Archiv der Rubrik 'Soziales'
E-Mail an den Bundespräsidenten: IPReG nicht unterschreiben!
Donnerstag, 2. Juli 2020
Ich habe soeben eine E-Mail an den Bundespräsidenten abgeschickt (Kontaktdaten). Grund ist die Verabschiedung des seit Monaten diskutierten IPReG, entgegen aller Proteste durch Betroffene, entgegen verfassungsgemäßer Rechte, entgegen der UN-Behindertenrechts-Konvention.
Und ich bitte Euch, das ebenfalls zu tun, möglichst in eigenen Worten, aber Ihr dürft auch gern meine Version kopieren. Wer es mehr mit akustischer Sprache hat: Ruft bitte an, laßt die Telefone und Ohren im Bundespräsidialamt glühen! Das IPReG darf keine Gültigkeit erlangen. (mehr …)
Neue Selbständigkeit oder wieder Hartz IV?
Mittwoch, 25. März 2020
Ich überlegte gerade, ob ich derzeit – als Überbrückung wegen der Corona-Krise – besser einen neuen Antrag auf Hartz IV stellen oder mir, wie schon länger geplant, einen Gewerbeschein holen soll (ja, das geht erstaunlicherweise auch online). Die Website für die geplante Selbständigkeit ist ja schon seit bald einem Jahr online. Die „Jobcenter“ sollen derzeit laut BMAS keine Wohnungsgrößen etc. überprüfen. Es würde mir – falls der Antrag denn angenommen würde – nicht nur erstmal den Unterhalt sichern, sondern mich auch vom monatlichen „freiwilligen“ Krankenkassenbeitrag befreien, der mit gut 190 € im Monat schon kräftig reinhaut.
Oder: Gewerbe anmelden (gerade gelernt: ja, das geht online) und garantiert schikanefrei drauf hoffen, daß es trotz Krise auch tatsächlich Aufträge gibt. Hm. 2/2
— Aurin Azadi stays at home (@AtariFrosch) March 25, 2020
Star Trek DS9: Melora
Donnerstag, 22. August 2019
[Spoilerwarnung] In diesem Artikel gehe ich ausführlich auf den Inhalt der Serienfolge 2.06 der Fernsehserie „Star Trek: Deep Space 9“ ein. Wer sie noch nicht gesehen hat und sich nicht spoilern lassen will, sollte diesen Artikel besser noch nicht lesen. [/Spoilerwarnung]
Vor einiger Zeit hatte ich mir die vollständige Serie „Star Trek: Deep Space 9“ auf DVD gekauft, und seit kurzem bin ich am „binge-watchen“, wie das heute heißt, wenn man versucht, eine Serie quasi am Stück durchzuschauen. Letzte Woche habe ich mit der zweiten Staffel angefangen, und da hat mich die Folge mit dem Titel „Melora“ besonders beeindruckt, obwohl sie einen durchgehenden logischen Fehler hat. Es geht in dieser Folge um den Umgang mit einer Behinderung, und zwar sowohl durch die behinderte Person als auch durch ihr Umfeld. Gedreht wurde die Folge im Jahr 1993, also vor etwa 26 Jahren. Ich habe mir die Folge wie bei mir üblich im englischen Original angesehen. (mehr …)
Altersrente, LOL
Samstag, 8. Juni 2019
Immer wenn es um die Rente geht, höre ich – auch und gerade von der SPD – solche Sätze wie „wenn man 35 Jahre lang gearbeitet hat, muß man eine auskömmliche Rente bekommen“ oder überhaupt die Sprüche von der harten Arbeit und so. Und jedesmal denke ich mir: Also erstens meint Ihr Einkommen, nicht Arbeit. Denn darauf, ob eins (abhängig, bezahlt – alles andere zählt ja nicht) gearbeitet hat, kommt es ja schon lang nicht mehr an, sondern darauf, wieviel eins verdienen durfte.
