Sich etwas leisten können
Sonntag, 26. Dezember 2021
Ich versuche seit einer Weile, mir die Phrase „sich etwas leisten können“ abzugewöhnen. Sie ist zutiefst kapitalistisch.
Ich kann etwas bezahlen oder auch nicht. Mit meiner Leistungsfähigkeit hat das nichts zu tun in einer Gesellschaft, in der Menschen nicht mehr für ihre Leistung bezahlt werden und sich Firmen mit Händen und Füßen gegen einen (höheren) Mindestlohn wehren bzw. mit allen Mitteln versuchen, ihn zu unterlaufen. (Ja, nicht alle Firmen, ich weiß.)
Geradezu höhnisch ist das für bzw. gegenüber Menschen, die gar nicht mehr in der Lage sind, eine oder genügend „Leistung“ zu erbringen im Rahmen einer Arbeit, die bezahlt wird. Oder die das zwar könnten, aber keine entsprechende Arbeitstelle finden können. Die von einem Regelsatz abhängig sind, der seit Jahren im Verhältnis zu den Preissteigerungen immer weniger wird, auch wenn er in absoluten Zahlen steigt, was auch nichts mit „Leistung“ zu tun hat. Wir werden also in Armut gezwungen und uns wird dann erzählt, daß wir uns „das halt nicht leisten“ könnten und wir uns damit abzufinden hätten. Wer braucht schon gesundes Essen, wer braucht schon Urlaub, wer braucht schon Teilhabe oder Lebensqualität, wenn man noch nicht mal was „leistet“?
Es geht bei der Frage, ob man etwas kaufen kann, nicht um Leistung. Es geht darum, ob man's bezahlen kann.
(Ich bin ja für die Abschaffung des Kapitalismus bzw. der sogenannten Marktwirtschaft AKA des Wirtschaftsfaschismus', aber das will ja wieder niemand hören, ne.)
Pleite
Dienstag, 3. August 2021
Nun ist es also soweit. Das, was ich seit Monaten fürchtete. Ich bin pleite. Jeweils rund 20 € sind noch im Geldbeutel, auf PayPal und auf meinem Bankkonto, und ich bin mit einer Monatsmiete im Rückstand.
Den Antrag auf Hartz IV habe ich am 19. Juli abends in den Hausbriefkasten des hiesigen ARGE eingeworfen. Ja, das war schon knapp, hatte aber mehrere Gründe gehabt. Der Hauptgrund war, was das ARGE von 2009 bis 2018 mit mir und meinem Leben angerichtet hatte. Das ist so ein bißchen wie … Du mußt in ein Haus gehen, in dem Du verprügelt wirst, um weiterleben zu dürfen (falls Du überlebst), aber wenn Du nicht reingehst, gehst Du auf jeden Fall drauf. Würdet Ihr immer wieder freimütig in dieses Haus gehen? (mehr …)
Einschläge
Sonntag, 18. Oktober 2020
<Auskotz-Modus>
Die Einschläge kommen (wieder) näher. Also, bei mir.
Das Erbgeld schmilzt jeden Monat um mindestens 1.000 €. Das sind meine Grundkosten (Miete, Strom, Gas, Krankenkasse, Internet, Server, Lebensmittel). Aber ich hatte auch noch weitere Kosten: Nachholbedarf, kaputte Geräte, und die letzten zwei Monate einen Angestellten, um die Wohnung wenigstens soweit in Schuß zu bringen, damit ich an einen Umzug überhaupt denken kann.
Nun stelle ich fest, daß die Mieten an meinem Zielort (Greifswald und Umgebung) doch nicht so günstig sind, wie ich dachte. Oder sie sind in den letzten zwei Jahren gestiegen und der Miet-Regelsatz wurde dem nicht angepaßt. Sollte ich dorthin umziehen und mir dann das Geld ausgehen, stehe ich wieder vor dem gleichen Problem wie hier bis vor zwei Jahren, nämlich daß das ARGE mich mit allen Mitteln und Tricks obdachlos kriegen will.
Das ist aber nicht das einzige Umzugs-Hindernis: (mehr …)
Im Netz aufgefischt #345
Sonntag, 3. Dezember 2017
Archäologie
- 20.07.2017 Open Culture: Archaeologists Discover the World’s First “Art Studio” Created in an Ethiopian Cave 43,000 Years Ago (via @AlexSchestag)
- 28.11.2017 Grenzwissenschaft aktuell: Forschungsleiter erläutert aktuellen Stand der Suche nach weiteren Kammern im Grab des Tutanchamun (via @AlexSchestag)
Autismus
- 23.11.2017 Brausemag: Superheldin mit Fuchs – ein Interview mit Comicautorin Daniela Schreiter (via @brause_mag / @andersbunt)
Behinderung / Inklusion
- 25.11.2017 Spiegel Online: Vererbte Behinderung: Mama? (via @andersbunt)
- 26.11.2017 Zeit Online: Einkommen: "Ich steuere auf jeden Fall auf Altersarmut zu" (via @Connor_larkin / @Fischblog)
Im Netz aufgefischt #312
Sonntag, 16. April 2017
Ostern schützt vor Nazis nicht … Besorgte Nachrichten, KW 15/2017. Trotzdem wünsche ich Euch fröhliche Ostereier 🙂
Armut
- 12.04.2017 Der Freitag: Ende einer Hängepartie (via @derfreitag)
- 13.04.2017 Vice Deutschland: Käsetoast bügeln, Klassenfahrten hassen: So ist es, arm in Deutschland aufzuwachsen (via @WladaKolosowa / @C_Holler)
- 14.04.2017 Merkur: Raus hier, Sie haben 3 Stunden! Wohn-Drama um 180 Münchner (via @Zeitarbeitinfo)
Autismus
- 10.04.2017 Vox.com: I have autism. Watching television helped me more than therapy. (via @voxdotcom / @AnitaWorks9698)
Die Parallelwelt
Mittwoch, 1. Juli 2015
Schon seit der Antike diskutieren Menschen über die Möglichkeit von Parallelwelten, also Welten, die eigentlich mal identisch mit der uns bekannten waren, sich dann aber durch eine einzige Entscheidung anders entwickelt haben. Seit Wochen geht mir die Möglichkeit einer solchen Parallelwelt durch den Kopf, einer, bei der eine bestimmte Sache anders gelaufen ist.
Irgendwann in der Geschichte der Menschheit kam wohl jemand auf die seltsame Idee, daß er seine Güter, sein Können oder Wissen nur dann hergeben wollte, wenn er von dem, der etwas von ihm wünschte, etwas dafür bekam, was er als gleichwertig erachtete. Und offenbar gab es dann auch genügend dumme Leute, die das so akzeptierten. Denn unsere Vorfahren waren noch in der Steinzeit absolut darauf angewiesen, daß jeder sein Können, Wissen und das, was er produzierte, allen in der Gruppe zur Verfügung stellte, damit die gesamte Gruppe überleben konnte und alles hatte, was sie brauchte. (mehr …)