neuen Termin nicht und war schließlich für mich telefonisch nicht mehr erreichbar. Nach einer Woche Warten hab ich ihn dann wieder bei der Minijob-Zentrale abgemeldet. Danke, next please.
Die zweite Kandidatin war immerhin dreimal da. Ich hatte der Dame sogar eine Monatskarte spendiert, wozu ich als Arbeitgeber nicht verpflichtet war, weil sie mir erzählt hatte, daß sie in einer prekären Lage sei. Nach dem dritten Arbeitstag rief sie dann an und erzählte mir was von einem Vorstellungsgespräch woanders. Ich hatte vorher gesagt, es sei für mich OK, wenn sie auch noch woanders einen Job annimmt; allerdings war ich von einem Teilzeit-Job ausgegangen und nicht davon, daß sie mich für einen Vollzeit-Job eiskalt abserviert und dann erzählt, sie kommt dann irgendwann vielleicht mal wieder, wenn sie wieder mehr Zeit hat. Die Dame hat außerdem seltsamerweise während oder direkt nach der Arbeitszeit immer dann keine Zeit gehabt, wenn ich sie darauf ansprach, daß wir doch jetzt mal die Anmeldung bei der Minijob-Zentrale (online) machen sollten, weil da die Unfallversicherung mit dranhängt. Das heißt, faktisch hat sie – von meiner Seite her ungeplant – schwarz gearbeitet.
Beide hatten sich arbeitstäglich in bar ausbezahlen lassen; offensichtlich zu dem Zweck, jederzeit abspringen zu können. Insgesamt waren dann mitsamt der Monatskarte 160,00 € weg gewesen – und weil nicht weitergemacht wurde, fiel ich wieder zurück, das heißt, die Ausgaben waren für die Katz' (RW).
Außerdem ging im Februar mein Kühlschrank kaputt, und ich hatte Spaß mit Kühlschränken. Seitdem habe ich im Kühlschrank weniger Platz als bisher, was mich schon mehrfach in Schwierigkeiten gebracht hat: Mir war beim Kauf überhaupt nicht klar gewesen, daß ein Kühlschrank mit einer deutlich höheren Energie-Effizienz-Klasse als mein alter (A++ vs. D oder so) bei etwa gleichen Außenmaßen deutlich weniger Stauraum hat, weil Wände und Türen viel dicker sind.
- 21. Februar: Soli-Demo nach dem Rechtsterror in Hanau, 51 Fotos, Kameras: Canon EOS 750D, Doogee X5pro
- 22. Februar: Fahrt von/nach Oberhausen, 4 Fotos, Kamera: Doogee X5pro
Am 22. Februar fuhr ich nach Oberhausen zu einem Workshop über 3D-Drucker, ausgerichtet für einen dortigen Autismus-Verein in dessen Räumlichkeiten. Das war nicht nur spannend und interessant; ich hatte dabei auch die Gelegenheit gehabt, Sam Becker endlich mal wieder zu treffen, die ich zuletzt 2015 bei einem Protest-Infostand gegen die Schwurbler-Veranstaltung „Spirit of Health“ in Kassel getroffen hatte.
Im März beanspruchte meine gitweb-Installation auf dem Server meine Aufmerksamkeit: gitweb und die robots.txt. Irgendwie bin ich es noch nicht gewohnt, daß Web-Anwendungen ihren Krempel nicht im üblichen Server-Verzeichnis stehen haben.
Kurz darauf hatte ich nochmal Spaß mit einem Server: Ich versuchte, auf meinem V-Server ein OpenVPN auf Port 443 für einen Android-Client einzurichten und hatte dabei mal wieder eine sehr lange Leitung. Mittlerweile weiß ich, woran es gelegen hatte, daß das nicht laufen wollte: Ich hatte schlicht übersehen, daß ich dem Client noch was zum Thema Nameserver rüberschicken muß …
In Anbetracht der Corona-Krise, die zu dieser Zeit bereits die Nachrichten dominierte, überlegte ich gegen Ende März zum ersten Mal, ob ich die neue Selbständigkeit forcieren oder wieder Hartz IV beantragen sollte. Ich entschied mich schließlich dafür, mir den Gewerbeschein für dokufotos.biz zu holen, vor allem, weil mir da mittlerweile eine sehr liebe Person in Sachen Steuern unter die Arme greift (RW). Danke, Nicky!
