Bundesregierung schützt weiterhin Telefonspammer
Dienstag, 15. November 2011
Ich geb's zu, sie drücken es anders aus. Nämlich so:
Künftig ist es Anrufern nicht mehr erlaubt, sich hinter umgeleiteten, nicht rückverfolgbaren Rufnummern zu verstecken. Das hat der Bundestag am 27. Oktober beschlossen, als er zahlreiche Änderungen am Telekommunikationsgesetz verabschiedete.
(Quelle: „Verbleibende Schlupflöcher haben wir geschlossen”)
Es gilt also auch weiterhin: Einbrechern ist es untersagt, Handschuhe zu tragen. Das neue daran: Sie dürfen auch nicht die Handschuhe anderer Leute verwenden.
Auf die Idee, daß am Telefon abgeschlossene Verträge schriftlich bestätigt werden müssen, bevor sie gültig werden, wenn der Anbieter angerufen hat, sind sie immer noch nicht gekommen. Warum auch, das wäre ja mal wirklich verbraucherfreundlich.
Vodafone bestätigt: Telefonspam ist OK
Montag, 9. Mai 2011
Mal wieder das leidige Thema Telefonspam bzw. Cold-Call. Vorhin rief mich eine Frau an für eine Firma Telefonservice Berlin-Brandenburg (oder ähnlich). Sie wollte mir ganz doll günstige Vodafone-Tarife verkaufen. Meine Nachfrage nach meiner schriftlichen Einverständniserklärung für den Werbeanruf konnte sie natürlich nicht beantworten, und natürlich wollte sie mir auch nicht sagen, woher sie die Daten hat. Leider habe ich bei einem Suchmaschinenlauf keinen passenden Eintrag gefunden.
Daraufhin rief ich bei Vodafone direkt hier in Düsseldorf an. Ich dachte, es könne ja nicht im Sinne von Vodafone sein, wenn ihre Vermittler sich illegaler Methoden bedienen. Ich sollte mich geirrt haben. (mehr …)
Pseudo-Verbraucherschutz (2)
Freitag, 15. Mai 2009
Der Gesetzesentwurf, über den ich vor knapp zwei Monaten kritisch gebloggt hatte und der Bürger (nicht) vor Telefonspammern schützen soll, ist heute endgültig vom Bundesrat verabschiedet worden, nachdem er im März bereits den Bundestag passiert hatte. Verbesserungen gegenüber dem ursprünglichen nutzlosen Entwurf hat es dabei nicht gegeben, und somit bleibt es ein Feigenblatt: (mehr …)
Werbeanruf Geld zurück vom Staat
Donnerstag, 30. April 2009
Auch wenn dieser Cold-Call ein wenig anders verlief als sonst üblich, war es doch mit Sicherheit ein Werbeanruf. Erst raschelte ein wenig Papier, dann fragte ein Mann nach, ob ich die Frau Becker sei (ich melde mich ja mit Engelhardt). Dann erklärte er, ich stünde auf einer Liste von Leuten, die Geld vom Staat zurückbekommen könnten. Man habe mich deshalb bereits im Oktober angeschrieben. Selbst wenn das der Fall gewesen sein sollte, weiß ich doch heute nichts mehr von Werbebriefen aus dem letzten Herbst. Das Kürzel der Firma (?), beginnend mit E, habe ich mir leider nicht vollständig gemerkt. EWF... oder so? (mehr …)
Wieder mehr Telefonspam
Donnerstag, 15. Januar 2009
Zumindest gefühlt nimmt der Telefonspam seit Dezember wieder zu. Da war diese angebliche Umfrage der Bahn unter ihren Kunden (von dort nie Antwort erhalten), ein oder zwei Telekom-Werbeanrufe (bis ich dort mal Rabatz gemacht habe), und Primacom (auch von da warte ich noch auf Antwort, muß wohl mal nachtreten). Und dann war da noch letzte Woche der Typ mit dem französischen Akzent, der behauptete, aus Paris anzurufen, um „Sie und Ihre Partner zu eine Veranstaltung in Düsseldorf einzuladen”.
