Ausgerechnet Bananen!
3. November 2022 um 20:53 Uhr von Atari-Frosch
Ich mag Bananen. Allerdings war mir nicht klar, wenn ich über TooGoodToGo eine Portion Bananen bei einem Edeka-Franchise-Nehmer hier in der Nähe für 3,00 € reserviere, daß dann nicht nur wenige „Hände“ dort bereit liegen, sondern ein ganzer Bananen-Karton voll. Der Karton paßte natürlich nicht in meinen Trolly, also packte ich um und hatte dann den ganzen Trolly voller Bananen. Wirklich, bis ganz oben hin. Eine Zählung hinterher erbrachte: es waren ursprünglich 118 Stück gewesen (ein paar mußte ich leider direkt entsorgen). Ich fühlte mich an den fast 100 Jahre alten Schlager „Ausgerechnet Bananen!“ erinnert.
Die Anzeige mit den Bananen steht schon länger bei TooGoodToGo in der App, aber es hieß monatelang „Heute kein Angebot“. Gestern früh im Zwischenwach schaute ich mal kurz rein und siehe da: Es gab Bananen! Also hatte ich gleich mal reserviert. Nachmittags zog ich dann mit meinem Trolly los, um die „paar Hände Bananen“, wie ich dachte, abzuholen.
Was macht man als alleinstehende Person mit so vielen Bananen?
Nun, ich fragte Twitter, Diaspora und Mastodon. Auf der letzteren Plattform bekam ich einige Antworten, aus denen ich schließlich eine Auswahl traf.
Und das hier wurde draus:
- ca. 25 Stück wurden geschält und kleingematscht, zu einem bis sechs Stück in Tuppergefäße gefüllt und eingefroren. Was ich mit denen mache, kann ich mir später noch überlegen. Ja, mein Eisschrank ist jetzt voll.
- Gestern Abend gab's zum Abendessen Bananen-Hafermilch mit einer Prise Zimt.
- Heute zum Frühstück hatte ich natürlich Bananenscheiben auf meinem selbstgebackenen Kokos-Weißbrot.
- Heute wurden etwa 2/3 der noch nicht verbrauchten oder eingefrorenen Bananen zu Bananen-Marmelade verarbeitet.
- Übrig sind jetzt noch ca. 1,5 kg, von denen ein Teil morgen wohl in einem Bananenbrot verarbeitet wird.
- Der Rest landet dann in Smoothies, Bananenmilch, auf dem Brot und/oder wird so gegessen.
Für die Bananen-Marmelade ging ich nach diesem Rezept vor und verdoppelte die Menge auf 2 kg. Da nicht dabei steht, ob das geschält oder ungeschält gemeint ist, habe ich geraten und sie erst nach dem Schälen (und Zermatschen) gewogen. Gestern Abend hatte ich noch Gelierzucker und Zitronen gekauft, und heute ging es an den praktischen Teil.
Dabei stellte ich fest, daß die Bananen im Gegensatz zu den Äpfeln, die ich im Mai zu Mus gekocht hatte, beim Kochen nicht an Volumen verlieren, im Gegenteil. Der Topf – mein guter alter 5-l-Fissler – war hinterher sogar etwas voller gewesen als beim Befüllen, und ich mußte höllisch aufpassen, daß es nicht über den Rand kochte. Zum Glück muß Bananen-Marmelade nur wenige Minuten kochen; ich hielt mich an die Angabe auf den Gelierzucker-Packungen und stellte die Eieruhr auf 4 Minuten.

Beim Umschöpfen in die vorbereiteten Gläser fiel mir dann auf, daß sich das Fruchtfleisch eher nach oben abgesetzt hatte und unten viel mehr Flüssigkeit bzw. Gelee war. Somit habe ich in den letzten Gläsern viel weniger Fruchtfleisch als in den ersten. Vermutlich hätte ich das Wasser sogar weglassen können.
Außerdem ist das Ergebnis wirklich sehr süß geworden. Da die Bananen ja schon ziemlich reif waren, haben sie natürlich selbst auch noch einiges an Fruchtzucker mitgebracht. Möglicherweise kann man die Menge an Gelierzucker reduzieren. Ich würde es nächstes Mal nicht mit 1:1, sondern eher mit 800 g Gelierzucker auf 1 kg Bananen versuchen.
Und trotz all der Arbeit: Ich liebe Bananen immer noch. Wenn es wieder welche gibt, hole ich mir wieder einen Trolly voll. Diesmal nehme ich aber direkt Zitronen und Gelierzucker mit.
[Update 2022-11-03 21:52] Ich hab dann mal eben noch einen schnellen Bananenkuchen gebacken, nach einem Rezept von @neonfiona auf Twitter, das ich mir im Januar 2017 abgespeichert hatte (Zutaten gegenüber dem Original verdoppelt):
- 2 zerdrückte Bananen
- 8 EL brauner Zucker
- 12 EL Mehl (hier: Weizenmehl Type 1050)
- 1/3 TL Backpulver
- 6 EL Öl
- 3 EL Sojamilch
- 3 Reihen dunkle Schokolade
Das ganze in einer mikrowellengeeigneten Schüssel zu einem Teig verrührt und ca. 5 min bei 600 W in der Mikrowelle gebacken. Da meine Mikrowellen-Uhr mal wieder meinte, festhängen zu müssen, kann ich die tatsächliche Backzeit nur schätzen. [/Update]