Auch noch im März richtete ich mir endlich den „neuen“ PC ein, den ich bereits im September 2019 von einem anderen Chaosdorf-Mitglied gekauft hatte. Der bereitete mir dann auch erstmal noch „Spaß“: Schrödingers Hardware. Stand hier ist mittlerweile, daß das eingebaute DVD-ROM-Laufwerk bereits beim nächsten Reboot wieder nicht mehr wollte, während die Systemplatte seitdem zuverlässig funktioniert. Ich hatte mir dann entnervt ein externes USB-DVD-Laufwerk gekauft, das immerhin auch ein CD-/DVD-Brenner ist (nur um später festzustellen, daß ich bereits ein solches Gerät besitze). Auch ein PC-Lautsprecher ist mittlerweile aufgetaucht; ich müßte dafür „nur“ das Monster nochmal hochheben, um das Teil einzubauen …
- 6. April: Nachtspaziergang Düsseldorfer Rheinbrücken, 56 Fotos, Kamera: Canon EOS 750D
2018 | 2019 | 2020 | |
---|---|---|---|
Januar | 108,9 kg | 101,0 kg | |
Februar | 108,1 kg | 100,7 kg | |
März | 107,2 kg | 99,9 kg | |
April | 106,3 kg | 99,5 kg | |
Mai | 112,6 kg | 106,0 kg | 98,3 kg |
Juni | 113,4 kg | 104,9 kg | 97,4 kg |
Juli | 112,3 kg | 103,7 kg | 95,8 kg |
August | 111,5 kg | 103,7 kg | 94,5 kg |
September | 110,5 kg | 103,0 kg | 93,7 kg |
Oktober | 110,7 kg | 103,5 kg | 92,8 kg |
November | 110,0 kg | 102,7 kg | 91,9 kg |
Dezember | 109,5 kg | 102,3 kg | 91,5 kg |
Gewogen ab 01.05.2018, aber erste ernsthafte Änderungen an der Ernährung erst etwa ab Juli 2018; Gewicht ist jeweils Monatsschnitt bei fast täglichem Wiegen direkt nach dem Aufstehen; bei dreistelligem Gewicht kann meine Waage nur Werte ohne Nachkommastelle anzeigen, daher ist der Schnitt etwas ungenauer.
Im April schaffte ich endlich, was ich gerne Ende Dezember 2019 bereits erreicht haben wollte: Mein Gewicht ging dauerhaft auf unter 100 kg. Damit hatte ich seit dem Beginn meiner Abnahme-Bemühungen etwa im Juli/August 2018 die ersten gut 13 kg runter. So nebenbei habe ich im April dann auch mal meine ersten Erfahrungen mit TooGoodToGo verbloggt.
Außerdem gab es im April interessante Einsichten in die Datenbanken von Thunderbird: IMAP-Inbox von Thunderbird fixen. Eine Person hatte mich auf Twitter per DM gefragt, ob ich ihre Mails retten könnte, die sie verloren geglaubt hatte. Und ich konnte tatsächlich, weil Thunderbird sozusagen einfach nur verwirrt über einen Providerwechsel gewesen war. 🙂
Mitte Mai hatte ich schon wieder „Spaß“ auf meinem Server: Irgendso ein Vollpfosten hatte im Piwigo Dutzende von amerikanischen Mailadressen von unbeteiligten Menschen in das Plugin „Subscribe To Comments“ eingetragen und mir damit einen Joe-Job verpaßt, bis ich das Plugin deaktivierte, nachdem die erste Spam-Beschwerde deswegen bei meinem Server-Provider Hetzner aufgeschlagen war.