Und zweitens: Brauchen die, die das mit der Erzeugung von Einkommen nicht hinbekommen haben, aus welchen Gründen auch immer, im Alter nix? Oder wird gleich davon ausgegangen, daß einkommensarme und -lose Menschen gefälligst gar nicht so alt werden sollen, daß sie genügend hohe Rentenansprüche haben könnten?
Oury hat dazu heute einen Tweet verfaßt: (mehr …)
Containern bleibt verboten
Donnerstag, 6. Juni 2019
Laut einem Bericht der Tagesschau von heute bleibt Containern weiterhin verboten. Dabei geht es um das Abgreifen größtenteils unverdorbener, noch genießbarer, gesundheitlich unbedenklicher Lebensmittel aus Supermarkt-Müllcontainern. Die Supermärkte werfen da nicht nur explizite Abfälle rein, sondern alles, was nicht mehr „schön“ aussieht oder ein überschrittenes Mindesthaltbarkeitsdatum hat oder am nächsten Tag bzw. nach einem Wochenende haben wird.
Wenn sie stattdessen gesagt hätten, wir einigen uns darauf, daß den Supermärkten (aber auch Zwischenhändlern wie Selgros usw.) verboten wird, genießbare Lebensmittel wegzuwerfen – und da muß auch gleich klar sein, daß sie sie nicht absichtlich ungenießbar machen dürfen –, wäre das für mich OK. Aber das wird offenbar gerade nicht gewollt. (mehr …)
Grundgesetz-Dissoziationen
Montag, 13. Mai 2019
Wie vorausschaubar das war …
Diejenigen, die jetzt diese unsägliche #TSGReform vorlegen, sind die gleichen, die in zwei Wochen das #Grundgesetz feiern werden. Sie haben kein Recht dazu, denn sie treten unsere Grundrechte mit Füßen!
— Atari-Frosch Blumenkind (@AtariFrosch) May 9, 2019
Und kaum ist der Hashtag #TSGReform nicht mehr in den Twitter-Trends, kommt auch schon Party-Stimmung bei den Grundgesetz-Mißachtern auf: (mehr …)
Winds of Change
Freitag, 20. Juli 2018
Daß sich in diesem Jahr für mich einiges ändern wird, wußte ich schon. Wie massiv, kommt jetzt erst heraus. Der Preis dafür war allerdings hoch …
Was bisher geschah
Im März, bei den Chemnitzer Linux-Tagen, wurde ich mehrfach zur Bewerbung aufgefordert, trotz diverser Einschränkungen und, wie es bei Arbeitsmarkt-Leuten heißt, „Vermittlungshemmnissen“. Direkt danach kam jedoch das ARGE und machte mal wieder Streß: Ich wurde zum Gefährder erklärt und bekam Hausverbot. Eine Strafanzeige wegen Bedrohung folgte, und ich wurde zu einer Beschuldigtenvernehmung vorgeladen. Nach Benrath übrigens, obwohl hier ganz in der Nähe eine Polizeistation ist. Der Polizeibeamtin legte ich eine 30seitige Erklärung vor, was ARGE und faschistisches Repressionsamt schon so alles mit mir angestellt haben und daß Meltdowns ab einer gewissen Grenze bei mir schon seit der Schulzeit zu „Gefährdungen“ führen – man es aber wirklich nicht darauf ankommen lassen muß. Lustiger Effekt am Rande: Ihr geschocktes Gesicht, als ich sagte, daß der mündliche Vortrag dieser Erklärung eine gute Stunde dauern würde, ob sie denn so viel Zeit habe? „Äh … NEIN!“ 😉 (mehr …)
Rechtswidriges Behördenhandeln
Donnerstag, 31. Mai 2018