Heute um 11 war es ein Call-Center, das für eine Firma „Top 200” anzurufen behauptete, deren Kundin ich sei. Als ich anmerkte, daß ich davon gar nichts weiß, wurde gleich aufgelegt. Werden da etwa gekaufte oder geklaute Datensätze durchgecheckt? Ah ja, offenbar richtig vermutet: antispam.de kennt die schon. Das sind Kontodaten-Sammler. Da muß ich jetzt wohl fast dankbar sein, daß mein Konto dank A-Sozialamt im Minus steht, denn dann können sie mir wenigstens nichts abbuchen 😉
Mein Eindruck: Durch den Gaza-Krieg und die Wirtschaftskrise fällt das Thema Datenschutz wieder aus den Medien heraus. Prompt wird das ausgenutzt und wieder volle Kanne überall angerufen, um fleißig weiter Daten zu sammeln und zu mißbrauchen.
Primacom Telefonspam
Donnerstag, 8. Januar 2009
Der Nächste bitte. Diesmal darf mir die Datenschutzabteilung der Firma Primacom erklären, woher sie meinen Namen und meine Telefonnummer haben und wer sie auf die hirnrissige Idee gebracht hat, mich zu Werbezwecken anzurufen. Die Anruferin kannte mal wieder das Bundesdatenschutzgesetz nicht, aber ihre Abteilungsleiterin meinte, wenn ich das wünsche, könnte ich die Quelle der Daten erfahren, aber aus Datenschutzgründen (sehr witzig) nicht bei ihr, denn die wisse sie selbst nicht. Die Datenschutzabteilung werde sich bei mir melden, aber erst nächste Woche, denn es sei ja schon bald Wochenende und so.
Offenbar werden gezielt Telekom-Kunden angesprochen, man möchte sich als Drittanbieter plazieren. Nur dumm für Primacom, daß ich bei Spammern nie kaufe. Natürlich wird auch die Datenschutzabteilung der Telekom davon erfahren. Auf die Ausreden der Primacom-Datenschutzabteilung bin ich denn auch mal gespannt.
Der nächste Datenskandal, bitte …
Mittwoch, 26. November 2008
Bei der Telekom kommt man nicht zur Ruhe. Wirklich zu dumm, daß ich keine echten Alternativen für mich sehe.
Nachdem ich ja die Tage feststellen mußte, daß weiterhin Call-Center für die Telekom bei mir anrufen, obwohl diese meine Daten gar nicht (mehr) haben dürften, kam gestern noch ein Anruf von einem Call-Center herein, vermutlich vom selben. Und über den könnte man ja fast schon wieder lachen: Die Tussi meinte doch glatt, man habe meine Beschwerde wegen der häufigen Anrufe zur Kenntnis genommen. Dann fragte sie, ob man denn wenigstens zwei- bis dreimal im Jahr bei mir anrufen dürfe, um mich über Neuigkeiten zu informieren.
Sacht ma, Leute ... was ist an dem Satz „Ich möchte nicht zu Werbezwecken angerufen werden” so unverständlich? Vor allem das Wörtchen nicht scheint da ein echtes Problem zu sein. (mehr …)
Telekom und die Call-Center
Montag, 24. November 2008
Also, so ganz klappt dat ja noch nich mit den Call-Centern und dem Datenschutz im Hause Telekom. Heute früh um kurz vor neun klingelte mein Telefon zum ersten Mal. Kaum stand ich am Hörer, war das Gespräch weg. Eine Stunde später klingelte es wieder, da habe ich das Gespräch dann erwischt: Ein Call-Center, angeblich im Auftrag der Telekom. Der Herr mit dem polnischen Akzent nannte seinen Namen nicht, wußte aber meinen und auch, was ich für einen Tarif habe.
Als ich ihn darauf hinwies, daß ich keine Werbeanrufe wünsche und das bei der Telekom auch bekannt ist, wurde er ein wenig pampig. Ich solle mich doch nicht darauf konzentrieren, wer mich anruft, sondern darauf, was mir die Telekom an tollen Tarifen zu bieten hätte. Es gäbe da jetzt eine schnellere Leitung für mich, und die Durchleitungsgebühren würden auch wegfallen. (mehr …)
Versatel schränkt sich ein
Freitag, 14. November 2008
Der Telefon- und Internetprovider Versatel möchte die Neukundengewinnung einschränken, angeblich mit der Berufung auf die „allgemeine Situation auf den Kapitalmärkten”. Ich sehe das allerdings nur aus vorgeschobene Begründung. Denn Versatels Neukundenwerbung besteht ja bekanntermaßen zumindest teilweise aus illegalem Telefonspam. Hat man es also endlich eingesehen, daß man sich damit tierisch unbeliebt macht? Das wäre ja mal ein echter Fortschritt.