Außerdem fing ich im Mai an, mir via TooGoodToGo auch Obst und Gemüse zu holen. Man muß zwar immer noch schnell klicken können, wenn das Angebot online kommt, aber ich habe es seitdem fast immer geschafft, eine Portion zu ergattern. Ich vermute, daß Real mehr Portionen bzw. Tüten anbietet als vorher: Essen retten mit TooGoodToGo (2).
Nebeneffekte der Aktion: Ich esse seitdem sehr viel mehr Obst und Gemüse. 🙂 Außerdem habe ich seitdem einige Sorten (wieder) entdeckt, die ich seit vielen Jahren nicht mehr oder sogar noch nie gekauft hatte, zum Beispiel Mangos, Rosenkohl, Chinakohl, Blattsalate, Tomaten oder Orangen. – Frisches Obst und Gemüse zu kaufen hatte ich mir vor vielen Jahren fast vollständig abgewöhnt, weil durch die Depressionen immer die Gefahr bestand, daß ich nicht genug Antrieb hatte, um sie rechtzeitig verarbeiten zu können, und sie mir dann schlicht verdarben. Das fand ich dann ziemliche Geldverschwendung, die ich mir mit Hartz IV nicht leisten wollte. Also wurden es meist Konserven.
Und schon wieder meckerte mich mein Server an: Diesmal gab es Spaß mit pymysql. Nach einem Update des MariaDB-Servers nahm dieser es mir übel, daß ich die Datenbanken, die ich mit einem eigenen Python-Script – deshalb pymysql – regelmäßig auslese, nicht ordnungsgemäß geschlossen hatte. Vor dem Update hatte er das wohl „wohlwollend“ durchgehen lassen.
Eine Woche später, immer noch im Mai, hatte ich dann „Spaß“ mit einem MediaWiki, ausnahmsweise mal nicht auf meinem eigenen Server. Eine Neuinstallation wäre dabei zu einfach gewesen; es ging quasi um eine „Wiederbelebung“ eines alten Wikis – für das ich zunächst keinen Admin-Zugang hatte. Die Lösung war so in der Art „von hinten durch die Brust ins Auge“, aber immerhin mit Volltreffer 🙂
- 30. Mai: Modellbahnprojekt FYMT im Hofgarten, 40 Fotos, Kamera: Canon EOS 750D
… da gehören auch noch Videos dazu, allerdings habe ich nach dem Wechsel auf den „neuen“ PC mein gewohntes Video-Editing-Tool avidemux nicht mehr zur Verfügung, weil das wohl nicht mehr weiter gepflegt wurde. Stattdessen mußte ich auf kdenlive wechseln, mit dem ich noch ein paar, sagen wir, Kommunikationsprobleme habe. Seitdem kann ich also erstmal keine Videos mehr bearbeiten.
- 9. Juni: Stilleben mit gerettetem Obst und Gemüse, 5 Fotos, Kamera: Canon EOS 750D
… für die Teilnahme an einem Wettbewerb, von dem ich nach dem Einsenden eines der Fotos allerdings nie wieder was gehört habe.
Im Juni versuchte ich, leider vergeblich, ein Backblech für meinen Gasherd zu finden. Dabei erfuhr ich so nebenbei, daß der Herd nicht, wie ich vermutet hatte, etwa 20 Jahre alt ist, sondern eher so knapp 50 Jahre.
Außerdem rantete ich über die Einhaltung der Maskenpflicht. Auch wenn viele es noch leugneten, war zu dieser Zeit eigentlich schon klar gewesen, daß die Masken – neben dem Abstandhalten – der beste Schutz gegen eine Corona-Infektion sind, den wir haben. – Seit Herbst trage ich auch im Hausgang durchgehend eine der beiden Baumwoll-Masken, die mir eine liebe Twitterin angefertigt und verkauft hatte, auch wenn es echt anstrengend ist, damit die fünf Stockwerke hochzukommen, erst recht, wenn ich auch noch Einkäufe hochtragen muß.