Vorhin hat Patricia Koller auf Twitter auf ein Dokument mit dem Titel „Dokumentation / Menschen mit Behinderung / im Deutschen Bundestag“ [PDF] aufmerksam gemacht:
Hallo @BundestagBerlin, wird sich hierbei die CSU mal wieder selbst "überprüfen", oder wird das Problem mit dem Behördenterror und rechtswidrigen Handlungen (wie z.B. vom Bezirk Oberbayern), die dem @BMAS_Bund schon unzählige Male vorgetragen wurden, endlich mal echt angegangen? pic.twitter.com/juDLfXvNG5
– Patricia Koller 🌹🌼🌻🌺🌷 (@PatriciaAKoller) May 31, 2018
Zitat des Tages: Sinn des Wirtschaftens
Dienstag, 8. Mai 2018
Eine gute Strategie in alten Versionen von SimCity war es, nach relativ kurzer Zeit die ganze Bevölkerung am Hunger verrecken zu lassen. Danach hat man kaum noch Probleme mit Slums und Unweltverschmutzung, die Schornsteine rauchen, das Geld fließt ohne Ende und irgendwann startet man eine Mondrakete nach der anderen. Manchmal glaube ich, dass viele Menschen mit Wirtschaftshintergrund daher ihre Vorstellung vom Sinn des Wirtschaftens haben. (Irgendwann war der Bug in SimCity allerdings gefixt. Der im Kopf lebt weiter.)
… schrieb Elias Schwerdtfeger auf quitter.no, und auch wenn ich den Bug nicht kannte – mir erscheint das auch so.
Fassungslos
Freitag, 23. März 2018
Es macht mich immer wieder fassungslos, wie darauf reagiert wird, wenn ich die seit vielen Jahren bekannte Tatsache beschreibe, daß bei Repressionsämtern eingereichte Unterlagen – teils systematisch – verschwunden AKA unterschlagen werden. Denn es gibt nur zwei Arten von Reaktionen:
- Kann gar nicht sein, die machen sowas nicht. Und wenn was verschwindet, dann bestimmt nicht absichtlich.
- Ja, dann mußt Du halt gegen Quittung abgeben! Faxen! Einschreiben!
Gefährder
Montag, 19. März 2018
Laut ARGE Düsseldorf und Polizei Düsseldorf bin ich jetzt ein Gefährder. Weil, ähm, … OK, der Reihe nach.
Ich hatte letzte Woche sowohl am Mittwoch (14.03.) als auch am Donnerstag (15.03.) jeweils eine Vorladung zum ARGE bekommen. Einmal Sachbearbeiter, einmal Leistungsabteilung (interne Kommunikation können und wollen sie ja nicht, Mitwirkungspflicht einfordern ist viel praktischer). Am Mittwoch lief das sogar noch recht locker, auch wenn ich erstmal vor der Tür des eigentlich zuständigen Sachbearbeiters stand, an der ein Schild hing, daß er gar nicht da sei (ohne Begründung) und man in ein anderes Zimmer zu jemand anderem gehen sollte.
Diese Sachbearbeiterin schien mir jetzt auch nicht problematisch – OK, sie redete viel, was mir Probleme machte, meine Gedanken zusammenzuhalten. Es ging um meine berufliche Zukunft. Sie wollte meinen Lebenslauf in den PC eintippen, und obwohl ich den letztes Jahr zum eigentlich zuständigen Sachbearbeiter mitgebracht hatte, war er nun angeblich unauffindbar. (Ja, diese verschwindenden Unterlagen, ne.) Und natürlich nicht ins System erfaßt worden. Ich schrieb ihr den URL zum Lebenslauf auf meiner Website auf, weil ich es für unsinnig halte, dafür nochmal extra hinzulatschen, um etwas zu bringen, was sie schon haben.
