Im Netz aufgefischt #67
Sonntag, 1. Juli 2012
Datenschutz
- 25.06.2012 Gulli: E-Mail Center von T-Online beinhaltet kritische Sicherheitslücken (via +Lars Sobiraj)
- 26.06.2012 BildBlog: Freibrief für unerlaubte Fotos von Unfallopfern? (via @BILDBlog)
- 27.06.2012 CNet: Berkeley Law's first Web Privacy Census is out and it's troubling (via @PrivacyToday/@jselzer)
- 28.06.2012 Heise Newsticker: Datenschutzstudie: Nutzerüberwachung mit HTML5 nimmt zu (via @dermaschinist)
- 29.06.2012 Heise Newsticker: Schwarz-Gelb beschneidet Opt-in zur Datenweitergabe in Meldegesetz (via +Holger Koepke)
Fritz goes Streisand
Freitag, 21. Januar 2011
Bei Radio Fritz hatte eine Journalistin ihre Meinung zur schwangeren Familienministerin Schröder und deren Aussagen dazu aufgeschrieben. Diesen Artikel nahm die Redaktion kurze Zeit später wieder offline mit der Begründung, es seien Persönlichkeitsrechte von Kristina Schröder verletzt worden.
Äh, hallo?
Diese Frau ignoriert wie alle anderen Mitglieder der Bundesregierung konsequent das Grundgesetz und verhöhnt Hartzer, und das soll man sich brav gefallen lassen? Ich meine nein, und deshalb re-publiziere ich wie andere auch den Artikel hier, denn verdammt nochmal, die Frau hat recht!
(mehr …)
Dialog Internet
Freitag, 24. September 2010
Seit wenigen Tagen existiert auf Twitter ein Account @DIALOGINTERNET, der mir auch folgt. Als ein Follower von @DIALOGINTERNET wurde mir Bundesfamilienministerin Kristina Schröder angezeigt. Betreiber des Accounts ist denn auch ihr Ministerium. Ich dachte nur: Das kann ja lustig werden.
Heute hieß es nun:
In der ersten Phase wollen wir definieren, welche die wichtigen Fragen für den Dialog sind. Ab 28.09. online diskutieren. #dialoginternet
Aha. Wir wollen so irgendwie mit „der Internet-Community” reden, aber wir wissen noch nicht so richtig, worüber eigentlich. Schon dieser Ansatz zeigt, daß die Betreiber des Accounts so einiges nicht verstanden haben: In diesem „Internet” diskutiert man denn doch ein wenig anders.
Na gut. In zwei Tweets formulierte ich, was ich für einen sinnvollen Dialog voraussetze:
Machtkampf am Problem vorbei
Sonntag, 29. August 2010
In der FAZ analysierte heute Christiane Hoffmann unter dem Titel Machtkampf der Ministerinnen das Verhältnis der Bundesarbeits- und der Bundesfamilienministerin zueinander. Dafür hätte sie vielleicht zuerst einmal genau in derselben Zeitung blättern sollen, nämlich zurück zum 9. Februar. Christiane Hoffmann schreibt nämlich:
Die Ministerin ist erleichtert, dass das Gericht die Berechnungsmethode für das Existenzminimum nicht grundsätzlich in Frage stellt, sondern nur eine Neuberechnung der Regelsätze fordert.
Ebenfalls in der FAZ erschien jedoch — ohne genauere Autorenangabe — am 9. Februar, also am Tag der Urteilsverkündung, der Artikel Hartz-IV-Sätze sind verfassungswidrig, in welchem es heißt:
Die bisherige Berechnung der Hartz-IV-Sätze verstößt gegen das Grundgesetz.
[...]
Der Gesetzgeber hat also mehrere Monate Zeit, eine neue Berechnungsmethode zu suchen, die dann zum Jahresanfang 2011 in Kraft treten muss.
Kristina Schröders Nichtkommunikation
Freitag, 16. Juli 2010
Die Bundesfamilienministerin Kristina Schröder gibt sich gern modern. Deshalb nutzt sie — sogar einen verifizierten — Twitter-Account. Allerdings nicht zur Kommunikation, sondern nur zum Rausblasen von Angeber-Nachrichten.
Am 5. Juni teilte sie beispielsweise mit, daß sie bei der Eröffnung der 'Langen Tafel' in Berlin am Alexanderplatz dabei gewesen sei (war da nicht noch ein Tweet darüber, daß die Schirmherrin der Tafeln ist? Ich meine ja, aber der ist jetzt weg). Die Proteste, die sie dazu bekam, ignorierte sie mit dem Hinweis, sie könne ja nicht alle Tweets an sie beantworten (Twitter läßt mich gerade nicht weit genug zurückblättern, um die doch gehörige Anzahl an Antwort-Tweets rauszusuchen). Ich hatte darüber bereits gebloggt (Tafeln und Sozialstaat).
Kindesmißhandlung und Schweigepflicht
Samstag, 17. April 2010
Familienministerin Kristina Schröder möchte offenbar zum NRW-Wahlkampf mal wieder so tun, als ob sie etwas für Kinder tun wollte. So behauptet sie laut MDR gegenüber der Rheinischen Post (dort habe ich jedoch keinen entsprechenden Artikel gefunden, der ist wohl noch nicht online?), sie wolle Kinderärzte von der Schweigepflicht entbinden, wenn diese Kindesmißhandlung feststellen.
Nun kann Frau Schröder zwar Twitter benutzen, aber bis zur Wikipedia hat sie es dann wohl noch nicht geschafft. Dort ist nämlich zu lesen, daß es von der Schweigepflicht bereits heute Ausnahmen gibt — zum Beispiel bei Straftaten oder eben Kindesmißhandlung oder -vernachlässigung.
Desweiteren will sie die Jugendhilfe strenger kontrollieren. Das ist natürlich nicht falsch, darf aber nicht darüber hinwegtäuschen, daß Jugendämter etc. finanziell und damit personell erbärmlich schlecht ausgestattet sind. Das erwähnt sie natürlich nicht, das macht sich im Wahlkampf nicht so gut. Immerhin kommt es im MDR-Artikel im letzten Satz zumindest indirekt heraus: Es gab Versäumnisse im Fall Lea aus Tirschenreuth. Tja, Frau Schröder, warum wohl? Bestimmt nicht, weil da die Jugendamts-Mitarbeiter nicht streng auf Vorstrafen überprüft worden waren.