Um meine Kontakte zu reduzieren, hatte ich im Sommer angefangen, noch mehr als sonst online zu bestellen. Damit war ich offensichtlich nicht alleine. Die Paketboten kamen damit vermutlich ins Schleudern, und zumindest die von DHL gingen dazu über, gar nicht mehr nach oben zu kommen, wenn sie was für mich hatten oder ich was für Nachbarn annehmen sollte. Im besten Fall hieß es: Können Sie mal bitte runterkommen?. Ansonsten wurden die Pakete verstärkt direkt im DHL-Shop abgekippt und auch schon gar keine Abhol-Karten mehr verteilt, sondern nur noch E-Mails versandt. Nicht nur, daß die DHL-Shops – meist quasi Franchise-Läden, die eigentlich andere Artikel anbieten – Probleme mit ihren Lagerkapazitäten bekamen, nein, der Laden, in dem mein Zeug dann landete, wird von einer Dame betrieben, die keine Maske trägt. Und ihr Personal auch nicht. Daß sich Aerosole nicht so wirklich für Plexiglas-Scheiben interessieren, juckt da nicht. Immerhin, so dachte ich, kann ich das Problem umgehen, indem ich mir den Zugang zu den DHL-Packstationen klicke und die entsprechende App installiere.
Spätestens Ende Juni fing ich an, mir ernsthaft Sorgen um meine Zukunft zu machen. Ich war im Leerlauf mit Au, oder anders, Leerlauf traf auf Teufelskreise. Ich fing wieder aktiver an, trotz Pandemie nach einer Aushilfe zu suchen – zunächst erfolglos.
Im Juli kam das Thema IPReG auf, das „Intensivpflegegesetz“, das den einzelnen Menschen zum Kostenfaktor reduziert und ihm die Freiheit nimmt, seinen Wohn- und Aufenthaltsort selbst zu wählen für den Fall, daß er zum Beispiel beatmet werden muß. Es war noch nicht verabschiedet; insbesondere mußte es schließlich vom Bundespräsidenten unterzeichnet werden, damit es in Kraft treten kann. Also schrieb ich an diesen mit der Bitte, das IPReG nicht zu unterschreiben.
- 5. Juli: Am Rhein von Hamm S bis Landtag, 105 Fotos, Kameras: Canon EOS 750D und Doogee X5pro
Derweil hatte ich schon mehrfach versucht, veganen Joghurt zu produzieren, meist mit unbrauchbarem Ergebnis. Da braucht man wohl einen speziellen Starter. Immerhin vermute ich, daß, wie dort geschrieben, sich selbst hergestellte Hafermilch wohl tatsächlich sehr gut eignen könnte, denn wenn man solche Hafermilch erhitzt, dickt sie teils stark an. Deshalb ist sie auch weder als Kaffeemilch noch für heiße Schokolade geeignet. Aber vielleicht für Joghurt? Ich habe es in diesem Jahr nicht mehr geschafft, das tatsächlich einmal auszuprobieren, was auch mit den Platzproblemen im Kühlschrank zusammenhängt. Das Ergebnis muß ich ja kühlen können.
Wenige Tage später erfuhr ich – mal wieder –, daß unser Rechtssystem so ein bißchen kaputt ist. Denn unversehens war ich in einem doch recht großen Strafverfahren vom Zeugen zum Beschuldigten umdefiniert worden, und zwar ohne mir das mitzuteilen. Und dann flatterte mir auf einmal eine Verfahrens-Einstellung gegen mich auf den Tisch. Die Umdeklaration hatte stattgefunden, bevor ich dort als Zeuge vor Gericht vorgeladen worden war, direkt nach meiner ersten Zeugenvernehmung vor der Staatsanwaltschaft. Ich war „not amused“, und mein Rest-Vertrauen in unseren Rechtsstaat wurde nochmal gewaltig dezimiert.