Im Netz aufgefischt #6
Donnerstag, 13. November 2008
Das BKA-Gesetz beherrscht die Medien, und wenn der Bundesrat zustimmt, müssen wir ab 2009 nun wirklich alles verschlüsseln. Das wird sozusagen erste Bürgerpflicht. Terroristen zählen ja nicht zu den Bürgern, das Dumme ist nur, daß die Ermittlungsbehörden das nicht immer so genau auseinanderhalten können.
Aber so nebenbei gab es gestern noch einen Schülerstreik, und das Konjunkturpaket für diejenigen, die noch genug Geld haben, ist auch fertig. Verträge, die bei illegalen Werbeanrufen zustandekommen, müssen immer noch überwiegend schriftlich widerrufen werden, und gelegentlich denkt man auch noch über die Vorratsdatenspeicherung nach.
- Telepolis Online: Berliner Justiz lässt Bombe platzen
- Heise Newsticker: Experten sehen Nachholbedarf bei Datenschutz
- Tagesschau.de: Schwarz-rotes „Ja” zur Online-Durchsuchung
- BR Online: Enthaltung bei BKA-Abstimmung?
- Heise Newsticker: BKA-Gesetz: Der Blick richtet sich erneut nach Karlsruhe
- Spiegel Online: Bundestag stimmt Online-Durchsuchungen zu (hier auch empfehlenswert der weiterführende Link zu Abgeordnetenwatch)
- Tagesschau.de: Weg für Konjunkturpaket ist frei
- Tagesschau.de: Zum Schulstreik: „Das Privatleben wird total eingeschränkt”
- Heise Newsticker: Bundestag für mehr Schutz der Verbraucher vor Telefonwerbung
- Heise Newsticker: FDP fordert Aussetzung der Bußgeldvorschriften bei der Vorratsdatenspeicherung
- Und noch was ganz anderes: So klingt es, wenn verschiedene Festplatten sterben.
Versatel ausgepfiffen
Dienstag, 4. November 2008
Versatel gehört anscheinend genauso wie IP69 zu den völlig Unbelehrbaren, nur daß sie sich rein auf Telefonspam spezialisiert haben. Gerade habe ich wieder so eine Call-Center-Tussi aus meiner Telefonleitung gepfiffen, die was von Versatel blubberte.
Da unser toller Gesetzgeber ja nicht wirklich was von Datenschutz hält (denn woher die Spammer die Daten haben, bleibt regelmäßig deren Geheimnis) und sich die Spammer regelmäßig unwissend stellen, was § 7 UWG angeht, bleibt es nun also an mir, Versatel gegenüber eine Abmahnung zu schreiben und mit Kostennoten zu drohen, wenn das nicht aufhört.
Übrigens haben ansonsten die meisten Telefonspammer aufgehört (oder wurden aufgehört, je nachdem). Von LottoTeam habe ich länger nichts mehr gehört, ich bin auch nicht mehr „in eine Warteschleife geraten”, Freenet hat auch aufgegeben, und UnityMedia versucht's derzeit lieber an der Haustüre. Eigentlich bespammt mich am Telefon nur noch Perversatel. Das sollte denen zu denken geben (falls das rein technisch überhaupt möglich ist, daß man dort denkt).
LottoTeam ausgepfiffen
Dienstag, 5. August 2008
Sie können's nicht lassen. Gerade eben hatte ich wieder so eine Dame vom LottoTeam am Telefon. Sie stotterte ziemlich herum, ohne überhaupt erstmal die Firma zu nennen (nur ihren Namen, falls der denn echt war), ich sei ja noch in ihrer Lottokartei. Und ich hätte doch bestimmt mal „irgendwann” Lotto gespielt — das übliche Gesülze halt. Dann fragte ich nach dem Firmennamen, und sie stotterte erstmal weiter. Dann rückte sie heraus: LottoTeam.