Ich erwähnte auch, daß ich da noch eine zweite Vorladung für den Folgetag zur Leistungsabteilung habe. Sie meinte, die Dame dort sei eine „ganz Nette“. Und falls die „viiiiiel zu teure“ Wohnung zur Sprache kommen sollte, solle ich dort sagen, ich hätte Bestandsschutz, weil ich dort ja schon so lange wohne. Was man in der Leistungsabteilung wirklich wollte, wußte ich natürlich nicht, denn beide Vorladungen kamen nur mit den üblichen Textbausteinen und Sanktionsdrohungen daher, aber nicht mit einem individuellen Thema. Wäre vermutlich zu anstrengend, das da auch noch reinzuschreiben.
Am Donnerstag war ich dann also ohne große Sorge bei der Leistungsabteilung. Und kam mit einem halb abgefangenen Meltdown nach Hause. (mehr …)
Armuts-Torten
Montag, 5. Februar 2018
Von einer Neu-Antragstellerin wurde ich heute darauf aufmerksam gemacht, daß sich in der vorgesehenen Aufteilung des Hartz-IV-Regelsatzes etwas bemerkenswertes verändert hat. Man sollte ja meinen, daß die Erhöhung von 2017 auf 2018 sich gleichmäßig auf diese Verteilung auswirkt, da der Regelsatz ja immer noch nicht neu berechnet wurde. Dem ist aber nicht so.
Die Erhöhung an sich ist ja sowieso schon minimal – von 409 auf 416 Euro für einen alleinstehenden Menschen – und deckt nicht einmal die Inflationsrate ab. Da kann man nur drauf hoffen, daß es bald jemand zum Bundesverfassungsgericht schafft. Das wiederum läßt eine entsprechende Vorlage des Sozialgerichts Gotha ja schon seit Monaten einfach liegen, was wieder einmal die Vermutung fördert, daß Grundrechte für Menschen ohne eigenes Einkommen nicht mehr gelten. Aber was die Aufteilung angeht, da wird's gerade nochmal spannend: (mehr …)
Jahresrückblick 2017
Sonntag, 31. Dezember 2017
Ja, und da war's auch schon wieder rum. Wie auch Ende des davorliegenden Jahres (OK, eigentlich schon im Januar 2017) gibt es auch diesmal wieder einen persönlichen Jahresrückblick. Der beginnt natürlich wieder mit einer Rekapitulation der Vorhaben für 2017: (mehr …)
Singletasking
Sonntag, 19. November 2017
Gestern merkte ich es mal wieder deutlich. Nicht nur, wie mich ein Problem oder eine Aufgabe vereinnahmen kann (siehe Hyperfokus), sondern auch, welche Probleme damit einhergehen. Ich meine, es war ganda, die den Begriff mal im Zusammenhang mit Autismus in meine Timeline warf und mich damit auf eine neue Spur auf der Suche nach Selbsterkenntnis brachte: Singletasking. Ja, das beschreibt es glaub ich ganz gut.
Warum kann ich nicht zwischen Aufgaben „springen“? Warum ist es so schwer, in eine Aufgabe, die ich gerade nicht weitermachen kann, später wieder „reinzukommen“? Warum vergesse ich Aufgaben so leicht, wenn ich gerade in eine Sache vertieft bin? Singletasking. Das scheint mir die Antwort zu sein. (mehr …)
Vortanzen beim ARGE
Montag, 29. Mai 2017
Donnerstag Vortanzen beim ARGE. Kreisende Gedanken schon seit gestern. Immer wieder dieselbe Scheiße. #hartz4
— Atari-Frosch (@AtariFrosch) May 28, 2017
Da ich ja nun wieder im Hartz-IV-Bezug bin, eingestuft als „voll erwerbsfähig“, heißt das auch, daß ich mich „dem Arbeitsmarkt zur Verfügung stellen“ soll. Für Donnerstag habe ich eine Vorladung (euphemistisch immer schön als „Einladung“ bezeichnet) erhalten, natürlich mit der üblichen Sanktionsdrohung, falls ich es wagen sollte, nicht aufzutauchen und dafür keine gnädigerweise anerkannte Entschuldigung vorweisen zu können.
Ja, und damit geht es wieder los. Wie jedesmal. (mehr …)