Schließlich faßte ich im Juli den spontanen Entschluß, wieder mit dem Fahrrad zu fahren: Ein Frosch auf dem Fahrrad. Dazu mußte ich mein Fahrrad erstmal reparieren und wieder verkehrstauglich machen lassen, was nicht ganz so ablief, wie ich gehofft hatte. Aber es ist wieder einsatzfähig.
Mitte August hatte ich dann endlich, endlich einen Menschen gefunden, der sich – auf Basis der „70-Tage-Regel“ (kurzfristige Beschäftigung) – um meine Wohnung kümmern wollte. Damit bekam ich wieder Hoffnung, daß es mit dem geplanten Umzug doch noch klappt, bevor mir das Geld ausgeht. Zwei Monate lang „tobte“ sich der junge Mann hier aus, und es hätte noch weitergehen können, wenn … ja, wenn mir das nicht mein Budget gesprengt hätte, das ich mir dafür reserviert hatte – und wenn nicht Anfang November sein Studium begonnen hätte; das war sozusagen die Deadline, an der ich nicht vorbeikam. Trotzdem war ich danach ein ganzes Stück weiter, fand und finde mehr Dinge wieder, hab eine deutlich besser aufgeräumte und nutzbare Küche, und der im Weg stehende Sperrmüll ist auch weg.
- 18. bis 25. August: Wespen-Sommer, 7 Fotos (Videos fehlen noch), Kameras: Canon EOS 750D, Doogee X5pro
Ab Ende August mußte ich dann erstmal wieder auf die Nutzung der Packstation verzichten. Warum? Weil DHL seine DHL-App aktualisierte, allerdings so, daß die bisherige Version komplett deaktiviert wurde, während die neue sich auf meinem Smartphone mit Android 5 nicht installieren ließ. Ich vermute ja, sie haben die API verändert. Eine Mitteilung vorher wäre ja immerhin nett gewesen, aber DHL hatte das nicht nötig gehabt, und so stand ich plötzlich ohne App da, während noch ein Paket in der Packstation auf mich wartete.
Ebenfalls ab Ende August versuchte ich, auf dem Server Jitsi-Meet zu installieren. Das schien (und erscheint mir immer noch) sinnvoll im Hinblick darauf, daß das mit der Pandemie ja noch eine Weile aktuell sein würde. Klar, es gibt freie Instanzen, die man nutzen könnte. Trotzdem reizte mich eine eigene Installation, ist ja schließlich Freie Software. Aber es war wie verhext: Testpersonen, die ich einlud, waren zwar laut eigener Aussage und laut Server-Logfile in derselben Konferenz wie ich, trotzdem konnten wir uns weder sehen noch hören. Die andere jeweils Person (einmal mit Debian Linux, einmal mit Windows 10, beide nicht mit Firefox) bekam stattdessen angezeigt, daß der Konferenz-Moderator nicht anwesend sei; ich hatte Jitsi-Meet so konfiguriert, daß zunächst nur ich Konferenzen anlegen kann.
Der September bestand hauptsächlich darin, mich mental vor meinem Angestellten abzuschirmen. Zwar war mir klar gewesen, daß eine weitere Person in der Wohnung mir eine gewisse „Grundlast“ bezüglich meiner Reizfilterschwächen verschaffen würde, aber ich hatte zunächst den Eindruck gehabt, daß ich den jungen Mann nicht so massiv wahrnehme wie die beiden Kandidaten vom Frühjahr. Was ich aber übersehen hatte, war der Faktor Zeit. Der Mensch kam viermal pro Woche für je vier Stunden her, auch noch an vier aufeinanderfolgenden Tagen, und irgendwann merkte ich das dann doch. Aber gut, ich wollte das ja so haben, und es war ja auch notwendig gewesen.
