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So ein Frühling

6. April 2023 um 16:33 Uhr von Atari-Frosch

Es ist endlich mal wieder so ein Frühling. Einer, der meine Akkus auflädt und mir richtig viele „Löffel“ (siehe Spoon Theory) verschafft. Das ist aber auch mal dringend nötig.

In früheren Jahren, also vor 2000, war das im Frühjahr eigentlich immer so: Die Winter-Trägheit fiel von mir ab, ich wurde aktiver. Seit ich in Düsseldorf bin und mich hier alle paar Jahre mit heftigen Amtsschikanen herumschlagen muß, für deren mentale Bewältigung ich wiederum jeweils mehrere bis viele „löffel-lose“ Monate verbrate, wurden sie weniger. Ich schob das zunächst auf die teils schweren Depressionen, die ich von 2002 bis 2016 gehabt hatte. Aber auch nach deren Ende waren die Frühlingszeiten nicht mehr automatisch mit einem Energie-Schub verbunden.

Im November 2020 begann das, was ich schließlich als autistischen Burnout identifizieren konnte: Immer längere, immer härtere Phasen ohne Energie, kaum bis keine Konzentration, und immer kürzere Phasen bis zum Schluß nur noch halbe Tage mit ein bißchen mehr Energie, bis der nächste, noch härtere, noch längere Absacker kam. Aber keine typischen Depressions-Symptome, auch wenn das sehr ähnlich klingt. Hoffnungslosigkeit war dabei, aber keine Selbstabwertung. Aber so überhaupt gar keine. Das zog sich bis … ja, kürzlich.

Und nun stelle ich fest, daß ich seit etwa zwei Wochen am Stück fast normal funktionieren kann und mich gut fühle. So richtig gut!

Ich habe in den letzten zwei Wochen dreimal Marmelade gekocht, zwar jeweils nur zwei bis drei Gläser, aber Aufwand ist es halt trotzdem. Und ich habe weitere Ideen dafür, welche Früchte ich wie einkochen könnte, obwohl ich fast schon keine Lagerfläche für die ganzen Marmeladengläser mehr habe.

Ich koche wieder mehr frisch. Das wurde jetzt zwar zusätzlich einfacher dadurch, daß ein Obst- und Gemüse-Händler auf der anderen Seite des Fürstenplatzes bei TooGoodToGo eingestiegen ist und es somit wieder viel einfacher ist, an günstiges Obst und Gemüse zu gelangen. Ich habe in der App auch noch zwei weitere neue Anbieter für Obst und Gemüse gesehen und hätte somit im Nahbereich auch noch Alternativen, falls ich bei dem am Fürstenplatz mal nichts mehr abbekommen sollte. Aber das Angebot an sich wäre für mich nutzlos, wenn ich nicht genügend Kapazitäten hätte, um mich jeden Tag länger als vormals in die Küche zu stellen und das Zeug zu putzen und zuzubereiten.

Und ich werde wohl jetzt ernsthaft an die Festplatten gehen können, die selbst bzw. deren Crypto-Container Anfang Februar plötzlich keine Lust mehr hatten. Ich habe noch eine eiserne finanzielle Reserve, die für die Neuanschaffung von mindestens zwei Festplatten im Bereich um 5 TB reichen sollte. Das scheint derzeit die günstigste Größe im Verhältnis € zu TB zu sein.

Für mein Projekt HTMLglue habe ich neue Ideen, und ich glaube, sie in nächster Zeit auch umsetzen zu können. Eines meiner schon länger geplanten, aber auf Eis liegenden Web-Projekte ist AllCrawlers, eine Website, auf der ich Informationen über Web-Crawler sammeln möchte, nachdem ich festgestellt hatte, daß es so eine Sammlung anscheinend nirgends im Netz mehr gibt. Dafür muß ich ein Script von HTMLglue anpassen, weil die Site anders aufgebaut werden muß als eine Standard-Site. Da werde ich nämlich mit einem Template oder wenigen Templates arbeiten und den Content-Teil komplett aus der jeweiligen Konfiguration erstellen. Bei üblichen Websites habe ich den fertig in einer separaten Datei stehen.

Die Memorial-Website für Vera Bunse, kaffeebeimir, ist auch noch längst nicht fertig, da will ich unbedingt nochmal ran.

Auch andere Änderungen gehen mir im Kopf herum. So werde ich wohl dieser Tage meine BahnCard 50, die ich seit 2006 habe, kündigen und mir für die Sommer-Monate das neue Deutschlandticket abonnieren, um es dann vermutlich im Herbst wieder zu kündigen. Da ich kaum noch auf Fernreisen gehe, lohnt sich die BC50 nicht mehr. 2021 habe ich sie gar nicht und letztes Jahr nur genau einmal genutzt, als ich im Oktober zu einer Kundgebung nach Berlin gefahren war, und für die Kosten für Ticket und BC50 zusammen hätte ich vermutlich mit einem Flex-Ticket erster Klasse fahren können. Mit dem Deutschlandticket wiederum kann ich meinen Umkreis für günstigen Lebensmittel-Einkauf via TooGoodToGo wesentlich vergrößern, vielleicht auch mal liebe Menschen besuchen, und dabei so nebenbei auch noch Foto-Touren machen. Und wenn ich doch mal weiter weg will, dauert's halt länger.

Dieser Tage habe ich mir auch Gedanken darüber gemacht, ob ich meine Abnahme-Bemühungen, die seit letztem Jahr etwas stagnieren, mit einem Besuch eines Fitneß-Studios pushen sollte. Allerdings ist da die Frage, ob ich das Abo für so ein Studio und das für das Deutschlandticket finanziell gestemmt bekomme. Das könnte hakelig werden. Trotzdem werd ich mir wohl in nächster Zeit mal die beiden „Fittis“ in meinem direkten Umfeld, die ich schon gesehen habe, etwas näher ansehen. Gucken kostet nix. Probe-Training auch nicht.

– Das Problem mit solchen unerwarteten Energieschüben mit unbekannter Dauer ist, daß viel mehr ansteht, als ich selbst mit voller Leistungsfähigkeit bewältigen kann. Aus dem Wunsch, das jetzt auszunutzen und so viel wie möglich zu erledigen, kann schnell ein neuer Burnout werden. Die Erledigung von Aufgaben zu strukturieren, wenn sie ineinander greifen und voneinander abhängen, ist für mich nämlich auch ein Problem – gerade dann, wenn ich aus Erfahrung davon ausgehen muß, daß die löffel-reiche Zeit begrenzt sein wird.

Auch meine Konzentration kann mit dem Energieschub zumindest derzeit noch nicht hundertprozentig mithalten. Das betrifft insbesondere alles, wofür ich Anleitungen oder andere längere Texte lesen und verstehen muß. Früher™ war genau das mal eine meiner größten Stärken gewesen. Ich gehe sogar davon aus, daß mein Gehirn das noch kann, aber dafür mehr Stabilität notwendig ist.

Nun denn, dann stürze ich mich mal in die Arbeit …


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