Ich erklärte ihr nochmal sehr nachdrücklich, daß ich LottoTeam bereits davor gewarnt habe, hier noch einmal anzurufen. Dann machte ich der Dame klar, daß die Firma bereits vorbestraft ist. Plötzlich kam eine leisere, andere Frauenstimme: Das sei ja überhaupt nicht wahr. Ich schoß gleich nach: Ich habe schon einmal mit der Trillerpfeife gedroht. Als sie einfach weiterhin behauptete, man sei nicht vorbestraft, kam das erste Mal die Trillerpfeife gegen einen Menschen zum Einsatz. Ich hoffe, es war gehirnreinigend.
Kabinett schützt Telefonspammer
Mittwoch, 30. Juli 2008
Bei Heise (Bundeskabinett beschließt gesetzliche Regelungen zum Schutz vor Telefon-Werbung) und der Tagesschau (Hohe Strafen für illegale Telefonwerbung) wurde heute bekanntgegeben, daß das Kabinett illegale Telefonwerbung mit 50.000 Euro Strafe belegen will. Das Unterdrücken der eigenen Rufnummer soll 10.000 Euro kosten. Derartig zustandegekommene Verträge müssen weiterhin schriftlich durch die Belästigten widerrufen werden.
Begründet wird dieser lasche Beschluß damit, daß die Wirtschaft nicht mit „unpraktikablen Regelungen belastet” werden solle. Unter anderem blubbert Frau Zypries da was von Pizzabestellungen. Hallo? Also ich ruf den Pizzadienst an, nicht der mich! Und schon gar nicht, ohne daß ich dem vorher zugestimmt hätte. (mehr …)
Telefonspammer Alpenkönig
Montag, 16. Juni 2008
Und da waren sie wieder, die Telefonspammer von der Firma Alpenkönig in Österreich, die sich ach so sicher wähnen vor Drohungen mit Datenschutzbeauftragten und gerichtlichen Klagen. Diesmal wollte man mir weismachen, ich hätte meine Daten selbst angegeben, und entblödete sich sogar zu der Aussage, ich sollte doch bitte drauf achten, wem ich meine Daten gebe. Beweisen konnten sie mir das natürlich mal wieder nicht (wie auch?).
Diese Spamkönige aus den Alpen sind im Netz keine Unbekannten. Bei antispam.de kennt man den Alpenkönig schon seit Februar.
Ich habe nun sowohl die österreichische Datenschutzkommission als auch den Datenschutzbeauftragten des Landes Nordrhein-Westfalen über die Spammerei informiert, und aus NRW bekam ich auch schon eine Eingangsbestätigung. Pikantes Detail: Die österreichische Datenschutzkommission kennt kein PGP/GnuPG. Ich bin mal gespannt, ob da jenseits meiner Trillerpfeife noch was passiert, um diesen Laden zur Vernunft zu bringen.
Die linke und die rechte Hand … der Telekom
Donnerstag, 15. Mai 2008
Kürzlich hatte ich doch mal wieder einen Werbeanruf der Telekom mit einem Bestandskundenangebot (dürfen sie zwar bei mir laut Datensatz nicht, aber gut). Angeboten wurde zum gleichen Preis wie bisher eine Erhöhung der DSL-Geschwindigkeit auf 16 mBit, ein E-Mail-Sicherheitspaket (von dem ich dem Anrufer mindestens 10mal sagen mußte, daß mich Windows-Software nicht interessiert) und ein „Entertainment-Paket”, das mich auch nicht interessiert, weil ich kein Fernsehen mehr nutze. Am meisten störte mich daran die 24-Monats-Bindung. Ich erklärte, mir das überlegen zu wollen, er wollte mich eine Woche später wieder anrufen.
Hat er dann auch getan; verpeilterweise erzählte er mir den ganzen Sermon nochmal, inklusive seiner ständigen Betonung des E-Mail-Sicherheits-Pakets. Ich fragte nach: Wenn es zum gleichen Preis wie bisher eine höhere Leistung gibt, kann ich dann die bisherige Leistung zu einem geringeren Preis haben?