Mein Server verschaffte mir mal wieder, ähm, „Ablenkung“. Also, indirekt. Ich hatte meinen ssh-Zugang über iptables besonders abgesichert, und das fiel mir in dem Moment auf die Füße (RW), als ich hier von Vodafone eine neue IP zugewiesen bekam – womit ich nicht gerechnet hatte, weil ich die vorherige wirklich sehr lange gehabt hatte. Daher gab es Spaß mit iptables, bis ich mich wieder überall einloggen konnte.
Auf Bitte von Marc „GrmpyOldMan“ Olejak fotografierte ich eine Pressekonferenz und Petitions-Übergabe von @arbeitsunrecht; leider fiel das Ergebnis nicht so gut aus, weil ich ungünstige Lichtverhältnisse in der Gaststätte hatte, in welcher die Pressekonferenz stattfand. Ich hätte ein Blitzgerät gebraucht, das ich nicht besitze. Daher blieben die Fotos trotz teils starker Nachbearbeitung mit GIMP hinter meinen Erwartungen an mich selbst zurück.
- 11. September: Pressekonferenz und Übergabe der Petition „Stop Tönnies!“, 79 Fotos (ein Video fehlt noch), Kamera: Canon EOS 750D
- 13. September: Düsseldorf-Gerresheim, 33 Fotos, Kameras: Canon EOS 750D, Doogee X5pro
Um auszuprobieren, wie weit ich ohne Training mit dem Rad fahren kann, setzte ich mich am 13. September aufs Rad und fuhr einfach los. Ich landete in Gerresheim, wo ich dann auch noch – allerdings zu Fuß – versuchte, einen Geocache zu finden, leider vergeblich. Ich vermute, der war geklaut worden. Zurück setzte ich mich dann an der Haltestelle Gerresheim Krankenhaus in die Straßenbahn, weil ich mir die Strecke zurück nicht mehr zutraute. Immerhin hatte ich laut Tacho rund 11 km geschafft, plus schätzungsweise 3 km Fußweg.
Als es später im September dann vorbei war mit dem schönen Wetter, mußte ich mein Fahrrad wieder in den Keller bringen; seit der Abholung von der Fahrradwerkstatt hatte ich es immer auf dem Fürstenplatz angeschlossen. Irgendwie hab ich es geschafft, aber es seitdem unten gelassen, weil ich mir das nicht nochmal zutraue. Es war ein ziemlicher Balance-Akt gewesen, und ich steh nicht so auf Stürze und gebrochene Knochen.
Dann fing ich an, mir einen Test-PC zusammenzuschrauben, um meine alte Hardware durchzutesten. Dabei hatte ich ausführlich Spaß mit alter Hardware, weil sich Murphy einmischte und das ganze sehr, sagen wir, umständlich wurde. Aber immerhin kam ich danach ein ganzes Stück weit voran.
… bis ich auf die verflixten 40 GB stieß. Nachdem ich mit allen anderen IDE-Platten durch war, blieben also ein Dutzend 40-GB-Platten liegen, die ich nicht am Mainboard des Testrechners testen kann. Beinahe hätte ich sie entsorgt, obwohl sie vermutlich voll funktionsfähig sind; mindestens zwei davon sind neuwertig, waren also noch nie im Einsatz gewesen.
Anfang Oktober war ich dann in einem Betten-Fachgeschäft, weil die Schmerzen von meinem Bett her nicht mehr auszuhalten waren. Dort kaufte ich nach Beratung eine Matratze für fast 1000 Euro. Geliefert wurde sie Mitte November, und ich hoffte auf besseren Schlaf. Bei der Hoffnung blieb es allerdings: Meine Verspannungen waren davon nahezu völlig unbeeindruckt. Zwar fand ich die Matratze beim Ausprobieren im Laden sehr angenehm; hier auf meinem eigenen Bett fühlte und fühlt sich das wieder ganz anders an, nämlich eher so wie die alte Matratze. Die Muskelschmerzen in den Oberarmen ließen zunächst nach, kommen aber gerade wieder hervor. Da habe ich wohl 1000 Euro für nix ausgegeben, wie es scheint … ob ich nochmal in diesen Leben ein gutes Bett haben werde?
Seit Oktober kommen die Einschläge näher. Der erzwungene Leerlauf und daß ich erst so spät Hilfe für die Wohnung bekommen habe, machten und machen sich bemerkbar. Ich stelle mich tatsächlich seelisch darauf ein, Ende nächsten Jahres weiterhin in Düsseldorf festzusitzen und damit erledigt zu sein, und meine einzige Hoffnung ist, daß ich bis dahin wenigstens alle meine Fotos digitalisiert und online stehen habe, bevor ich möglicherweise obdachlos werde und dann zeitnah abtrete. Fatalistisch? Vielleicht. Für mich nach meinen Erfahrungen eher realistisch. Falls nicht noch sowas wie ein Wunder geschieht. Alt werde ich so jedenfalls nicht.
Zwischendurch hatte ich versucht, Dias mit dem Canon CanoScan 9000F Mark II nochmal zu scannen, weil die Ergebnisse aus dem Reflecta x7-scan größerenteils eher so mau sind. Dabei kam heraus, daß der XSane-Treiber für den CanoScan, der offiziell vollständig sein soll, anscheinend Probleme mit Durchlichtbildern hat. Die Ergebnisse waren jedenfalls noch viel übler als alles, was mir der x7-scan je ausgespuckt hatte, und damit völlig unbrauchbar. 🙁
Während Jitsi-Meet sich immer noch weigerte, zu funktionieren, kam Let's Encrypt angeschlappt und meinte, es könne sein Zertifikat für die entsprechende Subdomain nicht erneuern, obwohl die Erstinstallation desselben problemlos funktioniert hatte. Es gab also schon wieder „Spaß“, diesmal mit Jitsi-Meet, nginx, Let’s Encrypt und der Zertifikats-Erneuerung. Das war wieder so eine Sache mit „die Web-Anwendung liegt nicht im Server-Verzeichnis“, wie ich es schon im Februar mit gitweb gehabt hatte.
Einen Tag später mußte ich schon wieder auf den Server. Diesmal gab es Spaß mit MariaDB unter Devuan. Irgendwas mit kaputten Namens-Konventionen bei Debian-Paketen oder so, und mit dem Hinweis, daß das, wenn MariaDB 10.5 rauskommt, nochmal lustig werden könnte.
- 22. November: Nachtspaziergang mit Graf-Adolf-Platz, Ständehauspark und Rheinkniebrücke, 37 Fotos, Kamera: Canon EOS 750D
Ende November bis Anfang Dezember gab es eine böse Überraschung: Mein Internet-Anschluß funktionierte nicht mehr, die FritzBox blinkte mich nur an. Es gab eine Fehlerbehebung à la Vodafone, die viel länger dauerte, als sie hätte dauern müssen, wenn der erste Techniker von den dreien, die kommen mußten, bereits den richtigen Handgriff ausgeführt hätte. Stattdessen wurde über alles mögliche spekuliert, von Stör-Einstrahlungen, die man nicht mal eben so beheben könne, über Tiefbauarbeiten, die dafür notwendig seien bis hin zu „es könnte ja auch Ihre FritzBox sein“. Nachdem es erst wieder zu gehen schien, flog die Verbindung aber nochmal ab, und es gab einen Teil 2: Fehlerbehebung à la Vodafone (2). Seitdem ist der Zugang wieder stabil.
Natürlich hatte ich danach nochmal das Spielchen mit der Anpassung der iptables-Regeln, aber die habe ich dann minimal weiter gefaßt, sodaß ich beim nächsten IP-Wechsel nicht wieder sozusagen vor einem verschlossenen Port „stehe“.
Ja, und im Dezember bin ich dann auch noch gestürzt, einfach so, und ich finde das nicht so wirklich lustig. Dabei habe ich mir dann auch noch meinen Wäscheständer verbeult, der mir seit bestimmt 25 Jahren treue Dienste leistet, und mußte einen neuen kaufen. Das wurde dann zum Wäscheständer-Drama, das auch immer noch nicht ausgestanden ist. Status ist, daß der kaputt gelieferte Wäscheständer jetzt auf dem Rückweg zum Lieferanten ist und ich immer noch keinen Wäscheständer habe.
Und weil das nicht reicht, ging auch noch mein Kopfhörer kaputt. Kurz vor Weihnachten, ohne Chance, vor den Feiertagen einen neuen zu bekommen, ohne vorhandenen Ersatz. Und mit zwei sehr munteren Kindern in der Wohnung unter mir, vor denen ich mich nicht mehr abschirmen konnte. Und zwischendurch auch noch mit einem Dachdecker-Einsatz über mir auf dem Dachboden, der natürlich auch nicht gerade leise ablief. Aber da wurde ich überraschenderweise noch am 23. Dezember „erlöst“: Statt am 29. wie angekündigt kam der neue Kopfhörer schon an diesem Tag. Per DPD! Die können also doch, wenn sie wollen.
Kurz vor Schluß habe ich dann noch eine langjährige Freundschaft beendet, weil der Mensch auf einmal meinte, von Grundrechtsentzug durch die Anti-Corona-Maßnahmen zu schwurbeln – und eigentlich meinte, daß er als Selbständiger kein Geld mehr verdienen kann (dieses Recht steht übrigens nicht im Grundgesetz …). Da er auf Argumente überhaupt nicht einging, sondern nur meinte, wer das nicht sehen könne, habe wohl die falsche Brille auf, hab ich ihn dann mal lieber geblockt. Ich halte es da mit Prof. Drosten: Ich habe Besseres zu tun.
Was ich so im Rückblick feststelle: Es hat Vorteile, introvertiert zu sein. Die Abwesenheit von direkten Kontakten macht mir einfach mal überhaupt nichts aus. Es ist schade, ja, aber es greift mich nicht psychisch an. Allerdings wäre ich gern öfter mal rausgegangen, was mir hier aber zu riskant war:
- Ich habe auf beiden Fahrrad-Touren, die ich geschafft habe, „Corona-Leugner-Demos“ gesehen bzw. mußte durchfahren.
- Als Anfang November die Maskenpflicht in Düsseldorf erstmal gekippt worden war, sprachen mich am Fürstenplatz zwei ältere Frauen an, als ich auf dem Weg zum Einkaufen war, daß ich doch keine Maske tragen müsse – in einem Tonfall, als würden sie mir etwas ganz Wunderbares mitteilen. Und dann wurden sie pampig, als ich sagte, daß ich die Maske nicht trage, weil es mir irgendwer vorschreibt, sondern weil ich das für vernünftig halte.
- Noch solange es im November warm genug dafür war, war der Spielplatz auf dem Fürstenplatz gut mit Familien gefüllt, ohne Abstand, und größtenteils ohne Masken.
- Immerhin wird seit der Erneuerung der Maskenpflicht nahezu konsequent tatsächlich auf der Straße Maske getragen. Dafür halten die Leute halt auch weiterhin nicht immer Abstände ein.
Also blieb ich daheim, füllte bei Einkäufen nur immer gut meine Vorräte auf, ohne wirklich zu „hamstern“, und war nun problemlos drauf vorbereitet, ab kurz vor Weihnachten gar nicht mehr in einen Laden zu müssen. Denn es ist bzw. war zu vermuten, daß die Läden an den „Tagen zwischen den Jahren“ sehr voll sein würden. Das kann ich jetzt auch noch locker eine weitere Woche durchhalten, dann muß ich aber so langsam wieder nachfüllen.
Fazit: Dieses Jahr kann in die Tonne.